Schwul ist cool
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 Dying to be with you

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Sarenja

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BeitragThema: Dying to be with you   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 1:46 pm

So ihr lieben.
Wir melden uns hier mal mit unserem ersten Co-Work und hoffen, dass ihr beim Lesen der Story ebenso viel Spass haben werdet, wie wir beim Schreiben.

Auch wenn es sehr sehr traurig anfängt, so wird das nicht so bleiben.
Das Genre Drama, ist wohl eher drin, auf Grund des Anfangs der Story....

Aber zu viel verraten wollen wir nicht.

Nun lassen wir Euch allein mit der Story und natürlich würden wir uns über Reviews freuen.

GLG
Humpty_Dumpty und
Sarenja

_________________________________________________________________________

Dying to be with you…

Autoren:
Humpty_Dumpty und Sarenja

Beta:
swany *danke Süße Smile *

Haupt-Charaktere:
Brian, Justin

Plot:
Ein Leben endet... ein neues beginnt... und doch ist alles unerwartet

Spoilerstand:
Keiner

Rating:
Slash FSK18

Warnings:
Major Character Death!, AU!, Slash

Disclaimer:
Uns gehört nix, nur die Gedanken die wir uns in den Kopf gesetzt haben... Brian und die anderen gehören Cowlip und Showtime... Wir spielen nur! Und natürlich geben wir die Jungs alle Wohlbehalten zurück!

Status:
Work in Progress


Prolog



Es regnete Bindfäden an diesem Herbsttag und die Stimmung, die sich unter den Anwesenden breit gemacht hatte, war nicht die beste. Sie standen bereits einige Zeit hier und lauschten den Worten, die der Pfarrer als letzten Gruß mit auf den Weg gab. Er hatte Worte gewählt, die viel über den Verstorbenen aussagten und die dem einen oder anderen Anwesenden die ein oder andere Träne entlockten.

Das leise, entrückte Schluchzen, das man von der stämmigeren Rothaarigen vernahm, wirkte fast ansteckend auf die anderen, die zum Großteil mit noch immer ungläubiger Mine herumstanden und auf den schwarzen Ebenholzsarg starrten. "Er wurde dem Leben entrissen, ohne eine Wahl zu haben. So nimm ihn auf in deinen Schoß und geleite seine Seele hinauf in die Gärten Edens. Gib seiner Seele Trost, so dass auch seine Angehörigen Trost finden mögen." klangen die Worte des Pfarrers über den Gottesacker, den der Verstorbene immer fast so gehasst hatte, wie Besuche in der Kirche, oder bei seinen leiblichen Angehörigen.

Er hatte den Arm um die Rothaarige gelegt, versuchte sie zu trösten, obwohl er selbst so dringend Trost benötigte. Doch er wollte stark sein, wollte nicht schluchzend hier stehen, wie eine dieser Schwucken und sich den Rotz von der Nase wischen. Er spürte das Zittern ihres Körpers unter seinen Fingern und krallte sich automatisch fest. Wieso musste das eigentlich passieren? Man hörte so oft von Morden und Unfällen und eigentlich war es immer so unglaubwürdig, nicht greifbar, wenn es nicht in den eigenen Reihen passierte. Doch dieses Mal, war es anders. Dieses Mal traf es die eigenen Reihen. Dennoch fühlte es sich noch immer nicht greifbar an.

Knapp eine Woche war es her, als die schreckliche Nachricht sie erreichte und irgendwie wollte sich bei keinem das Gefühl einstellen es wäre real, aber trotzdem weinten sie. Es war zwiespältig, was aber wohl daran lag, dass es einfach keiner begreifen konnte, wie ein Mensch einem anderen Menschen so etwas antun kann.

Sie sagten, er wäre zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, hätte einfach im Weg gestanden und wäre eigentlich gar nicht Ziel des Übergriffes gewesen. Er war wohl zur Bank gegangen an dem verhängnisvollen Tag, die Sonne hatte geschienen und eigentlich hatte er nur Geld abheben wollen, um sich und seinem Freund einen Urlaub zu buchen. Einen Urlaub, der sie endlich wieder zusammenbringen sollte. Doch bis zum Reisebüro auf der anderen Seite der Straße war er nicht mehr gekommen.

Die Polizisten hatten erklärt, dass der Überfall um kurz nach neun passierte, kurz nachdem die Filiale geöffnet worden war und er habe am Schalter gestanden. Der Bankräuber sei nervös gewesen, habe mit seiner Waffe herumgefuchtelt und immer wieder auf eine junge Frau mit ihrem Kind gezielt.

Nachdem er das Geld bekommen habe, hatte er eigentlich nur gehen wollen, sei aber durch die herannahenden Sirenen noch nervöser geworden. Er hatte losgeschrien und alles was der Dunkelhaarige hatte machen wollen, war die junge Mutter zu schützen, also hatte er sich vor sie gestellt. Er hatte sie und das Kind mit seinem Körper abgeschirmt, als plötzlich einer der Bankangestellten von der Toilette wiedergekommen war.

Genau in diesem Moment hatte der Bankräuber die Fassung verloren und den Finger am Abzug getätigt. Der Schuss war los gegangen und er hatte vor Schreck die Waffe fallen lassen, als der große, gut gekleidete Dunkelhaarige ihn ungläubig angestarrt hatte und dann zu Boden gegangen war. Das dünne Rinnsal auf seiner Brust war größer und breiter geworden und er hatte sich nicht mehr gerührt, auch nicht, als endlich einer der Sanitäter zu ihm durfte und versucht hatte, ihn wieder zurück ins Leben zu holen.

Zur falschen Zeit, am falschen Ort? Wenn er das gehört hätte, hätte er wohl laut gelacht. Er war nie zur falschen Zeit, am falschen Ort und letztendlich war er es auch dieses Mal nicht. Er hatte einer jungen Frau und deren Kind das Leben gerettet. Was wäre der perfektere Tod für ihn gewesen, wenn er nicht als Held gestorben wäre? So wie er es schon immer wollte. Reich, schön und jung. Er hatte sein Ziel erreicht. Er würde in die Geschichte eingehen, wie James Dean und Jimmy Hendrix. In die Geschichte der Liberty Avenue, als der Held, Brian fucking Kinney, für immer jung und schön.

Noch immer dachte Justin an den letzten Moment mit seinem Freund zurück. Sie hatten sich getrennt, da Brian zu Kinnetik wollte und er zu seiner Schicht ins Diner musste. Das Diner… Es lag keine fünfhundert Meter von der Bank entfernt. Er war keine fünfhundert Meter von der Bank entfernt, in der sein Freund, sein Lover, sein Partner den Kampf gegen den Tod verloren hatte.

Hatte er überhaupt gekämpft? Sicher hatte er das… er musste es einfach getan haben. Ein Brian Kinney hätte nie einfach so aufgegeben… aber hatte ihm das etwas genützt?

Wieder traf sein Blick auf den schwarzen Sarg aus Ebenholz, wieder traf er auf die, die um den Sarg herumstanden und einem guten Freund, einem Familienmitglied die letzte Ehre erwiesen. Langsam wurde der Sarg hinunter gelassen, wurde eins mit der Erde, in die er immer tiefer hinein sank.

Das leise Lied, das ein Mädchen abseits anstimmte, eine Messdienerin, die vom Pfarrer mitgenommen worden war, klang wie ein Lied aus einer anderen Zeit. Langsam trat er vor, als sie aufgefordert wurden, dem Toten letzte Worte mit auf seinen Weg zu geben… einen Weg, den jeder von ihnen früher oder später gehen würde… Einen Weg, bei dem man alles hinter sich lassen würde und alles vergessen würde.

Er stand da und brachte keinen Ton heraus, stand da, starrte in das Grab und warf letztlich die einzelne, langstielige rote Rose auf den Sarg und nahm Abschied.

Die anderen folgten ihm einzeln, langsam, bedächtig, ebenfalls schweigend und wussten, genau wie Justin, nicht was sie sagten sollten. Was sagte man schon bei dem endgültigen Abschied? Hoffentlich kommst du nicht in die Hölle für deine Schandtaten? Nein, so etwas brachte nur Brian selbst und der – der lag schließlich in dem Sarg und lachte wahrscheinlich von oben herab alle aus, weil sie wegen ihm weinten. Wahrscheinlich verstand er den Aufriss gar nicht, den sie um ihn machten. Wahrscheinlich wünschte er sich eher, dass sie doch alle ins Babylon gehen sollten, tanzen, trinken, ficken. So wie es Brian selbst tun würde.

Aber Brian war nicht mehr da und er würde nie wieder kommen. Es ging nicht nur Brian, als er starb, sondern auch das Leben darum herum. Natürlich würde es weiter gehen. Das Leben geht immer weiter, aber es würde anders sein. Man müsste nicht mehr darauf gefasst sein, das er irgendeinen sarkastischen oder zynischen Spruch einwerfen würde. Man müsste auch nicht mehr darauf gefasst sein, von ihm verletzt zu werden. Und dennoch würde es eine lange Zeit dauern, bis man sich daran gewöhnt hatte. Bis man nicht mehr auf die Tür des Diners starrte, wenn sie sich öffnete und mit Enttäuschung feststellte, dass es nicht Brian war, der herein kam. Es würde eine Weile dauern, bis Justin nicht mehr in dem großen Bett im Loft lag und darauf wartete, dass Brian von seinem letzten Fick nach Hause kam. Nach Hause zu ihm. Nein! Er würde einfach nie wieder kommen. Er hatte sich, ganz Brians Art, aus dem Staub gemacht, ohne sich zu verabschieden, ohne ein letztes nettes Wort. Er war einfach verschwunden, nur mit dem Unterschied, dass er dieses Mal nicht wieder kommen würde.

Nachdem sie sich von Brian verabschiedet hatten, still, leerte sich der Friedhof langsam. Sie machten sich auf den Weg zu Debbie, die es sich nicht hatte nehmen lassen, auch diesen Leichenschmaus bei sich zu halten. Langsam schritten sie den Weg hinauf zu ihren Autos, langsam fuhren sie im Konvoi durch das verregnete Pittsburgh und parkten schließlich vor dem kleinen Haus, in dessen Fenster Emmett einen Trauerflor aufgehängt hatte.

Sie saßen eine Weile beisammen, tranken, aßen ein wenig und versuchten Gus zu erklären, dass sein Daddy nie wieder kommen würde. Der kleine Junge weinte, hatte er seinen Daddy doch geliebt und er konnte nicht verstehen, warum ihn dieser nie wieder besuchen, nie wieder hoch nehmen würde.

„Nicht weinen mein Schatz, nur weil dein Daddy dich nicht mehr besuchen kommt, heißt das nicht, dass er dich nicht liebt..“ sagte Debbie mit gebrochener Stimme und strich dem Sprössling über das Haar.
„Er passt jetzt von wo anders auf dich auf.“ fügte sie hinzu und zog die Nase hoch, ehe sie sich daran machte, langsam die Teller abzuräumen. Schließlich konnten die sich hier nicht stapeln. Wie sähe das denn aus?
„Mum, jetzt lass das doch.“ sagte Michael und hielt sie am Arm fest.

„Nein, nein schon gut...“ winkte diese ab, als sich Justin erhob.
„Ich helfe dir.“ sagte er, schnappte sich ebenfalls ein paar der Teller und trug sie hinter den Tresen.

Er konnte nicht länger in der Gruppe sein, er brauchte ein paar Minuten für sich und musste tief durchatmen. Die letzten Tage waren schlimm, doch jetzt, wo er ihn ein für alle Mal verabschiedet hatte, würde es wohl für eine Zeit noch schlimmer werden. Der Horror seines eigenen Lebens holte ihn ein und wieder einmal fragte er sich, warum er damals nach dem Angriff von Hobbs überlebt hatte, wenn das hier das war, was darauf folgte. War das die Belohnung dafür, dass er gekämpft hatte? Gekämpft für Brian, für sich selbst und eine gemeinsame Zukunft, die sie nun einfach nicht mehr haben würden?

“Ich geh heim Debbie…” sagte er irgendwann und entschuldigte sich auch bei den anderen. Er wollte einfach nur allein sein, allein mit sich und seinen Gedanken, allein mit den Erinnerungen an Brian und an ihre gemeinsame Zeit im Loft.

Er lief den Weg durch die abendlichen Straßen Pittsburghs und kam auch nach einer Weile am Loft an. Sofort fuhr er mit dem Lift nach oben, sperrte auf und betrat das still daliegende Loft. Alles hier erinnerte ihn an seinen Freund. Die Tränen rannen lautlos über seine Wangen und nachdem er eine ganze Weile einfach nur auf dem weißen Designersofa gesessen hatte, entledigte er sich seiner Sachen und legte sich in das vereinsamte, kalte Bett.

Wenigstens die Kissen rochen noch nach ihm, hatte er es doch nicht über sich gebracht, Brians Bettwäsche abzuziehen und presste nun seine Nase in den so vertrauten Geruch.

Es dauerte lang, bis er endlich erschöpft einschlief und mit dem Namen seines Partners auf den Lippen in ein neues Leben startete. Ein Leben, das ohne Brian stattfinden würde, von dem er sicher war, dass es einsam werden würde…. Aber ob er in diesem Punkt Recht behielt wusste niemand, darüber würde allein das Schicksal entscheiden….


Tbc.?
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BeitragThema: Chapter 1   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 1:50 pm

Die Bäume rings um den Fluss, waren mittlerweile von dem Schnee, der seit ein paar Tagen fiel bedeckt. Die Kälte hatte es noch nicht geschafft das Wasser gefrieren zu lassen, doch man musste nicht erst die Hand hinein halten um zu wissen, das es eisigkalt war und einem wohl nach kurzer Zeit die Glieder abfrieren würden.

Die kahlen Äste der Bäume, die teils über den Fluss ragten sahen aus wie schwarze Finger die nach etwas greifen wollten und trotz das die Metapher gar nicht so weit hergeholt war, stutze der Mann, der spazieren ging, als er einen durchnässten braunen Jutesack, an einem dieser Äste hängen sah. Zappelte der? Nein, das musste er sich eingebildet haben, dachte er sich und lief weiter, bis ein leises, erschöpft klingendes Winseln an seine Ohren drang.

Sein Blick richtete sich automatisch auf den Sack und diesmal konnte er sich nicht getäuscht haben. Er hatte gezuckt, ohne jeglichen Zweifel. Der Mann ging vorsichtig darauf zu, lauschte und hörte erneutes Winseln. Er versuchte sich an einem etwas stabileren Ast festzuhalten und angelte letztendlich nach dem Stück Stoff, welches halb im kalten Wasser hing und zog es an Land. Vorsichtig öffnete er die Schlaufe des dünnen Seiles, das den Sack geschlossen hielt und wurde sofort von zwölf kleinen, schwarz braunen Knopfaugen angeschaut.

„Um Gottes Willen.“ schüttelte der Mann betroffen den Kopf und hielt seine Hand in den Sack. Es war kalt, die Welpen waren durchgefroren bis auf die Knochen und tropfnass. Er konnte nur hoffen, das sie es aushalten würden bis er sie ins Tierheim gebracht hatte. Sofort machte er sich auf den Weg. Zuerst brachte er sie zu sich nach Hause, das war kürzer und sie mussten dringend abgetrocknet werden.

Kaum in der Wohnung angekommen, schnappte er sich eines der großen flauschigen Handtücher, nahm einen der Welpen heraus und setzte ihn mitten in das flauschige Etwas. Schnell rubbelte er ihn ab, sah dabei zu, wie der kleine Hund noch immer vor Kälte zitterte und stupste ihm sanft auf die Nase. Zu erschöpft war der Welpe um sich auf den Beinen zu halten, fiel um und blieb einfach liegen.

Einer nach dem anderen wurde nun abgetrocknet, bis der Mann den letzten Hund aus dem Jutesack nahm und ihn auf seine Hand legte. Er atmete flach, hatte die Augen geschlossen und zitterte schlimmer als die anderen. Er muss die ganze Zeit im Wasser gewesen sein, wer weiß wie lange schon. Vorsichtig trocknete er ihn ab, rieb ihn, um ein bisschen Wärme in seinen kleinen, fast leblosen Körper zu bringen und steckte ihn sich letztendlich unter den warmen Baumwollpullover. Körperwärme, war schon immer die ergiebigste.

Das kleine Etwas zitterte am ganzen Leib und das war auch vorerst die einzige Regung die das kleine Fellknäuel von sich gab. Er rieb immer wieder über den Pullover, setzte sich mit dem Kleinen aufs Sofa, während die anderen fünf Geschwisterchen auf dem warmen Handtuch lagen und langsam wieder wärmer wurden.

Er machte sich Sorgen um den kleinen Welpen, der vorhin schon kaum noch geatmet hatte. Vielleicht sollte er ihn zum Tierarzt bringen… Und dann? Was würde er dem Tierarzt erzählen? Die Wahrheit… Danach würde er die kleinen Racker zum Tierheim bringen und hoffen, dass sie ein gutes Zuhause finden würden.

Plötzlich wurde er von einem herz zerreißenden Fiepen aus seinen Gedanken gerissen. Anscheinend hatte sich der kleine Welpe unter seinem Pulli doch entschieden, weiter zu leben und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. “Richtig so Kleiner Mann… beiss dich durch…” sagte er leise, während er weiter über den Pulli rieb und spürte, wie ihm ein riesiger Stein vom Herzen fiel.


Der Lebenswille war geweckt und es war eindeutig zu dunkel. Warum zur Hölle war es dunkel und warum zur Hölle war es eigentlich so arschkalt? Und an welchem Typen klebte er da schon wieder? Wo war Justin und wieso klebte er überhaupt an irgendeinem Typen. War er vor fünf Minuten nicht noch in der Bank? Was zum Teufel ging hier vor sich?

Brian versuchte, mit seiner neugewonnenen Spürnase ein Weg ins Freie zu finden. Langsam wurde es stickig hier drunter und irgendwie fühlte er sich so – klein. Er wollte etwas sagen, doch jedes Mal, wenn er seinen Mund öffnete und seine Stimmenbänder gebrauchte, quietschte irgendwo so ein blöder Hund, der alles übertönte. Moment! Er versuchte erneut etwas zu sagen und wieder war das Gequietsche da. Er verstand die Welt nicht mehr.

„Was hast du denn mein Kleiner?“ fragte eine fremde Stimme, fummelte an ihm herum und hob ihn letztendlich hoch um ihn anzusehen. Heilige Scheiße, wer war das denn, schoss es Brian durch den Kopf und kurz schaute er an sich herunter. Ein behaarter Kullerbauch, war das erste was er sah und nein, es war nicht der, seines Gegenübers. Es war sein eigener und er hatte vier Pfoten. Vier kleine schwarze Pfoten. Woher kamen die? Er schaute sich um, ehe er dem Fremden wieder in die Augen starrte. Wo war Justin?

“Na? Geht’s dir wohl wieder etwas besser?” fragte der Typ erneut und Brian hätte am liebsten mit den Augen gerollt. ‘Schieb dir dein dummes Gequatsche sonst wo hin…’ sagte er, aber wieder verließ nur ein leises Welpenknurren seine Lippen und kurz darauf gähnte er herzhaft und geräuschvoll.

‘Heilige Scheisse…’ dachte sich Brian und wusste einfach nicht, was er tun sollte. Er versuchte, sich den fast riesigen Händen des Fremden zu entziehen, was ihm aber nicht gelang und das machte ihn nervös. Er musste mal, aber anscheinend war der Typ zu blöd das zu erkennen. Das hier musste ein Alptraum sein, dachte er noch, hampelte weiter rum, kam aber einfach nicht frei.

‘Na selber Schuld…’ dachte er sich im nächsten Moment und hatte zumindest innerlich ein riesiges Grinsen im Gesicht, als er einfach dem Druck nachgab und den Mann mit großen, unschuldigen Kulleraugen ansah.

Ahnungslos und herzlich lächelte der Mann den kleinen Welpen an, bis dieser einfach anfing auf den weißen Baumwollpullover zu pinkeln, der nun sichtlich gelb wurde.


„Oh, das ist aber nicht sehr nett.“ sagt der Fremde leicht schimpfend und schüttelt Brian kurz, ehe er ihn nun herunter ließ und angewidert auf die Pfütze vor seinen Füßen starrt. Während er ins Schlafzimmer eilt um sich umzuziehen, tapste Brian durch das Wohnzimmer, an den anderen vorbei die ihn gar nicht bemerken und weiter in den Flur.

Dort angekommen setzte er sich auf seinen kleinen Fellhintern und überlegte krampfhaft wie er jetzt an diese dämliche Klinke kommen sollte um diese verdammte Tür zu öffnen. Sein Blick ging leicht zur Seite und erschrocken sprang er einen Satz zurück, ehe er schnuppernd wieder an das Spiegelbild heran trat, das ihm entgegen schnüffelte. Bin ich das?, fragte er sich und blieb dicht vor dem Spiegel stehen. 'Naja meine Augen habe ich noch.' schoss es ihm durch den Kopf. Doch so recht glauben wollte er nicht, das er es war und so nahm er seine Vorderpfote und versuchte sich an der Nase zu kratzen. Warum zur Hölle an der Nase? So eine verfickte Scheiße, er war eine elende Flohschleuder. Wieso?

Noch immer völlig geschockt saß er da und traute seinen Augen nicht. Das konnte doch alles nicht wahr sein, dachte er und tappste erneut auf sein Spiegelbild zu. Hässlich war er ja nicht, das musste er zugeben, aber warum zum Teufel war er in diesem Körper, warum war er nicht bei Justin zuhause und warum zum Henker konnte er sich nicht verständlich machen? Außer leisen, quietschenden Lauten kam nichts aus seinem Mund und er hasste es schon jetzt.

Er brauchte dringend Hilfe und von diesem komischen Kerl, der ihn unter seinen Pulli gesteckt hatte, konnte er sich diese wohl nicht erwarten. Tief durchschnaufend machte er sich wieder auf den Weg zurück ins Wohnzimmer, wo auch die anderen kleinen Vierbeiner waren und sah, wie der Typ nun mit einem frischen Pulli zurück kam. ‘Hey Du! Bring mich zu Justin! Aber sofort!!’ schnauzte er den Kerl an, aber wieder erklang nur ein leises, ziemlich mickrig klingendes Knurren. ‘Verdammte Scheisse ich will hier endlich raus und ich hab verdammt noch mal auch keinen Bock so ein mieser Köter zu sein!!’ Wieder ein Knurren und ein leicht amüsierter Blick von dem Fremden.

“Na, da geht’s einem aber schon viel besser… gerade dem Tod entkommen und schon so eine große Klappe zu seinem Retter haben… nachdem man ihm die Klamotten vollgepinkelt hat?” fragte er und nahm Brian dann einfach hoch.

Dieser strampelte erneut mit allen vier Pfoten und schnupperte plötzlich etwas, was ihn interessierte. Es roch wie… Essen… Pizza… Automatisch hielt er die kleine Nase hoch in die Luft und konnte nicht anders als weiterschnuppern. Sein kleiner Bauch knurrte nun mit ihm um die Wette und entlockte dem Fremden noch ein Lächeln und dann einen entsetzten Blick.

“Tja, tut mir leid Kleiner, da ich nicht mit Euch gerechnet hatte, hab ich auch keine Welpenmilch da. Aber wir fahren jetzt eh zum Tierarzt, vielleicht haben die da was für Euch…”

WELPENMILCH? Schrille Sirenen ertönten alarmierend in seinem Kopf und panisch riss er die Augen auf. Sie würden doch nicht von ihm verlangen, Welpenmilch oder gar Hundefutter zu essen? Das konnten sie nicht, das durften sie einfach nicht. Er war doch kein Hund. Naja rein körperlich gesehen, war er das jetzt, aber...- Gott lieber würde er verhungern, als diesen Abfall essen zu müssen. Er ließ frustriert den Kopf hängen. 'Was ist nur aus mir geworden? Der große Brian Kinney, war ein Hund.'

Das konnte alles nur ein schlechter Traum sein. Ganz bestimmt. Eigentlich lag er jetzt neben Justin und sobald er aufwachen würde, würde der Blonde ihm gepflegt einen blasen, so wie sonst auch. Das hieß, er musste sich selbst in den Schwanz beißen um wach zu werden. Woanders kam er schlecht ran. Und dieser Hunger machte ihn wahnsinnig. Vielleicht aß er doch erst einmal was. Danach konnte Justin noch immer seine Zunge spielen lassen.

Er strampelte noch einmal heftig, bis der Mann ihn runter lies und sofort drehte Brian sich im Kreis, bis er seinen Schwanz endlich zwischen den Zähnen hatte und kräftig hin ein biss. Er jaulte schmerzerfüllt auf und wenn er ein Mensch wäre, würde es ihm jetzt wahrscheinlich die Tränen in die Augen treiben, doch er war noch immer dieser kleine, schwarze Hund mit den braunen Knopfaugen.

Tbc.
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BeitragThema: Chapter 2   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 1:52 pm

Die Fahrt in der kleinen Kiste mit den anderen Flohsäcken drin war eine Tortur schlechthin für Brian. Nicht nur, dass er mit Hunden so rein gar nichts anfangen konnte, nun war er auch noch selbst einer und seine Begleiter - offensichtlich seine Brüder und Schwestern -, hatten wohl einen ausgeprägten Kuschelsinn. Er jaulte, was das Zeug hielt, kuschelte ein Brian Kinney doch nie, aber die Kiste blieb trotzdem zu.

Nach einer Weile kamen sie an ihrem Ziel an und es wurde wieder etwas heller. Sein Magen knurrte noch immer und die Gerüche, die er hier in diesem Raum wahrnahm, waren verführerisch. Dann jedoch wurde irgendwann die Kiste hoch gehoben, nachdem ein Name aufgerufen worden war, und in einem ganz ruhigen Raum wieder abgesetzt. Es dauerte eine Zeit lang, dann wurde der Deckel geöffnet und die fremden Hände grabschten erneut nach ihm. Jaulend und leise knurrend ließ er sich hochheben, konnte er doch eh nichts dagegen tun, und landete schließlich auf einem ziemlich kalten Metalltisch.

„Er ist etwas frech“, sagte der Mann, der ihn hoch gehoben hatte und streichelte ihm langsam über den Kopf. Brian hingegen versuchte, nach den fremden Fingern zu schnappen. Er hasste es, wenn man ihm die Haare aus der Stirn strich. Fuck, er hatte keine Haare mehr, aber er hasste es trotzdem.

„Na, dem werden wir schon Herr. Er ist ja noch nicht so groß“, lachte der Tierarzt auf, zog Brian zu sich und hielt seinen Kopf fest.

Brian hingegen versuchte, so böse zu gucken wie irgend möglich und zog tatsächlich die Lefzen nach oben.

„Na... Versuchst du mir Angst zu machen?“ amüsierte der Tierarzt sich. Ein Knurren entrann Brians Kehle. Hätte er doch nur Hände, dann würde der Tierarzt jetzt nicht mehr so dämlich grinsen. Der Tierarzt zog Brians untere Augenlider nach unten, um zu sehen, wie die Schleimhäute aussahen und vergeblich versuchte der kleine Vierbeiner, seinen Kopf wegzuziehen, zog die frische Luft doch unangenehm an seinen Augäpfeln.

Der Griff des Arztes war so fest, dass er egal, wie sehr er es auch versuchte, keine Chance hatte, ihm seinen Kopf zu entziehen. Leise jaulend gab er auf und wurde auch kurz darauf erlöst. Nun war aber der Tierarzt an seinem nächsten Körperteil interessiert und öffnete mit seinen Händen sein Maul so weit, dass er fast würgen musste. "Die Zähne sehen gut aus und das Zahnfleisch auch...", sagte der Mann.


'Na, wenn du wüsstest... wenn ich könnte, sähen zumindest deine Finger gleich nicht mehr so gesund aus...', dachte sich Brian und gab leise, gurgelnde Geräusche von sich und versuchte, die Hand mit der Pfote zu entfernen, was diesen komischen Tierarzt schon wieder zum Lachen brachte.

„ Ach, das ist ja ein richtiges Goldstück.. Mit dem werden sie sicherlich viel Spaß haben“, sagte der Arzt und schnell schüttelte der Mann den Kopf.

„Nein, nein.. Ich werde sie in ein Tierheim bringen. So gerne ich einen der Racker behalten möchte, ich schaffe es von der Zeit her einfach nicht und das haben sie nicht verdient. Vor allem der vorlaute Bengel da nicht“, sagte der Mann wehmütig und streichelte Brian mal wieder über den Kopf.

Wenn der damit nicht bald aufhörte, dann.... Moment mal: Tierheim? Das war nicht sein Ernst, oder? Das konnte er nicht tun. Das würde ja bedeuten, er müsse hinter Gittern sitzen und so tun, als sei er der liebste Hund, den man je gesehen hatte, um da wieder raus zu kommen. Nein, das würde nicht passieren, eher würde er sich das Genick brechen, was wohl auch passiert wäre, wenn der Arzt nicht so schnell reagiert hätte. Denn Brian hatte den wahnwitzigen Versuch unternommen, von dem Behandlungstisch zu springen.

‘Klasse…’, dachte Brian, ‘das ist nun schon der zweite Selbstmordversuch, der nicht geklappt hat…’ Es war anscheinend nicht sein Glückstag heute.

“Hey, kleiner Mann, Vorsicht…” sagte der Arzt und drückte Brian kurz an sich. “Du armer kleiner Kerl musst wirklich in ein Tierheim… Na, da hoffe ich mal, dass du ein ganz schönes neues Zuhause bekommst.”

'Was denkst du, warum ich hier herunter wollte, du Flachzange? Ich geh doch nicht in ein Tierheim', dachte Brian aufgebracht und versuchte wieder einmal jämmerlich zu knurren. Scheiße, wenn das nicht bald gefährlicher klang, würde er als Witz durchgehen.

„ So, nun gehen wir mal ans Eingemachte, nicht wahr?“ fragte der Arzt, hob Brian erneut an und trug ihn zur Waage.

„ Er muss dringend aufgepeppelt werden. Er ist völlig unterernährt.“

,
Mir gibt ja auch keiner was zu fressen', dachte Brian grummelig und schüttelte sich kurz.

„ Dann wollen wir mal Fieber messen, nicht wahr?“ lächelte der Arzt, hob ihn zurück auf den Behandlungstisch und griff nach der Rute, die er auf den Rücken bog. ' Fieber messen, mit einem Fieberthermometer in meinem Arsch?' Gut, manchmal ließ er es tatsächlich zu, dass er unten lag, aber ein Fieberthermometer würde er sich ganz sicher nicht rein schieben lassen. Er war doch nicht pervers.

Er drehte sich also mal wieder im Kreis, bis der Arzt davon genug hatte, ihn seiner Helferin in die Hand drückte und schon spürte er, wie das Thermometer in ihn hinein glitt. Das durfte alles nicht wahr sein. Er wurde hier völlig legitim vergewaltigt und die hatten auch schon Spaß daran.

"So, mein Kleiner, gleich hast du es hinter dir...", sagte der Arzt und deutete der Schwester, ihn noch einmal fest zu halten. " Ich geb ihm schnell noch die Impfungen und dann sind wir fertig. Hat der kleine Racker einen Namen?" fragte er dann und Brian sah aus dem Augenwinkel, wie der Arzt die Spritze aufzog.

Fiepsend und jaulend lag er da und konnte nichts tun, als zu warten, dass er die Spritze bekam. "Nun hör doch auf zu jaulen, kleiner Mann... Ist ja gleich alles wieder gut... Vielleicht haben die ja im Tierheim eine Hündin, die gerade geworfen hat. Was anderes als Milch dürfen die Kleinen noch nicht und mit Glück säugt sie sie mit."

'Ich soll am Nippel einer Frau saugen? Hat der sie noch alle? Ich bin verdammt nochmal schwul', regte Brian sich auf und warf den Kopf beleidigt zur Seite. Was dachten die eigentlich, wer er war? Und dann auch noch Muttermilch, das war ja abartig. Das einzige, was es halbwegs angenehm machen könnte, war, dass der Nippel von Haaren umgeben war; mehr aber auch nicht. 'Au, verdammte Scheiße was war das denn?' fragte er sich und blickte sofort auf seinen Oberschenkel, wo die Spritze drin stach.

Ohne Vorwarnung hatten sie ihn einfach so gepiekst, das würde definitiv nicht ungestraft bleiben. Er riss sich von der Schwester los und biss dem Arzt fest in die Hand. So, nun hatte er die Genugtuung, die er haben wollte. So war er schon immer. Wenn ihm einer was Böses wollte, dann kam es mit doppelter Gewalt zurück.

“Ja ja, die Zähnchen kommen raus, hmm?” grinste der Arzt allerdings ziemlich unbeeindruckt und rieb mit einem Tupfer über die Stelle, an der er vorhin gestochen hatte und sah dann zu seiner Helferin: “ Drehst du ihn bitte noch mal um? Ich will ihm noch eben die Wurmpaste geben und dann hat er´s überstanden…”

‘ Wurmpaste? Wie jetzt…. ‘, dachte Brian gerade noch und spürte im nächsten Moment schon, wie die Tierarzthelferin seine Kiefer auseinander zog und der Arzt ihm einen seiner wulstigen Finger mit so einer ekligen, braunen Paste in den Mund schob. Er versuchte, das eklig süße Zeug auszuspucken, was aber nicht wirklich gelang, da der Arzt es intelligenter Weise an seinen Gaumen geschmiert hatte.

Die Zunge immer wieder über den Gaumen reibend und angewidert schmatzend versuchte er, sich des Zeugs zu entledigen, gab aber schließlich doch auf und ließ einfach alle Viere von sich gleiten.

„ Ach Gott, jetzt haben wir ihn anscheinend müde gemacht“, lachte der Arzt auf und kraulte Brian kurz hinter dem rechten Ohr, was diesem augenblicklich gefiel. Gott, was war denn nun los? Er war doch noch nie verschmust und jetzt gefiel es ihm, hinter den Ohren gekrault zu werden? Fuck, hoffentlich nahm er nicht noch mehr Züge eines Hundes an.

Als der Arzt seine Hand weg nahm, schnaufte Brian frustriert durch und erinnerte sich daran, das er eigentlich so schnell wie möglich hier raus wollte, zu Justin. Wie es dem wohl ging? Wie lange hatten sie sich nicht gesehen? Und noch immer blieb die Frage offen, warum war er eigentlich ein Hund? Was war passiert? Er verstand es noch immer nicht, aber vielleicht konnte Justin ihm ja helfen. Aber da wären wir ja wieder bei dem Thema, dass er noch immer hier steckte und sich einfach nicht befreien konnte.


Tbc.
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BeitragThema: Chapter 3   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 1:53 pm

„So, ihr Süßen...“, seufzte der Mann schweren Herzens und nahm die Tasche aus dem Kofferraum seines Wagens, in welcher die sechs Welpen eingekuschelt lagen. Selbst Brian hatte keine andere Wahl, als sich an seine fünf vermeintlichen Geschwister zu knuddeln, auch wenn ihm das mal wieder so gar nicht in Kram passte. Er spitzte die Ohren, als der Mann zu ihnen sprach und spürte sein kleines Herzchen hart in der Brust schlagen. Was würde wohl jetzt auf ihn zukommen?

Er versuchte sich aus dem Knäuel, das die anderen bildeten, heraus zu kämpfen und lag letztendlich auf den anderen drauf, um seine Nase fest an das Stoffgatter, das an der Seite der Tasche angebracht war, hindurch zu schnüffeln. Erversuchte sich etwas umzuschauen und entdeckte einen grauen Plattenbau, der so gar nicht nach einem Tierheim aussah. Doch dasGebell der fremden Hunde, das aus dem Hintergrund an seine Ohren drang, verdeutlichte ihm, dass es eine solche Einrichtung war. Das sollte es also gewesen sein? Eingesperrt hinter Gittern, mit hunderten von anderen, die er nicht kannte und nicht kennen lernen wollte? Er war nicht wie die anderen, verdammt. Er war Brian und nicht irgend so ein Hund und doch hatte er eines mit ihnen gemeinsam: Ab heute würde er darauf warten, dass irgendwer kam und ihn abholte.

Der Gedanke, hier zu sitzen und zu warten, dass ihn jemand mitnehmen würde, machte ihn rasend. Er jaulte und versuchte, den Fremden zu überzeugen, ihn nicht hier zu lassen. Allerdings spürte er schnell, wie die Tasche an jemand anderen weitergegeben wurde. "Es tut mir leid, aber ich kann sie nicht aufnehmen. Ich arbeite einfach zu lang... Finden sie ein gutes Zuhause für die Racker, besonders der kleinste hat es verdient. Er ist nicht nur der kleinste, sondern auch der frechste von allen... Wissen sie, ich würde mich von ihm gern noch verabschieden...", sagte er, öffnete die Tasche und hob Brian auf seinen Arm.

"Du wirst mir fehlen, kleiner Mann...", sagte er und hob Brian auf Gesichtshöhe. Ein leises Fiepsen drang aus dem kleinen Maul und Brian fragte sich für einen Moment, ob er sich dazu herablassen würde, seine Zunge hervor zu strecken und über die Finger des Mannes zu schlecken.

Er ließ es und versuchte den Mann stattdessen mit einem seiner treusten Hundeblicke zu erobern. Zumindest hoffte er, das er den Zum-Verlieben-Hundeblick drauf hatte. Herr Gott, er konnte ihn doch nicht hier lassen, bei all den anderen, die nicht halb so schlau waren wie er selbst. 'Bitte, nimm mich doch mit', dachte er im Stillen und versuchte kläglich mit seiner Rute bittend zu wackeln. Doch der Mann schüttelte nur traurig mit dem Kopf.

„Ich kann dich leider nicht mitnehmen Süßer“, sagte er leise.

„Du wärst immer alleine, ich muss einfach zu viel arbeiten“, fügte er hinzu. 'Das ist völlig egal... Ich bin erwachsen, ich brauch dich doch nicht.. Ich will einfach nur nicht hier bleiben`, dachte Brian.

"Du wirst schon ein schönes Zuhause finden“, sagte der Mann und musste wirklich schlucken. 'Na Klasse.... ', dachte Brian und versuchte es erneut mit einem kläglichen Jaulen. Der Fremde drückte ihn kurz an sich und strich ihm über das weiche Fell, bevor er ihn an die Tierheimmitarbeiterein gab und diese ihn interessiert beschaute.

"Du bist aber noch nicht alt, hmm? Sie haben Glück...", sagte sie."Wir haben momentan eine Hündin mit Welpen. Drei ihrer Welpen sind gestorben und ich könnte mir vorstellen, dass sie sich derKleinen annimmt. Probieren wir es aus?" fragte sie. 'NEIN!!!Kein Frauennippel...', dachte sich Brian. 'Das halt ich nicht aus...verdammter Mist... warum kann dieser Idiot mich nicht einfach mitnehmen?'

"Hey, mein Kleiner... nicht knurren... Mit Glück hast du gleich eine neue Mama..." 'Ich Mama dir gleich einen... ich hatte es noch nie mit Familie...' "Und wenn sie euch nimmt, bekommst du gleich was feines in den Magen..." 'Magen ist gut, aber FEIN ist das mit Sicherheit nicht...' "Na komm... wir probieren das gleich aus... " Dann wandte sich die Frau wieder an den Fremden. "Ich liebe diese kleinen behaarten Welpenbäuche...", sagte sie und zu Brians Erzürnen fummelte sie mit ihren kalten Fingern an ihm herum.

„Ich weiß genau, was Sie meinen“, nickte der Mann und strich Brian ebenfalls über den Kullerbauch, der augenblicklich anfing laut zu knurren.

„Oh je, oh je... Wie ich höre, hast du ganz schönen Hunger. Wer weiß, wie lange du schon von deiner Mutter weg bist“, sagte sie. 'Du wirst es nicht glauben, aber schon mein halbes Leben lang und ich habe nicht vor, zu ihr zurück zu gehen', schrie Brian gedanklich und fing nun an, mit seinen vier Beinchen herum zu zappeln, um aus den Fängen der Fremden zu kommen.

Doch wie immer in den letzten Stunden, war er machtlos, viel zu klein und viel zu schwach, um überhaupt irgendetwas auszurichten.

„Ja, nun beruhige dich mal... Wir sind ja gleich da“, sagte die Mitarbeiterin nun und setzte sich in Bewegung. An den Zwingern angekommen, öffnete sie einen und trat mit Brian und den anderen Welpen hinein.

Die Tasche stellte sie auf den Boden und augenblicklich krabbelten die anderen heraus und liefen auf die fremde Hündin zu, die die Kleinen beschnüffelte und ihnen ohne eine Gegenwehr den Bauch zudrehte.


„So, kleiner Bursche.. nun friss dich mal ordentlich satt“, sagte die junge Frau und setzte Brian direkt vor einer der Zitzen ab, der wie hypnotisiert darauf starrte. 'Das kann doch unmöglich deren Ernst sein. Ich werde da ganz sicher nicht dran saugen“, dachte er verärgert und drehte angewidert seinen Kopf weg.

„Ach, komm schon... Du hast doch Hunger“, hörte er die Frauenstimme und spürte wie sein Kopf wieder Richtung Zitzen gedreht wurde. 'Nein, nein, NEIN', schrie er gedanklich und versuchte, seine kleine Schnauze immer wieder in eine andere Richtung zu wenden.

Die Tierheimmitarbeiterin seufzte leise. “Na komm schon, Kleiner… Wenn du nicht genug trinkst, wirst du noch krank…” So sehr es Brian auch versuchte, der Geruch, der ihm von der Zitze aus entgegen kam, machte ihn wahnsinnig und er konnte nicht verhindern, dass sich seine Kiefer öffneten und seine Zunge hervor schnellte, sich schließlich doch an der Zitze festsaugte und er die kleinen Pfoten automatisch gegen den Bauch der Hündin drückte.

‘Neeeeeeeeeeeeeeein!!!’ schrie alles in ihm und er versuchte, den Würgereflex zu unterdrücken, als er schließlich anfing zu saugen.


Zu seiner Überraschung blieb der Würgreflex aus und es schmeckte nicht so schlecht, wie er dachte. Irgendwann schloss er die Augen und schlug sich genüsslich den Bauch voll. Nach einer Weile, als er seinen kleinen Magen gefüllt hatte, schloss er seine Augen und schlief, noch an der Zitze saugend, ein.

Es dauerte keine zehn Minuten, bis er wieder munter wurde und sich trotz des kurzen Schlafes erholt fühlte. Sein Magen schmerzte nicht mehr und endlich war auch diese innere Kälte aus ihm gewichen. Stattdessen spürte er jetzt eine liebevolle Zunge, die ihm über den runden Bauch leckte und kurz war Brian versucht, laut zu lachen, weil es so unheimlich kitzelte, bis ihm wieder einfiel, das er ein Hund war und nicht lachen konnte. Also biss er der Hündin leicht in die Nase, die ihn daraufhin mit dem Kopf sanft umschuppste und ihre Schnauze liebevoll in dem kurzen Fell vergrub.

„Wunderbar... Sie hat sie alle angenommen und vor allem den kleinen Frechen“, lachte die junge Frau nun erleichtert auf und legte ihre Hand beruhigt aufs Herz.

„Wie Sie sehen, alles in bester Ordnung...“, atmete sie tief durch und trat wieder zu dem Mann nach draußen.

„Es ist schön. mit anzusehen und es beruhigt mich ein wenig....“, sagte der Fremde und beobachtete das Spiel zwischen den nun acht Welpen und der Mutter.

Nicht, dass er nun Ruhe gehabt hätte, denn kaum war er wieder etwas ruhiger und müder geworden, war die Zunge der Hündin wieder da und das auch noch an Stellen, an die er noch nicht mal jeden Mann mit der Zunge ran ließ.

Leise knurrend lag er da, als seine Schenkel wie automatisch auseinander fielen und er die Hündin gewähren ließ.

“Dann werde ich mich mal verabschieden…”, sagte der junge Mann und sah noch einmal auf Brian hinunter. “Benimm dich kleiner Mann und mach mir keine Schande…”, sagte er, bückte sich und strich Brian noch einmal, wie er es nun schon mehrfach getan hatte, über den Kopf. ‘Ja ja, du mich auch…’, dachte sich Brian und war völlig unbeteiligt, während er sich wieder auf den Bauch drehte und sich auf seine kleinen Pfoten hievte.

Schrill und leise bellte er den Fremden an, wackelte mit seiner Rute und tänzelte vor ihm herum.
‘Nimmst du mich nun wieder mit? Ja? Ich hab was gegessen, ich hab geschlafen… Nun kann ich hier doch wieder raus, oder?’

„Ich glaube, der Kleine will sie nicht gehen lassen“, sagte die junge Frau nun wehmütig und blickte Brian traurig an.

„Kleiner Mann.. jetzt hör auf zu betteln.. Ich kann dich nicht mitnehmen“, drang die Männerstimme an Brians Ohren und so langsam bekam er Panik. Ein Brian Kinney bekam nie Panik, außer man sperrte ihn ein und das hier – fühlte sich verdammt nach Einsperrung an. 'Das kann er mir doch nicht antun. Ich muss hier wieder raus.'

Doch der Gefallen wurde ihm nicht getan. Wie festgefroren sah er dabei zu, wie der Mann aus dem Zwinger ging, die Tür verschlossen wurde und die beiden Menschen noch schnell ein Wort wechselten. 'Nein..', dachte er nur noch, rannte gegen den Zaun und fing an, auf dem Beton herum zu kratzen. 'Nein.. BITTE', flehte er und wenn er hätte weinen können, hätte er es jetzt getan. Das konnte alles nicht wahr sein, doch als der Mann sich umdrehte und langsam ging, merkte Brian, dass es nichts nützte.

Dass, egal was er tat, er dieses Mal nicht einfach machen konnte was er wollte. Erschöpft und leicht apathisch ließ er sich auf den Bauch sinken, legte seinen Kopf flach auf den Beton und schaute dem Mann hinterher, der sich immer mehr von ihm entfernte. Er hatte es ja schon immer gewusst. Auf Menschen war nie Verlass. Sie Versprachen dir Dinge, die sie nicht einhielten und halfen dir nur so lange, bis sie keine Lust oder Zeit mehr hatten. Und das sollte Liebe sein?

Tbc.
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BeitragThema: Chapter 4   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 1:53 pm

Die nächsten Tage waren für Brian irgendwie an ihm vorüber gegangen, hatte er sie doch größtenteils damit verbracht, an der Zitze dieser Hündin zu hängen, zu schlafen oder von ihr an den unmöglichsten Körperstellen sauber geleckt zu werden. Es nervte ihn tierisch und war ihm mehr als unangenehm, aber er konnte eh nichts dagegen tun

Nun hatte sie ihn gerade wieder aus ihren Fängen gelassen und er konnte tun und lassen, was er wollte. Während die anderen "Geschwisterchen" damit beschäftigt waren zu schlafen oder zu spielen, lief er erneut zum Gitter des Zwingers, setzte sich hin und starrte hinaus.

Es musste da draußen doch irgendjemanden geben, der ihn hier raus holen würde. Verdammt! Er konnte doch nicht ewig hier drin sitzen und sein Leben hier verbringen. Die Leute, die kamen und gingen, sich die Hunde ansahen, über ihn und seine "Geschwisterchen" quietschten und immer wieder Worte fallen ließen wie "Mein Gott sind die niedlich..." waren auch immer wieder gegangen, ohne ihn mitzunehmen.

Und so saß er noch immer hier, spürte wie ihn langsam die Hoffnung verließ, hier je wieder raus zu kommen und fristete sein tristes Dasein. Er verstand nicht, wieso er als Hund wiedergeboren worden war, wenn er sein Leben in diesem Tierheim verbringen würde. Sollte er so lernen, dass es gar nicht so schlimm war, eingesperrt zu sein und Nähe zuzulassen? Hatte er das denn nicht eigentlich schon an der Seite von Justin gelernt? Scheiße, jetzt dachte er schon wieder an ihn.

Er hatte versucht, es zu verdrängen, doch manchmal schlichen sich die Gedanken in seinen Kopf und brachten sein Herz dazu zu bluten. Er vermisste ihn und dieses Gefühl wurde meist noch viel stärker, wenn er neben seinen „Geschwistern“ lag und kurz davor war einzuschlafen.

Er wollte doch nur neben ihm liegen, ihn im Arm halten, ihn küssen und doch musste er immer wieder schmerzlich erkennen, dass er das nie wieder machen konnte. Egal, ob er hier raus käme und Justin wiederfand oder nicht. Er war ein Hund. Es machte also keinen Unterschied. Er würde Justin nie wieder so nahe sein wie vor seinem Tod.




Er kaute lustlos auf dem Essen herum, während er Debbie anblickte und die Schultern hoch zog. „Das weiß ich“, murmelte er und schloss die Augen. „Aber ich weiß einfach nicht, was ich dagegen machen soll“, fügte er hinzu und atmete tief durch. „Hast du vielleicht einen starken Kaffee für mich und nicht das Zeug hier?“ fragte er dann und deutete auf das wässrige Braun in seiner Tasse.

„Tonnen an Kaffee, Nikotin und Alkohol werden dir dabei ganz sicher nicht helfen, Sonnenschein“, sagte Debbie und strich ihm über das blonde, und seit kurzem stumpfe Haar, ehe sie sich vor ihn an den Tisch setzte.

„Du musst irgendwas machen. Komm wieder her zum Arbeiten. Du musst die Uni wieder besuchen, du kannst doch dein Leben nicht einfach so vor sich hin gammeln lassen.“
„Deb.... ich weiß, dass du es gut meinst.... Aber es ist mein Leben und es fühlt sich einfach sinnlos an ohne ihn.“

„Ich weiß, Sonnenschein, aber du musst dich damit abfinden, dass er nicht wiederkommt. Er ist für eine gute Sache gestorben.“
„Für eine gute Sache?“ fragte Justin laut. „Er ist gestorben, weil ich gedrängelt habe; nach diesem Scheiß Urlaub. Wenn das nicht gewesen wäre, wäre er an dem Tag überhaupt nicht in diese verfickte Bank gegangen“, schrie er. Debbie zuckte ein Stück zurück und legte ihm dann sanft die Hand auf den Unterarm.

„Jetzt ist gut“, sagte sie in einem strengen Ton und fixierte Justin mit ihren Augen.

„Ich hab solche Schuldgefühle“, murmelte er leise und spürte heiße Tränen seine Wange hinunter laufen.

„Die hast du zu unrecht. Du kannst nichts dafür, dass dieses hirnverbrannte Arschloch an diesem Tag die Bank überfiel. Dafür kann keiner etwas, außer dem Täter.“

„Ich weiß. Aber...“

„Nichts aber..“, zischte Debbie und drückte sanft den Unterarm des Blonden.

„Weißt du, was du machen solltest?“ sagte sie dann in einem fröhlicheren Ton. „Einen neuen Begleiter suchen.“

„Das kann ich nicht.. Ich liebe Brian... und ich werde nie aufhören, das zu tun.“
„Das sollst du doch auch gar nicht.. Ich rede von einem Haustier. Warst du damals nicht so begeistert von Ethans Katze? Hol dir doch eine.... oder einen Hund. Einen kleinen, der bei dir aufwächst. Und der wird dir immer treu bleiben.“

“Ach Debbie… ich weiß nicht. Sicher, ein Hund wäre klasse, aber Brian würde ausflippen, wenn er wüsste, dass ich mit dem Gedanken spiele, einen Hund in sein… unser… mein Loft zu holen…” Seufzend nahm er noch einen Schluck Kaffee. “Obwohl so ein kleiner Racker ja schon was hätte… aber… ich weiß nicht, Debbie…”

“Was weißt du nicht, Justin?” fragte Emmetts quietschige Stimme, als er sich elegant neben den Blonden fallen ließ und sich sofort über dessen Frühstück hermachte.

“Debbie hat mir geraten, ich solle mir einen Hund zulegen… damit ich nicht so allein bin, aber… du weißt doch. Wenn Brian wüsste, dass ich allein mit dem Gedanken spiele….” “Würde er sich freuen anstatt dich umzubringen… glaub mir”, sagte Debbie, was ihr einen zweifelnden Blick von den beiden jungen Männern ihr gegenüber einbrachte.

“Er würde dich umbringen, aber… die Idee ist gar nicht mal so schlecht…”, sagte Emmett und nach einer Weile quietschte er erfreut auf. “Ja…. Ein Hund zieht bei dir ein. Am besten, wir machen uns direkt auf den Weg… Na komm schon…”

„Jetzt? Aber Emmett“, versuchte Justin etwas Zeit zu schinden, um noch einmal genau darüber nachzudenken.

„Nichts aber, wir gehen jetzt ins Tierheim und gucken, ob der Richtige dabei ist“, sagte Emmett fest entschlossen, trank nun auch noch Justins Kaffee und erhob sich.

„Na los..... Beweg deinen süßen Hintern. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit“, flötete er und hibbelte nervös herum. „Ein Hund.. Oh Gott.. Darf ich ihn denn dann auch mal Gassi führen?“ fragte er und sah Justin flehend an.

„Von mir aus.“ verdrehte der Blonde nun die Augen und erhob sich schwerfällig. Er konnte auf dem Weg zum Tierheim ja immer noch genauer darüber nachdenken.

„Na, das klingt fantastisch.. Und wehe, du stellst mir ihn dann nicht vor“, lachte Debbie erleichtert.

„Na, mal sehen“, sagte Justin und folgte Emmett nun ergeben.




Brian hing währenddessen schon wieder hungrig an der Zitze seiner "Mutter" und konnte einfach nichts dagegen tun, dass er sich jedes Mal wieder festsaugte und einfach nicht los lassen konnte, bis er irgendwann einschlief.

Er dachte an Justin und an die Zeit, die sie damit verbracht hatten, an anderen Körperteilen zu saugen, was ihm um einiges besser gefallen hatte als das hier. Allerdings konnte er auch nicht immer hungern und so kam dieser "Fertig - Snack" zwischendurch ganz gut. Es erinnerte ihn fast an den Asia-Bringdienst, bei dem sie öfter bestellt hatten; zumindest vom Lieferservice her.

Irgendwann trat die Tierheimmitarbeiterin in den Zwinger und die anderen Welpen liefen sofort zu ihr hinüber, um sich kraulen zu lassen. Brian allerdings ließ das unberührt. Er saugte weiter und trank sich satt, während er den Worten der jungen Frau lauschte. "Ihr müsst euch heute wieder besonders benehmen, hört ihr? Bei dem schönen Wetter rechnen wir mit vielen Besuchern und wenn ihr ein neues Zuhause wollt, solltet ihr euch benehmen..."

'Benehmen?' fragte sich Brian und hätte wohl spöttisch aufgelacht, wenn er es gekonnt hätte. Es ist doch scheiß egal, ob er sich benehmen würde oder nicht. Er würde nicht mitgenommen werden. Keiner würde mitgenommen werden, auch nicht wenn gutes Wetter war. Gott, wie frustrierend!

Er ließ sich einen Augenblick später doch dazu hinreisen, die Schnauze von der Zitze zu nehmen und seinen Blick zu heben. Er schaute die Mitarbeiterin kurz an, wandte aber dann seinen Blick desinteressiert wieder ab. Er vergrub die Nase in dem Fell der „Mutter“ und seufzte leise auf. Vielleicht hatte er ja die Chance, sich irgendwann einmal von der Leine zu reisen, wenn er groß genug war, und dann abzuhauen.

Es dauerte nur einen Moment, bis er Schritte näher kommen hörte, weiter desinteressiert wirken wollte, dann aber hoch genommen wurde. “Und du benimmst dich auch. Vielleicht findest du ja heute ein Herrchen oder Frauchen…” ‘Das glaubst du doch selbst nicht… außerdem brauch ich so was gar nicht…’, dachte Brian und gähnte nur herzhaft.

Alles, was er wollte, war hier raus, aus dem Tierheim, aus diesem Flohzirkus und einfach nur wieder wach werden… Aufwachen aus diesem Albtraum, aber anscheinend war das zu viel verlangt. ‘Lass mich doch einfach runter und in Ruhe…’, jaulte er, was ihm einen mitleidigen Blick der jungen Frau einbrachte. ‘Hättest du mich vorher gekannt, würdest du jetzt nicht wagen, mich hoch zu heben oder mich so zu behandeln, als wäre ich wirklich nur ein stinkender Flohzirkus…’

Tbc.
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BeitragThema: Chapter 5   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 1:54 pm

„Mein Gott, ist DER nicht süß?“ quietschte Emmett plötzlich los, als sie vor einem Zwinger angekommen waren, in dem eine junge Frau stand und einen kleinen Welpen in der Hand hatte.

'War das etwa...?' dachte sich Brian und ruckte mit dem Kopf herum. 'Nein, das ist tatsächlich Emmett', schoss es ihm durch den Kopf und schnell fing er an zu strampeln. Emmett, seine Rettung. Wenn Brian ihn nur richtig anschaute, konnte Emmett gar nicht anders als ihn mit zu nehmen.

„Justin, sieh doch mal...“, flötete Emmett und deutete auf Brian, der noch immer zappelnd in den Händen der Mitarbeiterin hing.

„Ist der nicht süß?“

'Justin?' fragte Brian sich und hielt sofort still. Starre erfüllte seinen ganzen Körper und dann tauchten die blonden Haare hinter Emmett auf. Sofort begann Brians Herz wie nach einem Marathon zu schlagen und für einen Moment schloss er die Augen und dankte Gott, an den er eigentlich nicht glaubte.

Dann sah er Justin schon, wie er an das Gitter heran trat und ihn musterte. Dadurch, dass die Pflegerin ihn gerade auf dem Arm hatte, war er ihm natürlich ins Auge gesprungen und fragte sich nun, was als nächstes passieren würde. Was zum Henker machte Justin überhaupt hier? Warum zum Teufel war er mit Emmett unterwegs in einem Tierheim?

Er sah Justin weiter an und hatte den liebsten Blick aufgesetzt, den er finden konnte. Es musste doch möglich sein, die Aufmerksamkeit der beiden weiterhin auf sich zu lenken, oder? Auch, wenn er sich noch nicht damit anfreunden konnte, auf ewig Emmetts Haustier zu sein, so war alles besser, als hier weiter hinter Gittern zu sitzen.

Allerdings stellte sich ihm wieder die Frage, wie die Hazelhurster - Mississippi - Tucke darauf kam, sich einen Vierbeiner zulegen zu wollen, aber die schob er gekonnt in den Hintergrund. Alles, was er in diesem Moment wollte, war zu Justin und so hampelte er auf dem Arm der Tierheimmitarbeiterin herum in der Hoffnung, dass diese ihn endlich runter lassen würde.

„Ja nun beruhig dich doch mal, du kleiner Fratz“, lachte diese und augenblicklich fing Brian an zu fiepen. „Ich glaube, der hat sich in sie verliebt, junger Mann“, lächelte sie und trat nun zu Justin und Emmett heraus, noch immer Brian auf dem Arm haltend.

„Oh mein Gott, er ist ja sooooo süß“, quietschte Emmett vergnügt und klatschte in die Hände.

„Ja... das ist er tatsächlich“, sagte Justin abwesend und starrte dem Welpen direkt in die Augen. Entweder er wurde verrückt oder dieser kleine Welpe hatte tatsächlich Brians Augen.

„Wollen sie ihn mal halten?“ fragte die Frau und reichte Brian an Justin weiter, der ihn sofort in seine Arme schloss.

Brian hätte heulen können. Endlich, endlich war er bei ihm, spürte ihn und roch ihn und er wäre der glücklichste Mensch, äh Hund gewesen, wenn Justin nicht so schrecklich traurig ausgesehen hätte. 'Justin verdammt, ich bin es. Erkennst du das denn nicht?' sagte Brian, was wie immer in einem Jaulen, Knurren und Fiepen ausgedrückt wurde. Er stützte sich mit seinen kleinen Vorderpfoten leicht an Justins Brust ab und schaute ihm direkt in die Augen, ehe er seinen Kopf nach vorne beugte und mit seiner Zunge einmal quer über Justins Gesicht leckte.

„Da hat sich wirklich einer verliebt“, lachte nun Emmett fröhlich, während Justin sich an den Hund klammerte wie an einen Rettungsring.

Er spürte vom ersten Augenblick an, dass sie irgendetwas verband, dass der Hund ihm Halt gab und stets an seiner Seite verweilen würde, genau wie Brian es vorgehabt hatte. Dass der Hund Brians Platz nie einnehmen können würde, war klar - das konnte niemand -, aber er konnte ihm vielleicht etwas Lebensfreude zurück bringen.

'Justin, ich hab dich so vermisst', winselte Brian und schmiegte seine Schnauze in die Halsbeuge des Blonden.

„Wie kommt es, dass so ein kleiner Hund hier ist?“ fragte Justin und streichelte geistesabwesend über Brians Rücken.

„Er wurde gefunden, mit seinen fünf Geschwistern. Ein Mann hat sie aus dem eiskalten Wasser gezogen“, antwortete die junge Frau.

Emmett schlug sich die Hand vor den Mund und atmete tief ein: “Wie kann man so kleine Tiere einfach ins Wasser werfen?” fragte er und auch Justin musste schlucken und drückte den kleinen Kerl immer fester an sich.

“Das frage ich mich genau wie sie, aber die Kleinen haben Glück gehabt, dass der Mann sie herausgeholt und Zuhause aufgewärmt hat, sonst hätten sie es mit Sicherheit nicht geschafft.” Sie sah, dass dem Blonden anscheinend der kleine Welpe gefiel und lächelte.

“Sie sind jetzt etwa sechs Wochen alt, also gerade eigentlich dabei, nicht mehr gesäugt zu werden. Aber wir wissen nicht, wie es ihnen vorher ging und von daher sind wir ganz froh, dass Laila sie angenommen hat. In etwa zwei Wochen dürften sie so oder so von der Mutter weg und zu ihren neuen Besitzern, aber wer weiß, ob wir jemanden finden, der sie nehmen will… Sie bleiben schließlich nicht so klein…”, sagte sie und Brian spürte schon jetzt all seine Felle schwimmen.

Er fiepte und jaulte in Justins Halsbeuge, als er hörte, dass er nun wirklich noch zwei Wochen hier bleiben sollte. Wie sollte er das nur aushalten?

„Was hast du denn, Kleiner?“ fragte Justin und hob Brian ein wenig an. „Willst du nicht mehr hier bleiben?“ fragte er weiter und vergrub seine Nase in dem behaarten Bauch. Brian hätte wohl gelacht, wenn er gekonnt hätte, aber so versuchte er sich nur an dem Kopf festzukrallen und jauchzte auf.

„Zwei Wochen schaffst du noch, hm? Und dann hol ich dich nach Hause. Da hast du dann ganz viel Platz und wehe, du machst Dummheiten“, lächelte Justin und drückte ihn wieder an seine Brust.

'Dummheiten? In meinem eigenen Loft? Bist du verrückt?' fragte Brian und schüttelte leicht seinen Kopf.

„Und einen Namen kann ich mir in der Zeit auch ausdenken.“

'Ich hab doch schon einen', knurrte Brian und versuchte böse zu schauen, was ihm bei Justins Anblick jedoch misslang. Erst jetzt fiel Brian auf, dass Justin wieder dieses Leuchten in den Augen hatte, das am Anfang, als er vor dem Zwinger stand fehlte.

„Kann ich ihn denn in den zwei Wochen mal besuchen kommen und eventuell mit der Leine mal ausführen?“ fragte Justin dann vorsichtig nach.

„Aber natürlich. Das ist sogar sehr wichtig“, nickte die junge Frau und konnte sich ein Strahlen nicht verkneifen. Wenigstens fand jetzt einer der Süßen ein Zuhause.

Justin zog den kleinen Welpen wieder an sich, der es sich nun zur Aufgabe gemacht hatte, an seinem Hals herum zu schlecken. “Du meinst anscheinend, dass ich mal wieder duschen sollte, hmm?” grinste Justin zum ersten Mal seit Tagen und sah dann Emmett, der dem Kleinen immer wieder über den Rücken strich, und die Mitarbeiterin an. “Können wir uns vielleicht irgendwo mit ihm ins Warme setzen und ein wenig spielen? Damit er sich an mich gewöhnt? Oder darf er noch gar nicht von der Hündin weg?”

“Doch, doch, nehmen sie ihn ruhig mit…”, sagte sie und deutete auf eine Tür im hinteren Teil des Zwingers. “Wir haben ein Welpen-Spielzimmer, das finden Sie, wenn sie hier rein gehen zwei Türen weiter rechts. Ich bringe Ihnen gleich noch etwas Spielzeug vorbei, dann hat er was zu tun…”

'Spielzeug? Scheiße, ich bin doch kein Kind mehr. Die glauben doch wohl nicht ernsthaft, dass ich spiele? Mit einem Ball.... Die einzigen Bälle, mit denen ich spiele, hängen zwischen Justins Beinen', dachte Brian aufgebracht und ließ sich dennoch anstandslos von Justin hinein tragen.

„So, kleiner Mann“, sagte Justin und setzte ihn auf dem weichen Teppich ab, als sie in dem genannten Raum angekommen waren. „Du hast doch Lust zu spielen, oder?“ fragte Justin und ließ sich auf den Boden plumpsen; genau wie Emmett. Schnell kam Brian auf ihn zu gestürzt, sprang ihm schmerzlich in den Schritt und schaute bedröppelt, als er begriff, was er da gerade getan hatte.

„Na, schwul scheint er ja schon mal nicht zu sein“, lachte Emmett auf und kassierte ein klägliches Knurren von dem schwarzen Hündchen. 'Ich bin so schwul, schwuler kann man gar nicht sein', dachte Brian und biss Emmett kurz darauf in die Schuhspitze.

„Und die guten Prada-Schuhe von Brian solltest du wohl auch wegstellen“, fügte Emmett hinzu und hob Brian an, um ihn sich genau zu betrachten.

„Haa.. du bist so süß“, wiederholte er jetzt schon zum tausendsten Male und schaute den Welpen verliebt an.

‘Dir geb ich auch gleich süß…’, brummte Brian und streckte seine Pfoten in Richtung Justin. Er wollte einfach wieder zu seinem Blonden und es machte ihn momentan mehr als stinkig, dass er nicht so konnte wie er wollte. Er war weder groß noch stark genug, als dass er jetzt von Emmetts Arm springen und Justin hätte eilen können.

In diesem Moment flog etwas Rotes an ihm vorbei und er konnte nicht verhindern, dass sein Kopf herum ruckte. ‘Was war das denn?’ Dann sah er es und sträubte sich innerlich dagegen, konnte aber irgendwie nicht gegen diesen blöden Hundeinstinkt an, dass er da hin und sich diesen dämlichen Ball schnappen wollte.

Also hampelte er weiter auf Emmetts Arm herum, bis Justin diesem sagte, dass er ihn runter lassen sollte. Kaum auf seinen vier Pfoten, rannte er so schnell ihn seine Füße trugen auf den Ball zu, machte kurz vorher Halt und sprang dann darauf, um ihn leise knurrend anzugreifen.

'Gott, wie bescheuert ist das denn?' fragte er sich, dennoch weiter getrieben von seinem Instinkt und rannte mit einem Affenzahn auf Justin zu, der ihn rief. Ein paar Mal purzelte er über seine eigenen Beinchen, machte kleine Saltos und blieb dann mit hängender Zunge vor Justin stehen, der sich anscheinend köstlich darüber amüsierte, dass er hier ständig aufs Maul flog.

„Na, das müssen wir aber noch üben“, grinste er und strich Brian über den Kopf. „Und den Ball hast du auch liegen lassen.“

'Den Ball? Scheiße, den wollt ich doch eigentlich mitnehmen... Wo war ich denn mit meinen Gedanken?' schoss es Brian durch den Kopf und schnell rannte er wieder auf den Ball zu, ehe er seinen Hintern in die Höhe reckte, den Oberkörper auf den Teppich drückte und den Ball spielerisch anknurrte. Schließlich schnappte er ihn sich, warf seinen Kopf von links nach rechts und rannte nun mit ihm zurück zu Justin.

„Es scheint, als wüsste er genau, was du von ihm willst“, sagte Emmett nachdenklich und beschaute sich den Hund genauer, doch er konnte nichts an ihm ausmachen, was anders war als bei anderen Hunden.

Brian war inzwischen mit dem Ball bei Justin angekommen, lag nun auf dessen Schoß und kaute auf dem weichen Rund herum. Gott, war das stressig, wieder Zähne zu bekommen, dachte er sich und war froh, dass er sich an dieses Detail seiner Kindheit nicht mehr erinnern konnte. Irgendwann ließ er den Ball angewidert von sich kullern und schmatzte angestrengt, als er versuchte, mit seiner Zunge die Fusseln aus seinem Mund zu befördern, das an diesem ziemlich angesabberten Ball geklebt hatte.

Justin musste lachen, als er das sah und hielt ihn kurzerhand fest, zog seine Kiefer auseinander und entfernte vorsichtig mit seinem Finger die störenden Flusen, was ihm ein zufriedenes Schnaufen von dem kleinen Hund auf seinem Schoß einbrachte.

Knapp eine halbe Stunde später standen Emmett und Justin auf, während der Blonde Brian fest im Arm hielt. „Ich muss mich jetzt von dir verabschieden, Kleiner, und ich hab noch immer keinen Namen für dich, aber das hat ja auch noch Zeit bis du dann bei mir wohnst“, redete er mit ihm, während er langsam auf den Zwinger zuging. Brian hingegen schaute ihn mit großen, wässrigen Augen an und versuchte Justin mit seiner Zunge, die immer wieder über dessen Kinn rutschte, davon zu überzeugen, noch ein wenig zu bleiben oder ihn doch gleich mitzunehmen.

„Du wirst die Zeit schon 'rum kriegen. Zwei Wochen sind nicht lange und ich verspreche dir, dich jeden zweiten Tag zu besuchen. Bis dahin kannst du dich noch ein wenig an deine Geschwister knuddeln und dich von ihnen verabschieden“, sagte er weiter und strich Brian nun zärtlich über den Kopf.

„Und weißt du was?“ flüsterte er leise, ehe er seine Lippen zu dem kleine Schlappohr führte. „Du rettest mir das Leben“, wisperte er und drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe, ehe er sein Gesicht in dem Nacken des Welpen vergrub.

Brian hatte das Gefühl, ihm würde das Herz zerreißen bei den Worten, die an sein Ohr drangen. Hatte Justin ihn wirklich so sehr geliebt, dass ihm jetzt alles nichtig vorkam? Dass er aufgegeben hatte? Dass er eigentlich nur noch durch die Welt wandelte wie ein Zombie, ohne jegliches Gefühl in der Brust? Er hatte ja gewusst, dass Justin ihn liebte, aber dass er ihn so sehr brauchte, das hatte er nie erahnen können. Dafür war er anscheinend nicht feinfühlig genug.

Und so ließ er sich schließlich widerstandslos wieder zurück zum Zwinger bringen und inmitten seiner "Geschwister" wieder absetzen. Er fiepte Justin noch einmal an und legte sich dann hin, spürte, wie sich die anderen Welpen an ihn kuschelten und sah Justin nach in der Gewissheit, dass er ihn übermorgen schon wieder sehen würde.

Innerlich nahm er sich vor, für seinen blonden Bengel da zu sein und auf ihn aufzupassen, sich Mühe zu geben, dass sie auch in dieser Konstellation gut miteinander zurecht kamen und ihn vielleicht sogar dazu zu bringen zu erkennen, wer er wirklich war.... Kein Hund... kein treuer Vierbeiner, der nun das Loft mit ihm teilte, sondern sein Freund, sein Partner, eben er selbst... Brian Kinney.

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BeitragThema: Chapter 6   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 1:54 pm

In den nächsten Tagen verlief alles ziemlich ruhige. Justin kam, wie versprochen, jeden zweiten Tag zum Spielen und Toben vorbei, und Brian war glücklich, Justin endlich mal wieder lachen zu sehen.

Wie sehr hatte er das vermisst, vermisste es noch, an den Tagen, an denen sie sich nicht sahen. Was ihn etwas wurmte, war die Tatsache, dass er keine Möglichkeit hatte, dem Blonden klar zu machen, dass er es war, der jeden zweiten Tag aufs neue wartend am Gitter des Zwingers saß, die Nase hindurchstreckte und hoffte, dass Justin gleich ankam.

Sobald der Blonde um die Ecke bog, fing er an nach ihm zu rufen, was sich natürlich in leisem, ziemlich mickrig klingenden Gebell und Gejaule endete. Der Umstand nervte ihn und so manches Mal wünschte er sich, dass er einfach aufwachen und wieder er selbst sein würde. Allerdings tat sich nie etwas.

Dass er mittlerweile Welpenfutter bekam, fand er klasse, hatte er doch nach wie vor Probleme damit gehabt, mehrmals am Tag an diesen Nippel zu gehen und sich dort fest zu saugen, aber wie war noch das alte Sprichwort? In der Not frisst der Teufel Fliegen? Nun wusste er, dass da durchaus was wahres dran war.

Die Zeit im Zwinger hasste er und er wusste einfach nichts mit sich anzufangen. Ihm war langweilig, er wollte raus, wollte einfach nur laufen und vor allem wollte er Justin sehen. Die meiste Zeit, wenn der Blonde da war, verbrachten sie auf der Wiese, wo er einfach an Justins Seite oder auf seinem Schoß lag und die gemeinsamen Stunden genoss.

Noch immer konnte er sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, auf ewig irgendwelchen Bällen hinterher zu jagen und mit ihnen zu "spielen". Da war es ihm schon tausendmal lieber, auf Justins Beinen zu liegen und sich kraulen zu lassen.

Meistens hatte er mit seiner Einstellung, keinem Ball nachzurennen auch Glück, doch wenn er Justins traurigen Blick sah, wenn er das Spielen mal wieder ignorierte, raffte er sich doch auf und lief dem runden Etwas hinterher. Allerdings war es auch ab und zu so, dass er einfach nicht widerstehen konnte, da hinterher zu rennen und wirklich mit dem knallroten Ding über die Wiese zu tollen.

Und dann, wenn er in Justins Gesicht sah, das anfing zu strahlen, nachdem er ihm den Ball gebracht hatte, wusste Brian wofür er es tat. So wie sonst auch. Er tat schon seit ihn kannte, alles für Justin, zugegeben hatte er es nie und das war das einzig positive an der Sache, das er ein Hund war. Er machte die Dinge, weil er ein Hund war, das nahmen die anderen an. Jetzt musste er sich nicht mehr erklären, musste keine Ausreden erfinden um sein Gesicht zu wahren. Nein, jetzt machten das die anderen für ihn.

Es gab Momente, in den letzten Wochen, wo er vor Justin in dem Grün hockte und ihn einfach beobachtete. Justin schien nicht einmal zu spüren, das er nicht allein war, zu weit war er mit den Gedanken woanders. Meist in der Vergangenheit, bei Brian, in dessen Armen, in dessem Bett, neben ihn. Und manchmal hatte Justin sogar das Gefühl, das Brian noch da wäre, das er nie gegangen wäre. Was ein Unsinn, schimpfte er dann immer in Gedanken und schüttelte den Kopf.

Nur noch selten kam es vor, das der Blonde abends in dem großen Bett lag, der einsamen Stille des Lofts lauschte und darauf wartete das Brian durch die Metalltür trat.
Nur noch selten kam es vor, das er zusammen zuckte, wenn der Name doch fiel, und auch das kam immer seltener vor.

Manchmal hatte Justin Angst, er würde Brian irgendwann vergessen, würde die schöne Zeit mit ihm vergessen und würde tatsächlich anfangen, wieder glücklich zu sein. Er bekam überhaupt nicht mit, wie seine Augen sich mit Tränen füllten und diese langsam über seine Wangen flossen.

Brian sah diesem Spektakel jedes Mal zu, lies Justin in Ruhe, in den Erinnerungen schwelgen und begab sich auf die selbe Reise, während er sich an Justin kuschelte und die Augen schloss. Meist hochgeschreckt von etwas das auf sein Fell tropfte, schaute er in Justins Gesicht und war immer wieder erschrocken darüber, wenn er den Blonden weinen sah. Er erinnerte sich gut daran, das Justin nie vor ihm weinen wollte, das er ihm so oft vorgespielt hatte, er wäre stark und auch wenn Brian es damals schon wusste - wusste das Justin zum heulen zu Mute war, verstand er erst jetzt, warum Justin es ihm nie zeigen wollte.

Als Hund, war er der treue Begleiter, der beste Freund, bei dem man sich anlehnen konnte, als Mensch war er doch immer nur der, der Justin fickte. Hatte er ihm gezeigt, das er ihn liebte? Ja, auf seine eigene Weise, die Justin nicht verstand, auch wenn er gerne so tat, nach dem sie wieder zu einander gefunden hatten, aber eigentlich verletzte Brian ihn immer noch.

Langsam richtete sich Brian auf, näherte sich Justin noch ein Stück und leckte ihm letztendlich die salzigen Tropfen von den Wangen. 'Du musst nicht weinen, ich bin doch hier... Ich bin bei dir Sonnenschein.' winselte Brian dann immer und fand sich kurz darauf, fest an den jungen Körper gedrückt wieder.

Die zwei Wochen, in denen Brian noch im Tierheim verharren musste und er Justin nur jeden zweiten Tag sehen konnte, vergingen wie im Fluge. Letztendlich war es so weit und der Tag war gekommen, an dem er endlich in sein Loft zurückkehren konnte.

Kaum hatte er an diesem Morgen die Augen geöffnet und sich ausgiebig gestreckt, war er ans Gitter des kleinen Zwingers geeilt und hatte seine Nase, wie so oft in den letzten zwei Wochen, durch das Gitter geschoben. Er konnte es kaum noch erwarten und bekam noch nichtmal mit, wie das Futter in den Zwinger gebracht wurde. Erst, als er spürte, dass er hoch gehoben wurde, drehte er den Kopf und sah in das grinsende Gesicht der Tierheim-Mitarbeiterin.

"Auch wenn Du heute abgeholt wirst, und ich mich darüber mindestens so freue wie du mein Kleiner, gegessen wird noch...."

Damit setzte sie ihn vor den Napf und schob ihn näher. 'Ich hab keinen Hunger du alte Schnäpfe... es gibt nur eins, was ich jetzt will...' dachte Brian und versuchte, zurück zum Zwingergitter zu laufen.

Allerdings rannte er mit so einer Schnelligkeit das er nicht rechtzeitig zum Stillstand kam, mit der Nase zwischen zwei Eisenstangen geriet und kurzzeitig stecken blieb.

„Kleiner Mann.“ sagte die junge Frau nun gespielt streng, hob Brian wieder hoch und setzte ihn erneut vor den Fressnapf.

„Jetzt wird erst einmal gegessen. Justin holt dich doch dann, aber die Zeit vergeht auch nicht schneller, wenn du am Gatter sitzt.“ sagte sie und sah Brian streng an, doch ihre Gesichtszüge wurden sofort weicher, als er zu ihr hoch blickte.

„Na komm schon..“ bat sie ihn und hockte sich hin. 'Kann die Alte mich nicht einmal in Ruhe lassen.' dachte er genervt und stupste seine Nase nun in den Napf

Lustlos begann er zu fressen und sah immer wieder im Augenwinkel zu der Pflegerin, die noch immer neben ihm hockte. ‘Mein Gott du dumme Spinatwachtel… mach die Biege… als ob man einen Brian Kinney zu etwas zwingen könnte, dass er nicht will… okay, nehmen wir die dämliche Muttermilch aussen vor, und vielleicht den Tierarzt… und das kuscheln… und… aber dann bleibt da nicht mehr viel… Also lass mich in Ruhe!’ knurrte er und erntete dafür einen Stupps auf die Nase.

“Nicht frech werden Kleiner Mann, sonst lässt Justin dich noch hier…” sagte die junge Frau und verkniff sich ein Grinsen. Allerdings reichte dieser Satz aus, dass Brian seiner Liste von Dingen zu denen man ihn zwingen konnte, auch noch das Fressen hinzu fügte.

Mit einem Eifer haute er rein, dass seine Portion bald weg war und sein ganzer Bart verschmiert, was der Pflegerin ein Schmunzeln entlockte. “Siehst du? Geht doch…” Gerade als er wieder knurren wollte, hörte er die Schritte, die er schon kannte und sah unsicher zu seiner Peinigerin und dann zum Gitter.

Justin, der die halbe Nacht vor Aufregung nicht geschlafen hatte, schaute einen kurzen Moment aus dem Augenwinkel zu Brian, der ihn hoffnungsvoll anstarrte. Er hatte diesen Hund jetzt schon in sein Herz geschlossen und war einfach nur froh das er ihn heute mitnehmen konnte, mit zu sich nach Hause und ihm all die schönen Dinge zeigen konnte, die auf ihn warteten. Er hatte bereits einen großen Hundekorb gekauft, eine Leine und ein Halsband, welches er in der Hand trug und genügend Futter, wovon der Kleine sich gänzlich satt essen konnte um groß und stark zu werden.

„Er wartet schon den ganzen Vormittag.“ lachte die junge Frau auf, als sie Justin entdeckte und begrüßte ihn mit einem Handschlag, nachdem sie die Türe des Zwingers geöffnet hatte. Doch noch bevor Justin sie ergreifen konnte, hatte er Brian an seinem Bein hängen, der wie ein Gummiball an ihm versuchte hoch zu hüpfen.

„Ja ist ja gut..“ lachte Justin, nahm Brian auf den Arm und drückte ihn fest an sich, während Brians Zunge immer wieder über das rasierte Kinn leckte.

'Gott endlich hier raus, endlich nach Hause, in mein Bett und vor allem endlich allein mit Justin. Mehr will ich heute nicht mehr machen.' jaulte Brian und kuschelte sich fest an den Blonden.

Lächelnd drückte Justin den Kleinen an sich. “Na dann wollen wir mal nach Hause fahren…” sagte er und strich durch das weiche Fell. “Wir müssen nur vorher noch mit ins Büro und so einiges ausfüllen. Dann können wir los…”

Er folgte der Mitarbeiterin ins Büro und füllte alle notwendigen Papiere aus, damit er den kleinen mit nach Hause nehmen konnte. Als alles getätigt war, wurde der kleine Hovawart in eine Transportbox gesetzt, in der eine kuschelige Decke und ein Teddy lagen. “Dann lass uns mal…” sagte der Blonde und hob die Transportbox dann an, ging über das Tierheimgelände nach draußen, um am Eingang auf Emmett zu treffen.

„Oh mein Gott ich glaub es nicht.. Du hast ihn wirklich mitgenommen.. Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott.“ quietschte Emmett nun und hüpfte auf und ab, ehe er seine Finger durch das Gatter im vorderen Bereich der Box steckte um Brian über die Nase zu streicheln.

'Nimm deine Pfoten von mir.' knurrte Brian und biss mit seinen feinen, spitzen Zähnen in den langen Finger, was Emmett erstickt aufschrien lies.

„Den musst du aber noch erziehen.“ sagte er dann an Justin gewandt.

„Nein ich glaube, er weiß nur wem er mag und wen nicht.“ lachte Justin auf und Brian grunste zustimmend.

“Soll das heissen er mag mich nicht? Er kennt mich doch gar nicht…” maulte Emmett und rieb sich selbst über den Finger.

Grinsend schüttelte Justin den Kopf. “Vielleicht hat er auch einfach nur Angst vor Dir Em… aber ihr werdet Euch schon aneinander gewöhnen…” sagte er schließlich und stellte die Transportbox auf den Rücksitz des Jeeps.

Vorsichtshalber legte sich Brian hin und rollte sich zusammen, damit er nicht beim Anfahren umkippen würde und so ging es dann in Richtung Loft. Es war schon ein komisches Gefühl, den gesamten Weg zu seiner Wohnung in dieser Box zurück zu legen, aber er versuchte, sich so wenig Gedanken wie möglich zu machen,

Kaum wurde die Box in der Wohnung abgesetzt, drängte er die Nase gegen das Gitter der Box und wollte raus. ‘Endlich zuhause….’ freute er sich, was sich aus dem Welpenmund anhörte, wie ein fröhliches, aufgeregtes Quietschen.

„Das ist dein neues zu Hause.“ sagte Justin und öffnete das Gitter. Schnell sprintete Brian nach draußen, was ein Fehler war, wie er kurz darauf merkte. Seine Pfoten fanden durch die Krallen auf dem Parkett keinen Halt und so schlitterte er durch das halbe Loft bis er unsanft gegen das Sofa prallte. 'Verdammte Scheiße.. Schneid mir diese Krallen ab.' knurrte er, stand auf und schüttelte sich.

„Hast du dir weh getan, kleiner Mann?“ fragte Justin schnell und hob ihn auf. Aus was für Gründen auch immer, die Brian in diesem Moment nicht wusste, kuschelte er sich eng an Justin und schloss die Augen. Gott es war ein herrliches Gefühl hier zu sein, zu Hause, bei seinem Freund, in seinem Loft.

Er hatte das dringende Bedürfnis sich jetzt sofort in sein Bett zu legen und so jaulte er kurz auf, fing an mit strampeln bis Justin ihn runter lies und ging nun vorsichtig Richtung Bett. Er lief die Stufen hoch und stellte für einen Moment fest, das er alleine da nicht hochkommen wird. Hilfesuchend starrte er also Justin an, der breit grinsend da stand und den Kopf schüttelte.

„Ich hab dir extra ein Hundekorb gekauft.“

'Ich werde mich sicherlich nicht in den Hundekorb verfrachten lassen, du spinnst wohl.' knurrte er, lies seinen Vorderkörper zwischen seine Vorderbeinchen rutschen, hob den Hintern in die Höhe und schaute Justin verliebt an.

‘Na komm schon… ‘ schoss es Brian durch den Kopf und er hoffte, dass Justin ihn nun endlich aufs Bett setzen würde. Als dieser aber keine Anstalten machte, irgendwas in der Richtung zu tun, rannte er auf ihn zu, forderte ihn bellend noch mal dazu auf ‘Na komm schon… setz mich jetzt endlich aufs Bett!’ und lief dann wieder zurück vor das Bett, brachte sich wieder in genau die gleiche Position wie vorhin.

Justin stand weiterhin da und sah ihn kopfschüttelnd und lächelnd an. “Wenn ich dich jetzt aufs Bett lasse, bekomm ich dich da nie wieder raus.” sagte er, setzte sich dann aber zu dem kleinen Racker und kraulte ihn hinter den Ohren.

Brian ließ sich das in diesem Moment nur zu gern gefallen und ließ sich auf die Seite fallen. ‘Nun hol mich schon endlich ins Bett, dahin, wo ich hin gehöre…’ sagte er, was wieder nur ein leises Jaulen wurde und zu seiner Überraschung hob Justin ihn wirklich hoch.

“Du musst aber trotzdem lernen, dass du in deinem Hundekorb schläfst…” sagte er und für einen Moment schien es so, als würde der Vierbeiner auf seinem Arm ihn genau verstehen.

Tbc.
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Sarenja

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BeitragThema: Chapter 7    Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 1:55 pm

Natürlich war es für Brian nicht in Ordnung, dass er wirklich im Hundekorb schlafen sollte, aber das konnte man später noch immer ausdiskutieren. Im Moment war er froh, dass Justin ihn mit aufs Bett genommen hatte und vergnügt sprang er auf seiner Seite des Bettes herum, da er froh war, endlich wieder zuhause zu sein.

Erneut drückte er den Oberkörper auf seine Vorderpfoten und reckte den Po in die Höhe, sah Justin an und schrie in Gedanken ‘Siehst du? Da bin ich wieder… endlich wieder in meinem Bett… du glaubst gar nicht, wie sehr mir das gefehlt hat…’ aber natürlich kam wieder nur ein quietschiges Bellen und Knurren heraus.

“Du willst also spielen? Nein nein Kleiner… wir machen es uns nun erstmal gemütlich, du sollst hier erstmal etwas zur Ruhe kommen.” Mit diesen Worten legte er sich hin und Brian sah ihn durchdringend an.

Was sollte das denn jetzt? Er sollte nun, wo er endlich wieder zu Hause war nicht wirklich schlafen, oder? Wenn er ein Mensch wäre würde er seinen blonden Bengel nun erstmal gehörig in die Matratze ficken, aber das blieb jetzt ja aus, zumal er für einen funktionierenden Sexualtrieb eh noch zu “klein” war.

„Hab ich nicht irgendwo gelesen, das kleine Hunde viel Schlaf brauchen?“ fragte Justin murmelnd, mit geschlossenen Augen.

'Ich zeig dir gleich was ich viel brauche.' knuckerte Brian, nahm Anlauf und sprang Justin mit vollen Einsatz in die Magengegend.

Justin sah für einen Moment so aus, als wolle er sich wie ein Taschenmesser zusammen klappen und stöhnte schmerzlich auf.

„Gott. Mach das nicht noch mal.. Da begrüßt mich mein Frühstück ja gleich wieder.“ keuchte Justin und hielt sich seinen Bauch, während Brian auf ihm herum kletterte, wie auf einem Klettergerüst. Er war so froh, endlich wieder da zu sein und Justin um sich zu haben. Er war in dem Moment wohl einfach die glücklichste Seele der Welt.

Er schmiegte sich fest an den Blonden, versuchte seine kleine Schnauze zwischen Arm und Körper von Justin zu schieben, der seinen Arm darauf hin, leicht anhob und knabberte dann an dem lästigen Stück Stoff, das Justins Oberkörper bedeckte. Er wollte Haut spüren, ihn spüren. So nah bei ihm sein, wie es seine neue Hülle zuließ.

„Hey, nicht kaputt machen.“ sagte Justin und hob mahnend den Zeigefinger.

'Dann zieh das scheiß Ding aus.' knurrte der Hund, noch immer den Stoff im Maul und zog heftig daran.

“Hey lass das…” sagte Justin erneut und fummelte sein Shirt aus den spitzen Zähnchen. “Einen Namen brauchen wir für dich auch noch… oder?” Das brachte Brian nun dazu den Kopf schief zu legen und Justin anzuschauen.

‘Ich hab schon einen… aber ich bezweifle, dass du den schon weißt… dann lass mal hören, aber wehe du nennst mich Fluffy oder so was….’ knurrquietschte Brian und wartete auf Vorschläge, die er ‘kommentieren’ konnte.

“Was hältst du von Boomer?” fragte Justin zuerst und schüttelte dann schnell wieder den Kopf. “Nein… passt nicht… Hmmm… Mephisto?… Nein, auch nicht gut…” Brian war inzwischen dazu über gegangen, die Namen zu kommentieren, indem er sich einfach flach auf Justins Bauch legte und die Pfoten über der Nase verkreuzte. Dann kam ihm eine Idee.

Er hob den Kopf, sah sich Justin noch mal genau an. Unverwandt nahm er wieder dessen Shirt zwischen die Zähne und zog weiter daran herum. 'Nun zieh endlich dieses Scheiss Ding aus Verdammt!!!' knurrte er und ließ dieses Mal nicht los.

„Jetzt spiel dich hier mal nicht so auf, junger Mann.“ sagte Justin nun ernst und sah Brian fest an.

„Du benimmst dich ja wie der Boss.“ fügte er an und stutzte.

„Boss?“ fragte er überlegend und sah Brian an, der sich hechelnd auf seinen Hintern gesetzt hat und Justin ansah.

'Ja Boss ist gut. Passt doch zu mir wie der Arsch auf den Eimer.' dachte Brian zufrieden, auch wenn es ihm lieber gewesen wäre, Justin wüsste das Brian vor ihm saß.

Grinsend hob Justin den nun ruhig da sitzenden kleinen Rüden an und setzte ihn auf das Bett. Dann zog er sein Shirt aus und legte sich wieder hin.

Es dauerte keine fünf Minuten, bis Brian sich neben ihm einrollte und sich dicht an die nackte Haut drängte. Es tat gut, Justin wieder so nah zu sein und er schloss beruhigt die Augen, als der Blonde nun die Decke leicht über sie zog.

Es war fast wie früher. Nur das diesmal Justin der Beschützer war und ihn im Arm hielt und irgendwie erkannte Brian das es gut tat, mal nicht der Held sein zu müssen. Sondern sich auch mal fallen zu lassen, sich an jemanden zu kuscheln und einfach nur er selbst zu sein, ohne gleich befürchten zu müssen, man könnte etwas Schlechtes von ihm denken oder ihn verachten.

Und auch Justin spürte plötzlich, das es unheimlich gut tat, wieder jemanden hier zu haben. Er fühlte sich jetzt nicht mehr so leer und allein. Er hatte wieder eine Aufgabe, für die es sich lohnte weiter zu machen. Für die es sich lohnte, frühs aufzustehen, zu frühstücken und zu duschen. Mit 'Boss' würde er auch wieder öfter an die frische Luft kommen, etwas sehen, was er unbedingt zeichnen musste. Ja neben ihm lag die Möglichkeit, endlich wieder zu leben. Das Pflaster was sich auf seine offene Wunde legte und ihr halt schnell zu heilen, bis nur noch die Narbe übrig war. Justin drehte sich auf die Seite, sah Brian an und seufzte.
'Was ist los Sonnenschein? Komm erzähl es mir.' winselte Brian und sah in den Augenwinkeln des Blonden Tränen glitzern.

Justin seufzte und zog kurz die Nase hoch, während er Brian sanft über den Kopf strich.
"Weißt du.. Vor gar nicht all zu langer Zeit, hat jemand dort gelegen, wo du grade liegst. Er hat die Welt für mich bedeutet. Ich habe ihn so unendlich geliebt.." flüsterte Justin traurig.
'Hast? Soll das heißen, das du mich langsam vergisst?' knurrte Brian ängstlich und schob sich enger, an Justin heran.

"Es gab eine Zeit, bevor ich dich kennen lernte, wo ich nicht wusste, wohin mich das alles bringen würde, sein Tod, die plötzliche Einsamkeit und das Wissen, mich nie wieder in seine Arme legen zu können. Dieses Endgültige. Manchmal wusste ich weder Ein noch Aus, hab in den Tag hinein gelebt, immer mit der Aussicht, das es bald wieder dunkel sein wird und ich mich hinlegen kann. Den kleinen Tod sterben werde, bis ich am nächsten Morgen wieder in dieser Einsamkeit munter werde. Ich vermisse ihn... Ich vermisse Brian.." flüsterte Justin weiter unter Tränen.

Erneut wimmerte Brian leise auf. 'Du fehlst mir auch Sunshine... und du glaubst nicht, wie sehr ich es jeden Tag aufs neue vermisse, Dich in den Arm zu nehmen, oder einfach nur die Gewissheit zu haben, dass jemand da ist, wenn ich abends nach Hause komme... Aber ab nun werde wohl ich der jenige sein, der abends an der Tür darauf wartet, dass du nach Hause kommst, dass du mich an dem Tag, den du erlebt hast teilhaben lässt, mich wissen lässt, was draußen in der Welt passiert, ohne dass ich es mitbekomme.' Nun entrang auch Brians Kehle ein trauriges jaulen und er konnte nicht anders.

Langsam begab er sich auf seine Pfoten, robbte hoch zu Justins Gesicht und begann, ihm die Tränen von den Wangen zu lecken. 'Hör auf zu weinen Justin... bitte... Ich war noch nie ein Mensch, Hund, der sehen konnte, wie du leidest...'

"Es ist fast so, als würdest du mich verstehen." schluchzte Justin auf und versuchte zu lächeln, während er Brian weiterhin hinter den Ohren kraulte.

"Weißt du.. Meine ganzen Freunde, die eigentlich mehr eine Familie für mich sind, leiden unter dem Verlust und wir haben alle ausführlich darüber geredet. Jeder hat sich bei dem anderen ausgeheult... aber es hat nicht ein bisschen von dem Schmerz genommen. Nie. Alle sagen immer wieder, die Zeit heilt Wunden.. Vielleicht stimmt das.. vielleicht aber auch nicht. Vielleicht lernt man mit der Zeit auch nur den Schmerz zu ertragen und einfach nicht mehr darauf zu achten, das man blutet." wispert Justin und wischt sich nun selbst über die Augen.

"Und wann werde ich endlich aufhören, zu weinen? Wann sind denn meine Tränen versiegt? Ich will nicht mehr weinen, will nicht mehr unnötige Kraft verschwenden, für etwas, das so sinnlos ist. Er wird nicht wieder kommen. Nie. Weißt du. Ich würde alles dafür geben, um ihn ein letztes Mal zu sehen, mit ihm reden. Nur mit ihm reden, mehr will ich gar nicht. Das vermisse ich am meisten. Bei ihm sein und mit ihm reden.. Und ihm sagen, wie sehr ich ihn liebe." fügte er hinzu und sah 'Boss' fest an.

"Nur ein letztes Mal."

Brian wusste in diesem Moment gar nicht, was er tun sollte. Innerlich musste er hart schlucken, aber äußerlich zeigte er nur einen traurigen, wissenden Gesichtsausdruck und drückte sich einfach näher an Justin heran.

In diesem Moment wünschte er sich so sehr, dass Justin erkennen würde, dass er es war, der neben ihm lag, er es war, der ihm treu zur Seite stand und von nun an etwas wie ein Schatten für ihn werden würde. Aber nie hatte er daran gedacht, dass es vielleicht er selbst sein würde, der jemand anderes über sein altes Ego hinwegtröstete.

Leise jaulend lag er da, animierte Justin mit einem sanften Nasenstuppsen dazu, ihn an sich zu ziehen und schloss schließlich laut schnaufend die Augen. 'Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen...' dachte er noch, bevor er mal wieder einschlief und sich nur noch enger an den Blonden drückte.

Auch Justin schlief erschöpft ein, nachdem er noch ein paar Tränen vergossen hatte. Es war ein gutes Gefühl, nicht alleine in dem großen Bett zu liegen und bevor er gänzlich ins Dunkel abdriftete, dachte er noch, das er es sich noch einmal überlegen musste, mit dem Hundekörbchen. Es war lange her, das er so schnell, so fest und tief eingeschlafen war. Früher kam er kaum zum schlafen, weil Brian immer spitz wie Nachbars Lumpi war und dann wollte er nicht schlafen, weil er Angst hatte. Angst davor, das sich Brians Worte realisieren würden.

"Wir sehen uns in deinen Träumen."

Tbc.

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BeitragThema: Chapter 8   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 1:56 pm

Es war mitten in der Nacht, als Brians bis dahin erholsamer Schlaf, plötzlich unruhig wurde. Er wälzte sich hin und her in der Hoffnung, wieder tief einzuschlafen, aber nichts von dem, was er versuchte, half.

Leise winselnde Laute lösten sich aus seinem Rachen, noch bevor er schlussendlich die Augen öffnete und sich umsah. Das konnte doch nicht wahr sein, dachte er und versuchte, sich so hin zu legen, dass kein Druck auf seine Blase ausgeübt wurde. Kurz fragte er sich, seit wann er mitten in der Nacht wach wurde, da er musste, doch dann dämmerte ihm, dass er ja nun nicht mehr der erwachsene Mensch war, sondern nur ein kleiner Hund, der eben noch nicht so sehr kontrollieren konnte, was wann und vor allem wo passierte.

Schnell sah er sich zu Justin um und stupste ihn mit der Nase an. 'Justin... werd wach, ich... muss mal...', jankte er, aber die wunderschönen blauen Augen blieben geschlossen und Justins Atem blieb ruhig und eben. Er versuchte es damit, lauter zu jaulen, kaute kurz auf Justins Fingern herum, aber es tat sich nichts.

Langsam beschlich ihn ein Gefühl von Panik. Er wusste, dass eine mittelschwere Katastrophe passieren würde, wenn er nicht bald raus kam, aber was sollte er schon machen, wenn er seinen blonden Bengel nicht wach bekam? Er hob sich auf seine Pfoten und tapste an den Rand des Bettes.

'Okay...', dachte er sich, 'wenn er nicht wach wird, muss ich eben schauen, wo ich mich erleichtere. Und wenn er nachher die Dusche sauber machen muss, kann ich es auch nicht ändern.' Das dringende Gefühl, sich erleichtern zu müssen, wurde immer intensiver und so sprang er vom Bett und lief in Richtung Badezimmertür.

,Fuck! Nein nein nein.. NEIN.. Och, komm schon.. Nicht auch das noch...', flehte Brian, als er vor dem Badezimmer ankam und die Tür verschlossen vorfand. 'Seit wann macht Justin die verdammte Tür zu?' dachte er ärgerlich und sah noch einmal zurück. Klasse. Warum war er eigentlich so voreilig vom Bett gesprungen? Jetzt kam er nicht mehr rauf, und so konnte er auch nicht mehr versuchen, Justin zu wecken. Oh Gott.

Ihm war, als würde seine Blase jeden Moment platzen und so huschte er die Treppen runter, um irgendwo ein Örtchen zu finden, wo er sich erleichtern konnte. Doch alles, was er sah, war Parkett, weit und breit sein schönes und teures Parkett. Wann war er eigentlich auf diese bescheuerte Idee gekommen, NUR Parkett auslegen zu lassen? Und nun? Scheiße!

Er rannte weiter zur Küchenzeile, fragte sich einen Moment später, wozu, denn auch hier war nur - Parkett. Doppelscheiße!

Er spürte, dass er nicht mehr lange anhalten konnte und so wollte er zurück zu Justin rennen, mit viel Luft in den Lungen, und dem Versuch so laut wie möglich zu bellen, doch mitten im Loft blieb er stehen.
Wenn er jetzt auch nur noch einen Schritt machen würde, würde er pinkeln. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Dann knickten seine Hinterbeinchen von ganz alleine ein und gedanklich vor sich hinfluchend hörte er dem Plätschern zu, welches nun ertönte.

'Verdammte Scheiße! Wer zum Teufel hat mich in diesen verfickten Hundekörper gesteckt? Noch nicht einmal Herr über meine Körperöffnungen bin ich und nun versaue ich eigenhändig mein Parkett, wo ich doch immer jedem anderen wer-weiß-was angedroht habe, was das angeht...' Ein lautes, herzzerreißendes Jaulen löste sich aus seiner Kehle, aber er konnte auch nicht verhindern, dass er sich so unheimlich erleichtert fühlte.

Was ihm allerdings nicht gefiel, war dieses feuchte, warme Gefühl, das sich nun auch an seinen Pfoten breit machte, allerdings war er noch für einen Moment unfähig, sich von der Stelle zu bewegen.

Erst als das Plätschern aufhörte und er die Hinterbeine wieder streckte, sprang er zur Seite, hinterließ dabei feuchte Tappsen auf dem Parkett und sah sich das Malheur an. 'Scheiße! Scheiße, scheiße, scheiße scheiße!!!' knurrte er und konnte nur noch an eines denken. 'Ich muss das weg machen, sofort... das Parkett... das gibt 'nen Fleck, der nie wieder weg geht.'

Justin, der langsam wach wurde, hörte wie Krallen auf dem Parkett herum tapsten und richtete sich langsam auf. Es war dunkel und wirklich erkennen konnte er nichts. Gott, wie lange hatte er geschlafen?

Er rieb sich über die Augen, schaltete das Licht an und sah wie 'Boss' panisch von der einen Seite auf die andere rannte. Noch konnte er den Grund nicht feststellen, doch als er sich erhob und eine Pfütze sah, starrte er erschrocken darauf.

"Nein, das Parkett."

'Das sag ich doch die ganze Zeit', knurrte Brian und sprang noch immer hin und her. 'Wisch es weg, wisch es weg, wisch es WEG', schrie Brian aufgebracht, rannte an die Malutensilien, schnappte sich einen der alten Farblappen, fegte zurück und schmiss ihn in die Pfütze.

Nachdem Boss oder viel mehr Brian den Lappen in die Pfütze hatte fallen lassen, sah er zu Justin auf und jaulte leise. Ernst und irgendwie sauer schaute der Blonde den Welpen an. Eigentlich war Brian gerade danach, ihm zu sagen, dass es verdammt noch mal seine Schuld war, weil er ihn nicht rechtzeitig gehört hatte, aber dann legte sich doch wie von selbst ein schuldbewusster, ertappter Blick auf sein Gesicht.

Nicht nur, dass er für den Fleck auf “seinem“ Parkett zuständig gewesen war, nein, auch die Tatsache, dass Justin nun quasi sein Malheur hinter ihm wegräumen musste, war ihm mehr als peinlich. Wieder sah Brian zu ihm auf, bemerkte, dass er ihn immer noch ernst anschaute. Langsam und vom schlechten Gewissen geplagt sah der Welpe mit schuldbewusstem Blick zur Seite und tapste langsam Schritt für Schritt rückwärts.

„Brian würde mich umbringen, wenn er das sehen könnte“, murmelte Justin, kniete sich hin und wischte die Pfütze langsam weg, während er den Hund nicht aus den Augen ließ.

„Das müssen wir dringend üben, kleiner Mann“, sagte er streng und beobachtete Brian dabei, wie dieser mit dem Hintern nun an das Hundekörbchen stieß. Sollte er sich da jetzt rein legen? Warum auch nicht? Aufs Bett würde er jetzt wohl eh nicht mehr dürfen. Doch ein letztes Mal versuchte er Justin zu erweichen, indem er die Zunge seitlich aus dem Maul heraushängen ließ, anfing zu hecheln und den Schwanz versöhnlich wedeln ließ.

„So brauchst du mir gar nicht kommen..“, sagte Justin, stand auf, wusch den Lappen aus und schmiss ihn letztendlich weg. Er versuchte den kleinen Welpen nicht anzusehen, da er wusste, dass er einknicken würde und ihm bei diesen sanften Augen alles verzieh. Scheiße, wie sollte er ihm denn Benehmen beibringen, wenn er ihm alles durchgehen lassen würde?
„Ach Mist... Du kannst ja nichts dafür... Du weißt das eben noch nicht“, sagte Justin nun doch ergeben und ging auf Brian zu.

'Ich hab ja gesagt, es ist nicht meine Schuld', winselte Brian und fand sich kurz darauf in Justins Armen wieder.

Justin nahm den kleinen Racker wieder mit aufs Bett und legte sich noch einen Moment hin. “Du müffelst, Boss… ich glaube, das heißt, dass du nachher direkt mal gebadet wirst… Denn sonst kommst du mir heute nicht mehr mit ins Bett.” Er lächelte und grinste, während er Brian hinter den Ohren kraulte und ihn ansah.

“Hast du eigentlich schon dein neues Halsband gesehen?” fragte der Blonde und sah lächelnd zu, wie Brian sich auf den Rücken rollte und alle Viere von sich streckte, um gekrault zu werden. “Dir scheint momentan eher danach zu sein, dich verwöhnen zu lassen, oder?”

'Scheiß aufs Baden und scheiß aufs Halsband. Das hier.. ist viel schöner', schnuffelte Brian und schloss genießerisch die Augen. Gott, wenn das so weiter ging, würde er tatsächlich noch handzahm werden. Er fragte sich, wie er das nie genießen konnte, als er noch Mensch war. Eigentlich waren Streicheleinheiten doch was Feines, vor allem, wenn sie dann auch noch von dem Mann kamen, den er liebte.

Hm, er liebte ihn. Vielleicht hätte er es ihm doch öfter sagen sollen. Vielleicht hätte er es ihm anders zeigen sollen, so wäre Justin glücklicher gewesen. Wobei: Was brachte es schon jetzt darüber nachzudenken? Jetzt, wo eh alles zu spät war. Er konnte Justin jetzt nur noch die Liebe eines Hundes schenken, aber wenigstens DAS würde er dieses Mal richtig machen, wenn er in seinem vorherigen Leben schon so viel falsch gemacht hatte.

Brian legte den Kopf auf die Seite und keuchte immer wieder leicht, genoss das, was Justin da gerade tat und schloss schließlich die Augen. Nie hätte er gedacht, dass er das mögen würde und nun brachte es ihn fast dazu, einzuschlafen.

‘Etwas weiter links…. Noch ein kleines bisschen höher bitte…’, dachte er, aber irgendwie wollte Justin nicht auf ihn hören. Stattdessen fühlte er, wie er hochgehoben wurde, streckte automatisch seine Nase nach vorne und stupste damit an Justins. Schnell zuckte seine raue Zunge nach vorne und schleckte genüsslich über dessen Nasenspitze.

Die kleinen Pfoten legten sich auf Justins Wangen und seine Augen schlossen sich automatisch.

Justin zog etwas seine Nase kraus, da die Zunge kitzelte und sah Brian mit lächelnden Augen an.

„Was machst du denn da?“ lachte er auf.

'Ich versuch dich zu... Oh, scheiße.. Nicht mal mehr das geht', grummelte Brian und ließ frustriert seinen Kopf hängen. Was sollte das nur werden?

Wieder mit Augen, die sein schlechtes Gewissen zum Ausdruck brachten, sah Brian Justin an. 'Es tut mir leid...', fiepte er und tat dann etwas, das ihn selbst noch viel mehr erschreckte.

Bereits leicht schmatzend lehnte er den Kopf wieder vor und schleckte ein weiteres Mal über Justins Nase, bevor wieder die Welpeninstinkte übernahmen und er leicht anfing zu nuckeln, was für Justin aufgrund der wachsenden Zähnchen leicht schmerzhaft wurde.

"Na, du scheinst wohl Durst zu haben, was?" fragte er schmunzelnd und schob Brians Kopf sanft beiseite, ehe er mit ihm auf den Arm in die Küche ging. "Aber die Flasche werde ich dir ganz sicher nicht geben", sagte er, griff in einen der Schränke und holte ein kleines Päckchen Welpenmilch heraus, das er aufschnitt, bevor er einen Schluck davon in eine Schüssel füllte.

"Na dann Prost", lachte er auf, stellte es auf den Boden und setzte Brian davor.
'Was ist das denn?' knuckerte Brian und sah Justin fragend an.
"Was ist? Gefällt dir das nicht?" fragte Justin und hockte sich hin. "Das ist lecker..."


'Ach, wirklich? Dann trink es', jaulte Brian leise und schob - mit Hilfe seiner Nase - die Schüssel näher an Justin, der daraufhin auflachte.
"Nein, nein, nein. Das ist für dich.. Nicht für mich."
'Aha, also schmeckt es doch nicht', dachte sich Brian und setzte sich davor. Sein Blick ruhte auf Justin, der ihn immer wieder versuchte dazu zu animieren, die Milch zu trinken, doch so recht traute Brian dem Frieden nicht.

"Ach komm schon Boss. So schlimm ist es nicht. Es ist zwar nicht so warm, wie die von deiner Ersatzmama..... aber es ist besser als gar nichts..... Hm?" sagte Justin und klopfte leicht gegen das Porzellan.

Brian ließ sich dazu hinreißen, wenigstens mal daran zu schnüffeln und noch bevor er irgendwas ausrichten konnte, übernahmen seine Hundeinstinkte die Führung des Körpers. Eilig begann er die Milch zu saufen.

Okay…. Er musste erneut zugeben, dass das hier gar nicht so schlecht schmeckte, wie er befürchtet hatte. Immer wieder tauchte die Zunge in die weiße Flüssigkeit, bis die Schüssel schließlich leer war und er sie bei dem Versuch, auch noch das letzte aus der Schale zu schlecken, quer durch die Küche und über sein Parkett schob.

Irgendwann nahm Justin ihn hoch und wischte ihm mit einem Tuch über die weiß tropfende Schnauze. ‚Man Justin! Nun fang nicht auch noch an, mir den Mund abzuwischen…. Verdammt! Hab ich hier gar nichts mehr zu sagen?‘ knurrte Brian leise und war sofort wieder besser gelaunt, als er seinen blonden Bengel leise lachen hörte.

Wie hatte er das vermisst in den letzten Wochen. Er erkannte erneut, dass er ohne den Blonden nicht sein wollte und irgendwie hatte er das Gefühl, dass ihn diese Hülle näher an Justin heran brachte, als seine menschliche es je gekonnt hatte. Egal wie oft sie das Bett geteilt hatten, egal wie oft sie miteinander geschlafen hatten. Nie war er dem jungen Studenten so nah gewesen wie in diesen Tagen, seitdem er wieder in seiner Nähe war.

Leicht wehmütig fiepte er leise und kuschelte sich schon im nächsten Moment eng an den warmen Körper heran. Er war satt, er war müde und er war sich in einem sicher… Er liebte Justin und das würde er ihm nun eben auf die Weise eines Vierbeiners klar machen….

Tbc.
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Sarenja

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BeitragThema: Chapter 9   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 1:56 pm

Es war früher Morgen, als Brian erneut aus dem Schlaf schreckte, weil seine Blase sich zu Wort meldete. Er spürte den warmen Körper hinter sich und hörte dem leisen, gleichmäßigen Atem zu. Ein paar Minuten würde er es wohl noch aushalten, aber das hier musste er einfach noch ein bisschen genießen. Sonst hatte er das ja nicht getan, weil er sich immer wieder einredete, er brauchte so etwas nicht. Nähe und Kuscheln, war was für Heten, aber jetzt als Hund da konnte er all das ohne Scham zulassen.

Er drehte sich zu Justin herum, der mit einem glücklich wirkendem Gesicht da lag und irgendwie war Brian versucht, dem Blonden diese Haarsträhne beiseite zu streichen, die über eines der geschlossenen Augenlider lag, aber wahrscheinlich würde er ihm mit seinen Krallen das Auge auskratzen.

Und dann stand er schon wieder vor dem nächsten Problem. Er hatte Justin die Nacht nicht wach bekommen, also wie sollte er ihn jetzt wach kriegen? Er wollte nicht schon wieder sein schönes Parkett verunreinigen. Langsam hievte er sich auf seine kurzen Beinchen, ehe er anfing, Justin herzhaft über das Gesicht zu lecken.

‚Verdammt! Justin! Werd wach…. Bitte…‘ jaulte er und schleckte weiter über das Gesicht des Blonden, der noch immer schlief wie ein Stein. Schnell sah sich Brian um und hoffte, die Badezimmertür offen zu finden. Ohne Erfolg. ‚Okay, dann muss ich halt andere Saiten aufziehen…‘ dachte er und biss Justin nun mit seinen spitzen Zähnchen in die Nase.

Auch wenn er ein schlechtes Gewissen hatte, war Brian froh, als Justin aufschreckte, sich die Nase hielt und nun auf ihn herab sah. Winselnd saß er da und sah ihn an. „Boss! Was ist denn… warum beisst du mich in die… ahhhhhh!“ sagte der Blonde endlich, während Brian vom Bett hopste und in Richtung Badezimmertür lief und sich dagegen drängte. „Du musst wohl hmm? Na komm her, wir gehen Gassi…“ ‚Ne, nix Gassi gehen… lass mich einfach aufs Klo und fertig…‘

„Wo hab ich denn gestern das Halsband und die Leine hin getan?“ fragte Justin murmelnd, als er sich anzog und gleichzeitig danach suchte.

'Das könnte dir so passen was? MICH vor ALLEN an der Leine spazieren führen... Nee nee nee..So nicht mein Lieber.' knurrte Brian und fing nun an, an der Badezimmertür zu kratzen.

„Aus Boss.. das macht man nicht.. Ich bin ja gleich fertig.“

'Gott, lass Hirn regnen. Ich will aufs KLO.' bellte er kläglich, ging ein paar Schritte zurück, nahm Anlauf und sprang gegen die Tür.

„Ja bist du denn des Wahnsinns?“ schrie Justin erschrocken auf, rannte zu Brian und hob ihn hoch.

„Das lässt du schön bleiben ja?“ fügte der Blonde mit erhobenem Zeigefinger hinzu, setzte Brian im Flur wieder ab, um ihm das Halsband um zu machen und hakte die Leine ein.

‘Ich will nicht draußen Gassi geführt werden….’ jaulte Brian und versuchte sich gegen den Zug an der Leine zu stemmen, allerdings ohne Erfolg. Justin zog ihn hinter sich her nach draußen, führte ihn in den Aufzug und fuhr mit ihm hinunter.

Brian sah, als sie vor der Haustür waren, dass er keine Chance hatte und kaum waren sie auf dem Bürgersteig, knickte er die Beinchen ein und erleichterte seine Blase. ‘Das kann doch nicht wahr sein…’ dachte er und verdrehte die Augen, als er sah, wie sich eine kleine Pfütze unter ihm ausbreitete.

Gerade als er dachte, dass es nicht schlimmer kommen konnte, tapste er nur ein paar Schritte nach vorn und knickte die Hinterbeine erneut ein. ‘Nein… nein nein nein nein NEEEEEEEIN’ bellte er und schloss beschämt die Augen, als er nun auch noch sein anderes Geschäft direkt vor der Haustür erledigte.

„Ja so ist fein, mein Kleiner.“ lobte Justin ihn überschwänglich, rümpfte die Nase und schaute kurz beiseite.

„Holla die Waldfee.. Das ist ordentlich.“ fügte er an und hustete unauffällig, während Brian sich wünschte, im Boden versinken zu können. ‘Mach es doch bitte nicht noch schlimmer, als es eh schon ist.' quiekte er und ließ leicht den Kopf hängen.

„Das hast du ganz toll gemacht.“ lobte Justin ihn nun wieder, streichelte ihm über den Kopf und zog die Tüte aus seiner Hosentasche, mit welcher er das Häufchen weg machte.

'Nicht auch das noch.. Jetzt räumt er mir sogar meine Scheiße hinterher.. Im wahrsten Sinne des Wortes', beschwerte sich Brian grummelnd und lief ein paar Schritte voraus.

„Ja nun warte. Denkst du, ich schlepp das mit mir rum?“ fragte Justin, ging zu den Mülltonnen und entsorgte das Beutelchen.

Ungeduldig wartete Brian auf Justin und schnupperte währenddessen mit hoch erhobener Nase, da er etwas gerochen hatte, dem er einfach nicht widerstehen konnte. Kurz darauf, als Justin mit ihm los lief, wusste er auch schon, woher es kam, denn jemand hatte ein halb gegessenes Würstchen in die Büsche geworfen, und so rannte er zielstrebig, an der Leine ziehend, darauf zu.

“Nichts da… hierge…. AUS!” schrie Justin so laut, dass Brian in der Bewegung erstarrte, den Schwanz zwischen den Hinterbeinen einklemmte und heftig zusammenzuckte, bevor er sich zu seiner eigenen Überraschung auf die Seite fallen ließ, sich auf den Rücken legte und alle Viere in die Luft streckte.

‘Warum zum Teufel mach ich das denn nun?’ fragte er sich, konnte aber nichts dagegen tun, dass er so liegen blieb und Justin aus treuen Augen anschaute.

„Ist schon gut.“ sagte Justin und war selbst über die heftige Reaktion von 'Boss' erschrocken.

„Aber fremdes Zeug darfst du nicht fressen und schon gar nicht das, was auf der Straße liegt.“ erklärte Justin und kurz darauf schimpfte er sich selbst einen Narren. Als würde der Hund verstehen, was er von ihm wollte. Er hockte sich neben ihn, streichelte ihm über den Bauch und stellte ihn dann zurück auf alle Viere.

„Dann lass uns mal noch ein kleines Ründchen gehen und dann gibt es Futter, ok?“ sprach er dennoch weiter und lief langsam voran.

Brian folgte Justin tapsig und versuchte, zwischendurch mal stehen zu bleiben, um irgendwo zu schnüffeln, was aber schwierig war, da Justin wohl zuerst in den Park wollte. ‘Bleib stehn!’ bellte Brian und sah, dass Justin wirklich stehen blieb und sich umdrehte.

Diese Chance nutzte Brian, um ein wenig zu schnüffeln und wunderte sich, was für ihn auf einmal interessant war. Was war denn das Feuchte an diesem Blatt, das so interessant roch? Er streckte die Nase weiter vor. Dann schoss ihm die Antwort durch den Kopf und er wich angewidert zurück.

‘Das kann doch nicht wahr sein…’ schrie er in Gedanken und hätte fast angefangen zu würgen, wäre Justin nicht weiter gegangen.

„Wollen wir doch mal ausprobieren, ob du auch Stöckchen holst.“ sagte Justin, als sie endlich im Park angekommen waren und nahm einen alten Ast zur Hand, der aus dem Schnee heraus ragte, ehe er Brian von der Leine löste.

„So, nun zeig mal, was du alles kannst“, grinste Justin, wedelte mit dem Stöckchen vor Brians Nase herum und warf ihn weg. Brian hingegen schaute dem Stock hinterher, ehe er Justin vorwurfsvoll ansah und sich auf den Weg in die andere Richtung machte.

'Diesmal renn ich nicht hinterher', knurrte er leise vor sich hin, als das Stöcken plötzlich wieder an ihm vorbei flog und er nun ganz automatisch anfing, seine Beine im schnellen Tempo zu bewegen.

Als er den Stock erreicht hatte, vergrub er seine Zähne darin und ließ sich schließlich damit fallen - ungeachtet dessen, dass der Boden hart und kalt war - und kaute genüsslich darauf herum.

"Boss! Na komm schon... Der Boden ist kalt!" hörte er Justins Stimme und ignorierte sie gelassen. 'Tja... erst den blöden Stock schmeißen und dann wollen, dass ich wiederkomme... das könnte dir so passen....', knurrte Brian und drehte sich demonstrativ mit seinem Stock von Justin weg.

"Boss... Kommst du jetzt?" rief Justin nun strenger und ganz automatisch fuhr Brians Kopf herum zu dem Blonden. Die Ohren anfangs noch gespitzt, lagen sie nun reumütig an und mit dem besten Welpenblick, den er drauf hatte, schaute er zu Justin.

"Komm her", wiederholte Justin, hockte sich hin und streckte die Hand aus. Sofort stieg Brian ein Geruch in die Nase, der so verlockend war, das er den Stock ausspuckte, auf seine Pfötchen sprang und auf Justin zurannte, um seine Nase sofort in dessen Hand zu vergraben und das kleine Leckerchen ohne weiter darüber nach zu denken fraß.

'Moment', dachte er sich dann, sah zu Justin hoch und begriff, was da gerade passiert war. Justin erzog ihn. IHN. Einen Brian Kinney konnte man nicht erziehen und schon gar nicht mit Leckerlies für Hunde.

Leise knurrend saß Brian vor Justin, der ihn allerdings nun zufrieden anlächelte. 'Na warte...', dachte sich Brian und wollte grade wieder zu dem Stock laufen, als er das Einklicken der Leine spürte.

"So, Boss... wir schauen jetzt noch mal im Diner vorbei und dann gehen wir nach Hause, damit du etwas schlafen kannst...", sagte der Blonde und begann, langsam wieder aus dem Park hinaus zu gehen.

Brian folgte ihm missmutig. Nun sollte er also auch noch ins Diner... Zu all seinen Freunden und Bekannten, von denen ihn kein einziger erkennen würde, aber ihn alle anfassen wollen würden. Innerlich verzweifelte er. Er war nie jemand gewesen, der sich gern gegen seinen Willen anfassen ließ und nun konnte er nichts anderes tun, als es zuzulassen, oder aber sich feige und schissig auf Justins Schoß zu verziehen.

'Klasse...', dachte er und tapste weiter neben seinem ehemaligen Verlobten her. 'Justin, Justin... wenn du nur wüsstest, wer ich bin...'

"Ich hab euch wen mitgebracht." grinste Justin breit, als er das Diner betrat und der erste quietschende Schrei ertönte. Er kam von Debbie.

"Oh mein Gott, ist deeeeeer süüüüüüß", schrie sie und klatschte in die Hände, während sie langsam auf Brian zuging, der den Schwanz zwischen die Beine klemmte und sich hinter Justin versteckte. Irgendwie machte ihm diese Frau Angst, jetzt wo er so klein war.

"Deb.. nicht so laut.. er ist noch ein Baby", ermahnte Justin sie, nahm Brian auf den Arm und strich ihm beruhigend über den Kopf. 'Ich bin KEIN Baby', grummelte der und knabberte an Justins Fingern.

"Natürlich Sonnenschein. Du hast recht, entschuldige", sagte Debbie und streckte ihre Hand aus, um durch das blonde Haar von Justin zu wühlen.

"So, und jetzt bist du dran, kleiner Mann", lachte sie und strich auch Brian über den Kopf.
"Wie heißt er denn?" fragte sie gleich daraufhin.
"Boss", antwortete Justin und Brian knurrte zustimmend.
"Boss? Das passt doch gar nicht zum ihm", schaltete sich nun Emmett von hinten dazwischen.
'War ja klar, er kommt jetzt bestimmt mit so was an wie Waldi…', dachte sich Brian und verdrehte die Augen.
"Wehe du sagst jetzt Waldi", unterbrach Justin ihn und erneut hätte Brian am liebsten gegrinst, wenn er es gekonnt hätte. Ja, sie dachten scheinbar viel öfter das selbe, als er angenommen hatte.

"Ach Waldi.. Waldi ist doch kein Name für einen Hund", winkte Emmett ab und setze sich wieder hin. Justin ließ sich mit Brian auf dem Arm neben Michael nieder, der den Hund misstrauisch begutachtete.

"Beißt der?" fragte er dann unsicher.

'Ja, und zwar dich gleich in deinen verdammten Arsch. Herr Gott.. Ich bin doch noch klein, das wird dir schon nicht weh tun.' knurrte Brian und schnappte nach Michaels Arm, der daraufhin ein wenig Abstand nahm.

"Er war im Tierheim schon so eigensinnig…", murmelte Emmett nun.
"Er ist überhaupt nicht eigensinnig", verteidigte Justin den Hund.
"Ach nein? Mich hat er auch gebissen."
"Ach gebissen.. Er hat geknabbert", protestierte Justin.
"Ja nun streitet euch doch mal nicht", mischte sich Debbie mit ein.
"Du scheinst ja ein Händchen dafür zu haben, dir immer die Arschlöcher an Land zu ziehen und sie dann handzahm zu machen", gluckste Hunter leise.

Brian dachte in dem Moment, er höre nicht richtig und schon saß ein kleiner Hundewelpe auf Justins Schoß, dessen Maul offen klappte und der wie gebannt auf Hunter starrte.

Es dauerte einen Moment, bis sich der Satz in Brians Gehirn festgesetzt hatte. 'Arschlöcher? Handzahm? Na warte!!!'

Mit einem Satz war er auf dem Tisch, sprang auf Hunter zu und knurrte und bellte, so laut er konnte, was nicht wirklich laut war. Allerdings schlitterte er dank seiner Krallen auf dem Tisch herum und fegte so die schon da stehenden Teller und Tassen herunter.

Allein dadurch völlig erschrocken zog er den Schwanz ein und zuckte erst richtig, als er ein lautes Knallen direkt hinter sich, gepaart mit einem "BOSS!!!" hörte.

Winselnd drückte er sich sofort auf den Tisch und spürte im nächsten Moment, wie er hoch gehoben und gedreht wurde, während er sich noch fragte, was passiert war.

"Wehe wenn du ihn jetzt anschreist", ging Debbie sofort dazwischen, als Justin ansetzen wollte.
"Halt dich da raus", zischte er ihr zu und fixierte Brian wieder.
"Du bist ein... ganz böser Hund", sagte Justin leise, aber in gefährlichem Ton.

"Das ist ja ne Kampfmaschine", kam es nun von Hunter aus dem Hintergrund, der ebenfalls erschrocken zusammengezuckt war, als Brian auf den Tisch sprang.

"Sieh dir an, was du gemacht hast", fügte Justin an und deutete auf den Fußboden, wo das zerbrochene Geschirr lag. Brian drehte seinen Kopf langsam in die ihm angedeutete Richtung. 'Hups', dachte er und sah Justin wieder an.

"Vielleicht war es keine so gute Idee", schüttelte Justin nun den Kopf, ließ Brian neben sich auf der Sitzbank nieder und stand auf, um Debbie zu helfen, das Porzellan aufzukehren.

"Was war keine so gute Idee?" wollte Ben nun wissen.

"Mir einen Hund anzuschaffen. Ich hab doch überhaupt keine Ahnung von so was und... Ich meine, klar ich bin nicht mehr alleine durch ihn, aber.. Es ist dennoch nicht das selbe...", schüttelte Justin den Kopf.

Hatte Brian gerade noch mit der Nase am Tisch geschnüffelt, aber keinerlei Anstallten mehr gemacht, darauf zu klettern, gefror er nun in der Bewegung.

Hatte er richtig gehört? Justin spielte wirklich mit dem Gedanken, ihn wieder zurück ins Tierheim zu bringen? Aber... er hatte sich doch solche Mühe gegeben. Etwas in ihm zog sich schmerzhaft zusammen und er sprang vorsichtig von der Bank.

Langsam und entschuldigend jaulend robbte er auf Justin zu und sah ihn an. Dann legte er sich auf den Rücken ergeben vor ihn und jaulte herzzerreißend, während er ihn aus traurigen Augen ansah.

„Oh Gott, als wüsste er, was du grade gesagt hast“, sagte Emmett mit den Tränen kämpfend und schaute auf Brian hinab. Justin beugte sich zu ihm und streichelte ihm sanft über den Bauch.

„Es tut mir leid, Kleiner, aber ich glaube das wird mit uns beiden nichts. Ich hab mich wohl überschätzt“, sagte Justin traurig. Es war wahrscheinlich nicht wirklich die beste Idee, sich einen Ersatz für Brian zu suchen in der Hoffnung, der Hund könnte ihn trösten. Er wollte sich nicht selbst belügen, er liebte dieses kleine Fellknäuel jetzt schon und irgendwie hatte er ihm auch schon etwas zu verdanken.

Die letzten zwei Wochen waren wirklich wieder lebenswert gewesen, aber er fühlte sich wie ein Versager. Er würde es wahrscheinlich nie schaffen, den Hund zu erziehen, noch ihm irgendetwas beizubringen. Und ein bisschen Anstand musste der Hund haben, wenn Justin nicht wollte, das er irgendwann einmal von einem Auto überfahren wurde, weil er sich von der Leine losgerissen hatte.

Brian dachte in diesem Moment wieder, dass er nicht richtig hörte. Justin wollte ihn wirklich wieder in das Tierheim bringen? Das konnte er doch nicht ernst meinen, oder?

Noch immer jaulend brachte er sich wieder auf die Beine und tapste ganz dicht an Justins Unterschenkel heran. Er presste sich förmlich an ihn und stupste ihn immer wieder mit seiner Nase an, während er weiter jaulte.

Er wollte nicht wieder weg von Justin und auch wenn er dafür aufs Wort hören musste, würde er es tun. 'Lass mich dir zeigen, dass ein Kinney auch hören kann, wenns sein muss. Und ja, es wird mir nicht gefallen und irgendwann werd ich mich rächen, aber Sunshine... ich hab dich gerade erst wieder... bring mich nicht wieder weg... Bitte...'

Justin seufzte auf und wandte seinen Blick von Brian ab. Er konnte es nicht sehen, wie er bettelte und doch wollte er nur das Beste für den Kleinen. Und er hatte einfach das Gefühl, nicht das Beste zu sein. Es gab sicherlich eine Familie da draußen, die mehr Ahnung von Hunden hatte als er selbst. Schließlich war er total planlos. Wahrscheinlich würde er noch nicht mal mit einer Katze zurechtkommen. Es war zum kotzen.

„Ich würde vorschlagen, wir gehen erst mal nach Hause“, sagte Justin und erhob sich. Er nahm die Leine zur Hand und hakte sie in das Halsband ein.

„Kommst.“ sagte er leise und niedergeschlagen zu Brian, der daraufhin sofort aufsprang und ihm hinterher eilte.

Brian beeilte sich, hinter Justin her zu kommen und wich nicht einen Moment von dessen Seite, bis sie das Loft erreicht hatten. Lediglich, als er noch mal einem Bedürfnis nachgeben musste, hielt er kurz an und war froh, dass auch Justin wartete. Allerdings hielt er sich weder mit Schnuppern noch mit irgendwas anderem auf und setzte sich wartend auf seinen Po, als sie im Loft angekommen waren.

Justin erlöste ihn von der Leine, ließ aber das Halsband dran und sah noch einmal seufzend auf den kleinen Hund hinab, den er doch so liebgewonnen hatte. “Ich weiß doch auch nicht, was ich machen soll, Boss… Ich glaub einfach nicht, dass das mit uns beiden was wird. Und wenn du noch mehr Unsinn machst, dann trennen sie uns schneller wieder als uns lieb ist. Vielleicht sollten wir dann einfach den Tatsachen vorher ins Auge schauen….”

'Das kannst du nicht tun. Bitte Justin. Tu uns das nicht an', bettelte Brian winselnd, legte sich flach auf den Parkettboden und sah Justin treu an. 'Bitte'

Justin ließ sich im Schneidersitz neben ihm nieder, streichelte sanft über das weiche Fell und beobachtete ihn. Sah dabei zu, wie er langsam angekrochen kam und auf seinen Schoß kletterte. Dort rollte er sich zusammen, vergrub seine Nase in dem Shirt und atmete tief den Geruch des Blonden ein. Wie sollte er ihm nur begreiflich machen, das er es war und nicht irgendein dämlicher Köter? Wie konnte er Justin davon abhalten, ihn zurück zu bringen?

Leise jaulend lag er weiter auf Justins Schoß und wusste sich nicht anders zu helfen als zu hoffen. Langsam drehte er sich auf den Rücken, ließ alle Viere von sich hängen und schloss die Augen, schlief auf Justins Schoß ein und hoffte nur, dass er sich nachher nicht schon wieder in der Transportbox befand.

Er schlief keine Viertelstunde, da wurde er von der Klingel geweckt. Er schrak hoch und starrte auf die Tür, wagte aber nicht, aufzustehen oder zu bellen, da er Justin nicht noch mehr verärgern wollte.

Tbc.
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Sarenja

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BeitragThema: Chapter 10   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 1:58 pm

Justin schob Brian mit sanfter Gewalt aus dem Weg, stand auf und ging zur Tür. Eigentlich erwartete er keinen Besuch und irgendwie wollte er auch keinen, ging aber dennoch an die Gegensprechanlage, um zu öffnen. Ein paar Minuten später fand er Emmett völlig abgehetzt vor der eisernen Tür wieder.

„Hast du ihn schon weggebracht?“ fragte dieser keuchend und stützte sich an der Wand ab.

„Nein...“, antwortete Justin, zog Emmett ins Loft und schloss die Tür.

„Gott sei Dank“, atmete Emmett beruhigt durch.
„Wieso?“

„Du kannst ihn nicht weggeben Justin. Tu dem Kleinen das nicht an. Gib ihn mir, wenn du ihn nicht haben willst, aber schick ihn nicht zurück in dieses... Gefängnis.“

Brian quietschte zustimmend.

“Emmett… ich… ich hab mich doch noch nicht mal entschieden… aber,” seufzte Justin und sah auf das kleine Fellknäuel, das nun wieder vor ihm saß und ihn aus treuen Augen ansah, “Ich weiß doch auch nicht. Wenn er nicht hört, rennt er irgendwann auf die Straße und wird überfahren, aber… es macht noch nicht mal den Anschein, als würde er gehorchen. Momentan benimmt er sich ganz seinem Namen entsprechend…”

Brian hatte das Gefühl, als würde sein Herz sich zusammenziehen und sah sich im Raum um. Dort in der Ecke stand sein Körbchen, in das ihn Justin hatte stecken wollen und darin lag Spielzeug für ihn. Einen Moment lang überlegte er, was er tun konnte, um einem erneuten Aufenthalt im Hundeknast zu entgehen und vielleicht auch noch darum herum zu kommen, sein Leben bei Emmett fristen zu müssen, mit rosa Schleifchen und dem ganzen Drum und Dran.

Langsam sah er zwischen Justin und dem Korb hin und her und tapste dann darauf zu. Er kletterte hinein, rollte sich ein und begann, mit einem der Teddies zu spielen, die darin lagen.

„Also ich weiß gar nicht was du hast. Er ist doch brav“, sagte Emmett und deutete Brian hinterher. Justin hingegen klappte leicht der Unterkiefer nach unten und ratlos schüttelte er seinen Kopf.

„Ich versteh das nicht. Ich versteh es einfach nicht. Ich habe ihm gestern noch groß und breit erklärt, dass das sein Körbchen ist und er wollte partout nicht da rein, sondern im Bett schlafen“, hob Justin ratlos die Schultern.

„Hm. Vielleicht ist er ein klein wenig eigensinnig. Aber wenn er merkt, dass es eng für ihn wird, benimmt er sich. Erinnert mich erschreckender Weise an Brian“, quasselte er vor sich hin.

Als er seinen Namen hörte, ruckte Brians Kopf nach oben und er wuffte leise. Doch bevor es sich Justin wieder anders überlegen konnte, spielte er weiter angeregt mit dem Teddy, auch wenn er darauf eigentlich so überhaupt keinen Bock hatte. Allerdings war er in der Zwickmühle und außerordentliche Situationen erforderten außerordentliche Maßnahmen. Außerdem würde ja niemand erfahren, dass er es war, der hier in dem bequemen Korb lag und die Zähne in einem Plüschtier vergrub.

Irgendwann gähnte er laut, ließ sich einfach auf den Teddy fallen und schloss die Augen.

„Brian“, murmelte Justin leise und nickte.

„Entschuldige“, sagte Emmett und räusperte sich, ehe er Justin einen Arm um die Schulter legte.

„Du musst langsam damit abschließen, Justin“, fügte er an.
„Ich weiß... Es ist nur nicht so einfach“, gestand er und schaute auf den schlafenden Welpenkörper, genau wie Emmett.

„ER wird dir dabei aber helfen. Du musst ihm nur eine Chance geben. Er ist doch noch klein. Natürlich macht er Dummheiten, aber er lernt doch mit der Zeit“, redete Emmett ihm gut zu.

„Ja, wahrscheinlich hast du recht. Vielleicht sollte ich geduldiger mit ihm umgehen“, sagte Justin und ging nun langsam zu dem Hundekorb hinüber, um sich davor zu setzen.

„Hey, kleiner Mann“, sprach er leise und streichelte Brian liebevoll über den Kopf. Langsam öffnete Brian seine Augen wieder und sah zu dem Blonden auf. Er sah traurig aus, stellte Brian fest, gähnte noch einmal herzhaft und erhob sich, um aus dem Körbchen direkt in Justins Schoß zu krabbeln.

Er hielt noch einmal kurz inne und machte den Ansatz, sich wieder zurück zu ziehen. War Justin traurig, weil er ihn - also seinen menschlichen Körper vermisste - oder war er traurig, weil er ihn gleich wieder ins Tierheim bringen würde? Leise winselnd kletterte er schließlich doch auf den Schoß und rollte sich vertrauensvoll zusammen.

„Was soll ich nur mit dir machen? Entweder du machst Dummheiten oder du bist so lieb wie ein Engel, so wie im Moment“, fragte Justin, kraulte Brian hinter den Ohren und drehte seinen Kopf zu Emmett.

„Du würdest ihn wirklich nehmen, wenn ich nicht mit ihm klar käme?“ fragte er, woraufhin Emmett nickte.

„Schau doch mal...“, sagte Emmett und kam auf die beiden zu, ehe er sich ebenfalls auf den Boden setzte.

„Er hat sich doch jetzt schon an dich gewöhnt und er liebt dich... nach nur einem Tag.. und irgendwann wird es so sein, dass er bellt und knurrt, wenn dir ein Fremder auch nur zu Nahe kommt. Er hat dich in sein Herz geschlossen und du ihn. Wie könnte ich es denn da zulassen, dass er zu wildfremden Leuten kommt, wo ihr euch nie wieder seht?“

'Oh, wie rührselig....', dachte Brian gelangweilt und hätte Emmett am liebsten rausgeschmissen. Als wenn er freiwillig das Haustier dieser völlig vernagelten Tucke werden würde... Niemals. Nicht, wenn er das verhindern konnte.

Also drehte er sich nun langsam auf den Rücken und tastete mit den Pfoten nach Justins Hand, bekam sie schließlich zu packen, zog sie an sich und begann, an seinen Fingern zu lecken. Das wäre auch alles in Ordnung gewesen, hätte nicht in dem Moment das Hundehirn wieder eingesetzt, ihn daran erinnert, dass er bis vor kurzem noch das beruhigende Gefühl gehabt hatte, als er von seiner Mutter getrunken hatte und im Stillen schreiend, musste er mit ansehen, wie er begann, an Justins kleinem Finger zu saugen.

'Verdammter Mist... wenn es wenigstens sein Schwanz wäre, an dem ich sauge, aber ein Finger?!' schoss es ihm durch den Kopf und er schloss die Augen, da das ganze Aufregen einfach zu viel für den kleinen Körper war, in dem er steckte, und er durch dieses dämliche Saugen irgendwann wegschlummerte.

„Weißt du... Er macht es mir gerade nicht sehr einfach“, lachte Justin leise und sah verträumt auf Brian herunter. Er glaubte, egal wie sehr Brian es verabscheute jemanden oder etwas zu lieben, bei dem kleinen Hund, hätte wohl auch das Kinney-Herz keine Chance gehabt und wäre weich geworden. Aber Brian war nicht da, ermahnte Justin sich, atmete tief durch und sah Emmett wieder an.

„Ich werde es versuchen. Und wenn ich mir tausende von Büchern kaufen muss, um mit dem Bengel klar zu kommen“, sagte er entschlossen.

Brian bekam von dem Gespräch schon nichts mehr mit und auch nicht davon, dass nun zwei Augenpaare auf ihn gerichtet waren und Justin noch immer seine Hand nicht wegzog. Er war so tief eingeschlafen, mit Justins Finger in seinem Mund, dass es auch nicht weiter verwunderlich war, als sich seine Erinnerungen als Traum in seine Gedanken schlichen.

Er sah sich in seiner menschlichen Form in seinem wundervollen, weichen Bett liegen und auf einmal fühlte er sich auch wieder - wie in seinem Körper - irgendwie... Zuhause. Neben ihm lag Justin und strich mit seinen Fingern über seine leicht gebräunte Haut, so dass er davon eine leichte Gänsehaut bekam.

Der Blonde beugte sich leicht über ihn, begann damit seine Lippen an Brians Hals tanzen zu lassen und strich mit der Zungenspitze immer wieder über die empfindliche Stelle in der Halsbeuge.

Heiß traf sein Atem auf den unter ihm Liegenden und langsam strichen seine Handflächen über den fremden Körper, auf dem er noch immer Dinge entdeckte, die ihm bisher nicht aufgefallen waren.

Brian genoss diese Berührungen und spürte seine Erregung wachsen und wachsen. Er ließ sich in diesem Moment einfach fallen und ließ den Blonden agieren, stöhnte heiser auf, als dieser sanft seine Brustwarzen zwischen die Zähne nahm und seine Hand tiefer wandern ließ, sie schließlich massierend über seine Oberschenkel-Innenseiten streichen ließ.

Die Hände des Dunkelhaarigen krallten sich in die Laken und in Justins Haare und er reckte den Kopf in den Nacken, hatte keine Chance mehr, seine Erregung zu verbergen und spürte ein Gefühl in sich immer stärker werden.... Er wollte mehr... wollte sich in dem Blonden versenken, ihn genießen, ihn ficken, bis sie beide keuchend und schwitzend in den Laken lagen und nicht mehr konnten.

Justin nahm langsam Brians Eichel zwischen seine Lippen, saugte daran, während er genießerisch vor sich her summte und somit Vibration ausübte, die Brian zum Stöhnen brachte. Seine Zunge glitt verführerisch über das empfindliche Fleisch, bevor er tiefer in den Schoß des Älteren sank. Gott, er war selbst so unglaublich geil, dass er auf dieses ganze Vorspiel eigentlich überhaupt keinen Bock hatte, sondern ihn einfach nur in sich spüren wollte. So tief, so hart und so lange wie möglich.

Brian spürte, wie der Blonde selbst es kaum noch aushielt rangenommen zu werden und strich ihm noch einmal mehr durch das Haar. Ja, das war sein Sonnenschein, immer darauf bedacht, ihm Gutes zu tun, auch wenn er eigentlich gar keinen Bock auf das Vorspiel hatte, sondern nur ihn in sich spüren wollte, so hart, so tief und so lang wie möglich.

Einen Moment genoss Brian die Zunge noch, ließ sich weiter in den Sog seiner Lust ziehen und war schließlich nicht mehr fähig, sich aus dem starken, unbezwingbaren Strudel zu befreien. Er packte Justin und drehte sie beide herum, so dass er auf ihm lag. Dann küsste er ihn hart und stieß seine Zunge tief in seine Mundhöhle.

Langsam rutschte er zwischen Justins Schenkel, die der Jüngere für ihn spreizte.

„Nimm mich“, bettelte er, den Kuss unterbrechend, bevor er wieder begann und seine Arme um Brian legte. Dieser wiederum griff zwischen ihre Körper, nahm beide Schwänze in die Hand und massierte sie zusammen, während er dem kehligen Stöhnen des Blonden zuhörte. Gott, es machte ihn immer wieder geil, wenn der Kleine solche Töne von sich gab.

Er massierte sie beide noch ein wenig und küsste den Blonden dann erneut, bevor er zum Gleitgel griff, sich ein Kondom überzog und mit einer geschmeidigen Bewegung in ihn eindrang. Er konnte einfach nicht länger warten und musste nun schnell in diese warme Enge, die er so liebte und in der er sich, ohne dass er es zugeben würde, so sicher und geborgen fühlte.

„Oh jaa“, stöhnte Justin rau in Brians Ohr und biss ihm kurz darauf verlangend in den Hals. Wann hatte Justin eigentlich herausgefunden, dass er darauf stand? Dass er jedes Mal abging wie eine V1, wenn er die Zähne des Jüngeren spürte? Brian wusste es nicht mehr und es war egal. Es war ein Zeichen dafür, das Justin es härter haben wollte und Brian kam dieser Aufforderung nur all zu gerne nach und rammte sich tiefer in den Blonden.

Laut stöhnte er auf, als sich Justin enger um ihn zusammen zog, weil dieser doch genau wusste, dass Brian es eng mochte, dass es ihn an den Rand des Wahnsinns trieb.

In diesem Moment allerdings lenkte ihn ein leichtes Kitzeln an seiner Nase ab und er fuhr sich mit dem Finger darüber. Kurzzeitig war es wieder verschwunden, doch als er wieder zu einem leidenschaftlichen Rhythmus ansetzte, ging es wieder los und wurde deutlicher. Im gleichen Moment hörte er Justins Stimme und sah ungläubig auf den Blonden hinab. Wie kam dieser denn in so einem Moment voll Lust auf die Worte, die er von sich gab? "Na komm schon mein Kleiner... mach die Augen auf... es ist Zeit für unsere kleine Runde, die Büsche warten schon auf dich, bevor es nachher wieder hier in der Wohnung zu einer Sauerei kommt."

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BeitragThema: Chapter 11   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 1:58 pm

Justin saß einige Wochen später vor seinen Malutensilien und überlegte krampfhaft, ob er schon soweit war, diese Gabe wieder auszuüben oder nicht. Langsam nahm er einen der Bleistifte in die Hand, sah auf Brian, der in seinem Korb lag, und begann damit, die ersten Striche aufs Papier zu bringen. Er spürte, wie die Inspiration, die Leidenschaft und auch die Liebe zum Zeichnen zurück kam, auch wenn noch alles ziemlich schwach war. Wie lange hatte er weder Stift noch Pinsel in die Hand genommen? Eine Leinwand angeschaut oder ähnliches? Konnte man Zeichnen verlernen? Er wusste es nicht, aber er spürte, dass es ihm schwer fiel, sich zu konzentrieren.

Brian bekam von alledem nicht viel mit, war er doch damit beschäftigt, auf einem der Teddys, die neben ihm in dem großen Korb lagen, herum zu kauen. Immer wieder biss er hinein, drehte den Kopf und knurrte leise vor sich hin, wenn er mal wieder mit seinen Kiefern abrutschte.

Irgendwann wurde das Spiel allerdings langweilig und ermüdend. Er brummte leise, als er sich einfach nur an den Stoffteddy kuschelte und vor sich hinstarrte, immer wieder blinzelte und kurz davor war einzuschlafen.

Justin lächelte ihn an, legte den Stift wieder beiseite und beobachtete ihn eine Weile. Die letzten Wochen hatte er angefangen die Kontrolle über den Hund zu bekommen, ihn etwas zu erziehen und ihn sich gefügig zu machen. Er hatte bei “Boss” das geschafft, was Brian nie mit sich hatte machen lassen. Was im Nachhinein ja auch gar nicht schlecht war, aber manchmal... Er verwarf den Gedanken sofort wieder. Brian war Geschichte, nicht mehr da und würde auch nie wiederkommen. Jetzt gab es nur noch Boss, um den er sich kümmern musste und wollte und vielleicht war er irgendwann auch wieder soweit, jemand Neuen kennen zu lernen.

Brian hatte zwischendurch angefangen seinen Blonden zu beobachten und natürlich war ihm nicht entgangen, dass dieser anscheinend damit beschäftigt war, ihn zu zeichnen. Er zwang sich selbst, ruhig liegen zu bleiben und genoss den Blick, der sich auf Justins Gesicht abzeichnete.

In den letzten Wochen hatte er ihn noch oft weinen sehen, weinen um seine menschliche Form, die der junge Künstler anscheinend mehr als alles andere vermisste. Alleine Justin weinen zu sehen, hatte ihm immer wieder einen Stich ins Herz gegeben und er hatte sich fest vorgenommen, Justin klar zu machen, dass das Leben weiter ging. Er wollte nicht, dass sein Sonnenschein traurig war und er nahm sich vor, ihm irgendwie zu zeigen, wer hier in diesem kleinen Körper steckte. Er war sich klar darüber, dass das mehr als schwierig werden würde, dass Justin wahrscheinlich nicht verstehen würde, aber er war sich sicher, dass es einen Versuch wert war.

Justin atmete tief durch, zeichnete weiter und schloss ab und an die Augen. Wie oft hatte er Brian damals gezeichnet und warum um alles in der Welt erinnerte ihn alles an den Mann? Das konnte doch nicht wahr sein. Und wenn er einfach das Loft verkaufen würde? Sich sein eigenes kleines Reich erschaffen würde, das keinen Platz mehr für Brian hatte. Wo er allein war mit Boss, mit seinem eigenen Leben. Ob Brian das so wollen würde? Ach, er hatte keine Ahnung. Es war doch alles völlig egal. Vielleicht hatte Emmett recht, als er vor ein paar Tagen zu ihm sagte, er müsse endlich Abschied nehmen. Vielleicht war das die Idee? Noch einmal auf den Friedhof gehen. Seit der Beerdigung hatte er keinen Schritt mehr in die Nähe des Grabes gemacht.

“Denkst du es ist eine gute Idee, ihn zu besuchen?” fragte Justin nun an Boss gewandt nach und legte den Kopf leicht schief.

‘Wen besuchen?’ schoss es Brian durch den Kopf kurz bevor er verstand. Justin wollte also zum Friedhof. Ob er das konnte? Vor seinem eigenen Grab stehen und... aber hey... vielleicht hatte er so eine Möglichkeit, Justin zumindest teilweise klar zu machen, wer er war? Langsam streckte er sich ausgiebig und kletterte dann aus dem Körbchen.

Auch vor dem Körbchen streckte er sich noch einmal, mit weit nach vorn gestreckten Vorderpfoten und in die Luft gerecktem Hintern, gähnte herzhaft, bevor er das Gewicht nach vorn verlagerte und auch seine Hinterbeine kurz streckte. Dann lief er auf Justin zu, setzte sich vor ihn und sah zu ihm auf. ‘Wenn du unbedingt zum Friedhof willst, gehen wir halt hin... Ich würde so einiges für dich tun, Sunshine...’, knurrte er leise und jaulte dann.

“Du meinst also, wir sollen gehen, ja?” fragte Justin, erhob sich langsam und hockte sich vor den kleinen Rüden, um ihm durch das Fell zu kraulen.

“Ich hab Angst”, flüsterte er dann leise, hob Boss in seine Arme und drückte ihn einen Moment an sich, ehe er ihn wieder runter ließ, ihm Halsband und Leine umlegte und die Metalltür aufzog.

Langsam tapste Brian neben Justin her, hielt, nachdem sie draußen waren erstmal an, um sein Geschäft zu erledigen und beschäftigte sich danach mit etwas Schnüffeln, während Justin seine Hinterlassenschaft wegräumte. Dann schlugen sie den Weg zum Friedhof ein und irgendwie war Brian komisch dabei, wenn er daran dachte, dass gleich er, also sein menschlicher Körper in diesem Grab liegen würde, vor dem sie stehen würden.

Desto näher sie dem Friedhof kamen, desto unruhiger und langsamer wurde Justin. “Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee”, murmelte er, betrat das Grundstück aber dennoch und spürte dieses beklemmende Gefühl in seiner Brust, das ihm das Atmen schwer machte. Er versuchte sich zusammen zu reißen, ein paar Mal tief durchzuatmen, auch wenn es das Gefühl nicht vertrieb und ging fast blind den Weg zu Brians Grab. Wie oft war er diesen Weg in seinen Träumen gegangen, als er ihn immer wieder aufs Neue beerdigt hatte? Und jetzt - jetzt stand er wirklich vor dieser kleinen Parzelle, las die Buchstaben auf dem Grabstein und kniete sich langsam davor.

Boss gab sich zunächst desinteressiert, schnupperte ein wenig hier und da, setzte sich aber schließlich neben Justin hin und sah auf das sorgfältig gepflegte Grab. Es war mit Sicherheit schön, auch wenn er die Farben nicht sehen konnte, sondern nur schwarz-weiß, aber allein die teuren Blumen, die das Grab schmückten, waren schick.

Leise jaulend saß er da und kratzte an Justins Hosenbein.

“Was hast du denn?” fragte Justin nach, streichelte ihm über den Kopf und rückte ein paar Blumen etwas anders. Langsam ließ er ein grünes Blatt durch seine Finger streichen und seufzte leise auf. “Du hättest ihn gemocht, wenn du ihn kennen gelernt hättest”, flüsterte er Boss dann zu.

Erneut fing Boss an zu jaulen. ‘Wenn du wüsstest, wie gut ich ihn gekannt habe, wahrscheinlich besser als jeder andere...’, dachte er und erhob sich auf seine Hinterbeine, stellte die Vorderpfoten auf Justins Knie und schleckte ihm über die Hand. Dann ließ er sich wieder auf den Boden plumpsen und lief um das Grab herum, setzte sich neben den Grabstein am Ende des Beetes und sah Justin eindringlich an.


Justin beobachtete ihn einen Moment, verstand nicht wirklich, was Boss da gerade tat und ließ seinen Blick wieder über die Lettern schweifen. “Ich weiß nicht, ob du mich hören kannst, Brian, aber.... “, fing er an und seufzte auf. Er musste sich verabschieden und nie hätte er gedacht, dass es so schwer werden würde. “Ich habe viel nachgedacht in letzter Zeit... Viel an dich gedacht.. und ich habe gemerkt, dass ich das so nicht mehr kann... Nicht mehr will... Ich muss Abschied nehmen... Von dir, von unserer Welt, unserem Leben, das du nicht mehr lebst... Und wahrscheinlich würdest du mich umbringen, wenn du könntest. Wahrscheinlich würdest du nicht wollen, dass ich das alles aufgebe, vergesse. Natürlich würdest du es nie sagen... nein, du würdest so tun, als sei es dir egal... auch wenn du ganz fest davon ausgehst, dass ich dir das glaube.. Ich hab deine Masche damals schon schnell durchschaut”, sagt er und lächelt kurz.
“Was ich eigentlich sagen will ist, dass ich dich nicht besuchen kommen werde, hier... Ich werde anfangen, mein eigenes Leben aufzubauen, ohne dich, was nicht heißt, dass ich dich vergessen werde, aber ich hab einen neuen Begleiter in meinem Leben... Der dir erschreckender Weise sehr ähnlich ist. Wie hat Hunter so schön gesagt? Ich such mir immer die Arschlöcher”, lachte er leise auf und strich erneut über eines der Blätter.

“Es wird Zeit, dass ich wieder lebe Brian.. Ich hoffe du verstehst das”, fügte er an und seufzte erneut auf. Sein Blick wanderte zu Boss, der noch immer neben dem Grabstein hockte und langsam ließ er sich ins Gras sinken. Noch konnte er hier nicht weggehen. Nur einen Moment wollte er noch bei Brian sein, das Gefühl haben, dass er hier wäre. Er hatte die Tage, die Wochen nicht gezählt, die seit Brians Tod vergangen waren, aber es fühlte sich wie die Ewigkeit an und gerade jetzt, in diesem Moment, hatte er das erste Mal das Gefühl, er wäre wieder komplett.

‘Wieso verabschiedest du dich denn jetzt?’ knurrte Brian und sah Justin dann an. ‘Ich bin doch hier, noch bei dir... und ich werde dich doch nicht allein lassen. Du musst nicht mehr zum Friedhof gehen, um mit mir zu reden, denn du tust seit Wochen nichts Anderes. Sunshine, wir schaffen das und ich werde es auch noch schaffen, dich davon zu überzeugen, wer ich bin. Ich weiß zwar noch nicht, wie ich das anstellen soll, aber irgendwann werde ich einen Weg finden, dir zu zeigen, dass ich nicht “Boss” bin, sondern Brian, dein Brian, das, wie du es so schön genannt hast, Arschloch Brian Kinney...”

Damit ging er wieder zu Justin und setzte sich neben ihn, wartete darauf, dass die Leine eingehakt wurde und sie zusammen wieder zurück gingen, zurück in ihr neues Leben, dass sie Gott sei Dank auch miteinander verbringen konnten.

Justin zog Boss wieder zu sich, hakte die Leine ein und stand auf, um nun zum Grabstein zu gehen. Vorsichtig strich er über den kalten Granit, fegte Staub herunter und legte seine Lippen kurz darauf. “Ich liebe dich, Brian...”, flüsterte er zum Abschied, zog leicht an Boss’ Leine, damit dieser verstand, dass es jetzt los ging und ging den Weg aus festgetretener Erde wieder zurück zum Tor. Er fühlte sich gut, erleichtert und wusste, dass er jetzt anfangen konnte, alleine weiter zu machen. Ohne Brian, dafür mit Boss und zufrieden. Er würde noch öfter an ihn denken und wahrscheinlich würde er auch noch öfter über den Verlust weinen, aber immer mit dem Wissen, abgeschlossen zu haben und dem Tag wieder einen Sinn zu geben. Er würde wieder anfangen zu malen, sehen, wie weit er käme, den Wunsch den Brian für ihn hatte, ein großer Künstler zu werden, vielleicht erfüllen und sein Dasein genießen, so gut es ging.

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BeitragThema: Chapter 12   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 1:59 pm

Für Brian waren die nächsten Tage alles andere als einfach. Die Worte Justins, die er auf dem Friedhof von sich gegeben hatte, hallten immer wieder durch seinen Kopf und er verbrachte den Großteil des Tages in seinem Hundekorb, an den kleinen Teddy gekuschelt, den ihm Justin geschenkt hatte. Immer wieder schnaufte er laut auf und sah sich im Raum um. Dem Blonden schien es nach dem “Gespräch” besser zu gehen. Sicher, ab und an schaute er noch immer traurig, aber im Moment war es eher so, als wäre die Traurigkeit und die Niedergeschlagenheit auf den, mittlerweile ein wenig gewachsenen, jungen Rüden übergegangen. Brian hatte kaum Hunger, keine Lust zum Spielen und lag lieber inmitten der Kissen und Stofftiere, die mit ihm den Korb teilten.

Justin beobachtete Boss sorgenvoll und gesellte sich letztendlich zu ihm. Langsam ließ er sich auf den Boden vor den Rüden sinken und streichelte über dessen Kopf. “Was ist nur los mit dir? Du gefällst mir gar nicht in den letzten Tagen...”, flüsterte Justin und besah sich Boss genauer. Er machte einen niedergeschlagenen Eindruck und irgendwie schien er leicht abgemagert. Justin machte sich einen Kopf um den jungen Hund. Nicht, dass er krank wurde.

Vielleicht sollte er einen Arzt aufsuchen, Boss noch einmal durchchecken lassen, falls es etwas Ernsthaftes sein sollte.

Langsam drehte Brian den Kopf zu Justin und schleckte über dessen Hand. Ganz langsam und sacht strich seine warme Zunge immer wieder über die Haut auf dem Handrücken des Blonden und er sah mit seinen braunen Augen zu ihm auf. ‘Verdammt Justin’, dachte er, ‘wenn du doch nur wüsstest, dass ich es bin, von dem du dich verabschiedet hast, dem du gesagt hast, dass du dein Leben ohne ihn weiterführen willst. Natürlich musst du nicht meine verwesende Leiche besuchen, aber... trotzdem... auch wenn ich es früher als Mensch nie zugegeben hätte, aber... es tut verdammt weh, das zu hören...’


“Warum kannst du nur nicht reden? Ich bin so schlecht darin, deine Gedanken zu lesen, mein Kleiner”, sagte Justin und hob ihn hoch, um ihn zum Bett zu tragen. Er kuschelte sich langsam an ihn, legte seinen Arm behutsam auf den kleinen Körper und strich immer wieder über das flauschige Fell. “Du musst langsam wieder fressen, sonst wirst du immer dünner..”, sagte er und sah Boss in die braunen, glänzenden Augen. “Oder ich muss dich wirklich noch mal zum Tierarzt schleppen”, fügte er hinzu.

Gott, was war denn nur mit diesem Hund los? Er hatte doch peinlich genau darauf geachtet, dass Boss nichts Falsches fraß oder gar Zeug von der Straße zu sich nahm. Sollte er wirklich in einem kurzen, unbeobachteten Moment irgendwas zwischen seine Zähne bekommen haben, das ihm nicht gut tat? Justin machte sich Vorwürfe, er hätte wohl möglich noch besser aufpassen sollen, als er es schon getan hatte und wünschte sich in diesem Moment, Brian wäre hier um ihm Trost zu spenden, oder ihm mal wieder den Kopf zu waschen und sich sagen zu lassen, dass das alles völliger Bullshit sei und dass man nicht vierundzwanzig Stunden ununterbrochen auf jemanden oder etwas aufpassen konnte.

Verdammt, jetzt dachte er schon wieder an ihn, dabei hatte er sich doch von ihm verabschiedet. Endgültig und unwiderruflich.

Brian drehte sich auf den Rücken, um sich von Justin kraulen zu lassen. Er wusste, dass er etwas essen musste und Herrgott, er hätte es getan, wäre er nicht so damit beschäftigt, über Justins Worte nachzudenken. Leise jaulend lag er da und drehte den Kopf so, dass er dem Blonden in die Augen sehen konnte. Er versuchte, mit den Vorderpfoten an Justins Kinn zu kommen, ihn so auf seine ganz eigene Art festzuhalten. Irgendwie musste er ihm doch klar machen können, dass er kein einfacher Hund war, sondern sein ehemaliger Partner, sein Freund, von dem er sich auf dem Friedhof verabschiedet hatte. Irgendeinen Weg musste es doch geben und er nahm sich vor, diesen in den nächsten Tagen, Wochen oder auch Monaten zu finden, koste es, was es wolle.

Wieder kam Brians Zunge zum Vorschein und er schleckte sich selbst über die Nase. Wie sollte er es nur anstellen? Während er nachdachte und im Kopf verschiedene Szenarien durchspielte, meldete sich der Magen des jungen Hundes, in dessen Körper er sich befand, zu Wort und knurrte leise vor sich hin. Justin hatte Recht, er musste etwas fressen, wenn er den Blonden nicht schon wieder verlieren wollte und so gab er einen leisen, kläffenden Laut von sich und wedelte leicht mit dem Schwanz.

“Na, jetzt hast du wohl doch Hunger, hm?” lächelte Justin etwas erleichterter, nachdem er den Magen hatte knurren hören und erhob sich. “Na, dann komm mal mit”, fügte er hinzu und ging in die Küche, wo er aus dem Vorratsschrank eine Dose Welpenfutter nahm, diese öffnete und erstmal nur die halbe Portion in den Futternapf tat.

Langsam glitt der kleine Rüde vom Bett und tapste zu seinem ‘Herrchen’ in die Küche. Dort sah er kurz zu ihm auf, blickte ihm in die Augen und schnupperte dann an dem Futter in seinem Napf. Gott, wie sehr vermisste er die Delikatessen und Kleinigkeiten, die früher seine Mahlzeiten gebildet hatten und was war ihm geblieben? Irgendein Fleischzeug in komischer Soße, das zwar schmeckte, aber nicht gerade einladend aussah.

Bevor er anfing zu fressen, schleckte er ein wenig die Soße von dem Fleisch und bemerkte, dass heute zur Abwechslung mal Karotten und Nudeln sowie Erbsen mit in dem Futter waren. Es dauerte nicht lange und er fing normal an zu fressen, schmatzte ein wenig dabei und schleckte dann noch den Napf sauber, nachdem er die kleine Menge Futter gefressen hatte. Dabei schob er den Napf über den Fußboden, bis dieser an die Küchenzeile stieß und er nicht weiterkam. Dennoch schleckte er weiter, es konnte doch schließlich nicht sein, dass er schon leer war, sonst war doch mehr drin für ihn, oder?

“Du scheinst ja noch Hunger zu haben”, stellte Justin erleichtert fest und füllte nun auch den Rest in den Napf, ehe er sich neben Boss setzte und ihn streichelte. Gott sei Dank fraß er nun, zwar nicht wie ein Welpe, dafür aber wie ein Scheunendrescher und das wiederum war irgendwie niedlich mit anzusehen.

“So ist es gut...”, bekräftigte Justin ihn noch und genoss den Anblick, wie der Hund sich den Bauch voll schlug. Wann hatte er selbst eigentlich das letzte Mal ordentlich gegessen? Und damit meinte er nicht irgendein Sandwich aus dem Diner oder einen Burger. Nein, ein ordentliches Essen, so wie früher. Diese Art von Essen, die er zubereitet hatte, um Brian damit ein wenig zu verwöhnen, ihm etwas Gutes zu tun und ja, auch um ihn manchmal von seinem Diätwahn abzuhalten.

Während Brian sich weiter damit beschäftigte, seinen Napf zu leeren, der sich zu seinem Glück nochmal gefüllt hatte, dachte er nicht nach. Es schmeckte einfach zu gut und füllte angenehm seinen Bauch, als dass er sich noch mit irgendetwas anderem davon ablenken ließ. Erst als er fertig war, setzte er sich vor seinen Napf und schleckte sich über die leicht verschmierte Schnauze. Dann erhob er sich wieder, ging hinüber zu seinem Wassernapf und trank erstmal ausgiebig etwas.

“So, jetzt warten wir noch ein halbes Stündchen und dann würde ich sagen, gehen wir noch mal eine Runde, damit du in Bewegung kommst, fauler Hund”, lachte Justin leise und erhob sich von dem Parkettboden, um an seine Staffelei zu gehen. Er hatte mittlerweile seine Skizze von Boss auf die Leinwand übertragen und so langsam wurde es Zeit, dem weißen Stoff etwas Farbe zu verleihen.

Wie auch schon in den letzten Tagen führte Brians nächster Weg zu dem Korb. Er stieg hinein, was nun wesentlich einfacher war, da er ein ziemliches Stück gewachsen war und drehte sich ein paar Mal um sich selbst, bis er sich schließlich hinlegte und laut schnaufte.

Justin war damit beschäftigt zu malen und so konnte er die Zeit nach dem Fressen nutzen, um sich ein wenig auszuruhen und vielleicht ausnahmsweise mal nicht wieder in den trüben Gedanken zu versinken, die ihn die letzten Tage schon so beschäftigt hatten.

Laut gähnend und dabei ein quietschendes Geräusch von sich gebend legte er den Kopf auf den Rand des Korbes, leckte sich noch ein, zwei Mal die Schnauze und schloss dann die Augen, nachdem er Justin noch ein paar Minuten lang beobachtet hatte.

Auch Justin konnte es nicht lassen, immer wieder einen Blick auf den Hund zu werfen und dabei zu schmunzeln. Er war wirklich faul. Er schlief viel, was wohl bei einem Welpen normal war, aber selbst zum Spielen hatte er selten Ambitionen. Justin wurde das Gefühl nicht los, dass Boss kein gewöhnlicher Hund war, sondern irgendetwas Besonderes an ihm war. Alle Hunde, die er kannte, waren eben Hunde, aber Boss?

Justin schüttelte seinen Kopf über diesen verqueren Gedanken und lachte kurz über sich selbst. Was sollte schon anders sein als bei anderen Hunden? Jedes Lebewesen hatte doch seinen eigenen Charakter und wenn Boss eben nicht verspielt war, dann war er das nun einmal nicht. Es hieß ja nicht gleich, dass der Rüde etwas Außergewöhnliches war oder etwas Besonderes.

Brian träumte, er war im Babylon, seinem Stammclub, und tanzte mit Justin. Um sie herum war alles mit Regenbogenfarben bedeckt, der Abend damals, als die Liberty endlich wieder zu dem wurde, was sie immer gewesen war. Ein Ort für Homosexuelle aller Art, wo man sich frei zeigen und bewegen konnte. Gott, was hatten sie gefeiert, nachdem Stockwell endlich aus dem Verkehr war.

Noch genau konnte er sich daran erinnern, wie er und Justin damals zuerst mit den anderen auf der Straße gefeiert und getanzt hatten, wie erleichtert die Leute gewesen waren und nun erlebte er das ganze noch einmal.

Während er träumte, bewegten sich seine Pfoten und er knurrte immer wieder leise, wachte aber nicht auf. Er genoss die Erinnerungen, auch wenn er das Gefühl hatte, dass sie noch vor ein paar Wochen farbenfroher gewesen waren, genauer gewesen waren, aber sie waren noch immer da, und er wusste, dass er an ihnen festhalten musste, wollte er nicht, dass er sein damaliges, eigentliches Leben irgendwann einfach vergaß.

Justin musste etwas lachen, als das leise Knurren, welches Boss im Schlaf von sich gab, an seine Ohren drang und legte den Pinsel für einen Moment bei Seite. Es sah einfach zu süß aus, wie er seine kleinen Pfötchen bewegte, wie sie zuckten und wie sich die kleine Nase immer kraus zog. Er stand vorsichtig auf und ging zum Schrank. Er wollte die Kamera holen, Boss damit filmen, um Brian zu zeigen, wie süß ein Hund sein konnte.

Als er beim Schrank ankam und diesen gerade öffnen wollte, fiel ihm mal wieder ein, dass Brian sich das hier nie ansehen konnte. Also was hatte es dann für einen Sinn, es aufzuzeichnen? Er ließ seine Hand wieder sinken, seufzte leise und verdrückte sich die aufkommenden Tränen, ehe er zurück zu seiner Staffelei ging, den Pinsel in die Hand nahm und da weiter machte, wo er vor ein paar Minuten aufgehört hatte, die Gedanken an seine große Liebe verdrängend.

Langsam ebbten die Bewegungen ab und Brian wurde wieder ruhiger. Er knurrte nur noch leise und schlief dann wieder ruhig weiter. Nach einer Weile wurde er wieder unruhig, doch waren es diesmal eher unangenehme Träume, die ihn quälten, die Gedanken an Justin, die ihn quälten und er begann nun, leise zu jaulen. ‘Justin.... verdammt...’, schoss es ihm immer wieder durch den Kopf und sein Jaulen wurde lauter.

Justin zuckte erschrocken zusammen, als das laute und quietschende Geräusch durch das Loft drang und ließ den Pinsel fallen, während er besorgt auf Boss sah. Was dieser wohl träumte? Konnten Hunde Albträume haben? Er stand auf, ließ sich auf die Knie fallen und strich Boss über den Kopf. “Hey... Ich bin hier.. Du musst keine Angst haben...”, flüsterte Justin beruhigend und legte seinen Kopf vorsichtig auf den Körper des kleinen Hundes.

Zuckend wachte Brian auf und drehte sich schließlich, bis er Justin anschauen konnte. Es dauerte nicht lange und wieder schleckte seine nasse Zunge über dessen Wange. Er war froh, dass es anscheinend nur ein Traum gewesen und Justin hier neben ihm war, ihn streichelte und hielt.

“Alles wird gut...”, flüsterte Justin, ließ sich über die Wange schlecken und grinste leicht, während er Boss hinter den Ohren kraulte. “Wie wäre es, wenn wir jetzt raus gehen, Deb einen Besuch abstatten und uns dann heute Abend gemütlich auf die Couch fläzen und einen Film schauen?” fragte Justin und wischte Boss etwas von dem Schlafsand aus den Augen.

Blinzelnd lag der kleine Rüde da und ließ den Kopf aus dem Körbchen hängen. Erst als Justin aufstand und zur Tür ging, regte er sich wieder und als er das Klimpern der Leine hörte, war er in null Komma nichts bei Justin und sprang um dessen Füße herum.

“Du bist nicht normal, Hund. Von einem Extrem ins Andere.. Man könnte meinen, du hast eine multiple Persönlichkeitsstörung”, lachte Justin auf, band Boss das Halsband um und hakte die Leine ein. Er schob die schwere Metalltür auf und schob Boss sanft nach draußen.

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BeitragThema: Chapter 13   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 1:59 pm

Bei Debbie im Diner war alles wie immer, außer, dass auf seltsame Weise das Schild "Hunde verboten!" verschwunden war und dafür drinnen nun auch Wassernäpfe zum Inventar gehörten.

Es waren keine besonderen Näpfe, bis auf einen, aber sie waren liebevoll aufgestellt und brachten dem Besucher ein Lächeln auf die Lippen.

Etwa eine Stunde, nachdem sie ihren Spaziergang begonnen hatten, kamen Brian und Justin im Diner an. Während sich Justin auf seinen Stammplatz setzte, fragte sich Brian, wie er auf den Sitz hoch kommen sollte, hatte er doch nicht vor, auf dem versifften, fettigen Boden zu sitzen.

Irgendwann stellte er sich leise jaulend auf die Hinterbeine und sah Justin an. Sein Herrchen musste ihn einfach hoch nehmen, konnte ihn doch nicht so hier unten sitzen lassen.

"Nein, Boss", schüttelte Justin den Kopf. "Ich kann dich hier nicht hoch nehmen... Wir sind nicht zu Hause... Debbie reißt mir den Kopf ab...", erklärte Justin flüsternd, streichelte Boss über den Kopf und nahm dann seine Pfoten in die Hand, um diese wieder auf den Boden abzustellen.

"Sonnenschein!" ertönte es plötzlich von Debbie durch das ganze Diner und augenblicklich fand sich Justin mit einem Wangenkneifer und roten Lippen auf der anderen Wange wieder. "Und Boss ist auch da... wie schön...", lächelte sie, bückte sich und kraulte ihn kurz hinter den Ohren. "Schau mal, mein Süßer", sagte sie und zeigte in die Richtung der Näpfe.“Geh was essen und trinken", fügte sie hinzu, ehe sie sich wieder aufrecht hinstellte und zu den Näpfen ging. Den "besonderen" hob sie hoch, drehte ihn ein Stück und grinste Justin breit an, während sie darauf deutete. "Hab ich extra anfertigen lassen für den Süßen", erklärte sie, als Justin die großen, gelben Lettern sah und "Boss" vorlas.

Hätte er gekonnt, Brian hätte mit Sicherheit mehr als nur die Augen verdreht. Es passte ihm gar nicht, dass er hier auf dem Boden hocken musste, oder dass Debbies Gekreische als Hund noch etwa zehn Mal lauter war als sonst, aber was sollte er schon machen?

Er musste halt irgendeinen Weg finden, Justin begreiflich zu machen, dass er es wert war, im Diner neben ihm zu sitzen, sich nicht nur von Hundefutter zu ernähren, nicht nur Wasser zu saufen oder was auch immer. Allerdings war er davon noch meilenweit entfernt, denn dazu musste er es wohl zuerst mal schaffen, Justin klar zu machen, wer er eigentlich war.

Schnaufend ließ er sich nun doch auf die Erde sinken und begann zu überlegen. Justins Malsachen, oder irgendwas was ihm mal gehört hatte, wären wohl am Besten geeignet.

"Er scheint keinen Hunger zu haben", sagte Justin zu Debbie und lächelte sie mitleidig an.

"Aber ich hoffe du, Sonnenschein", erwiderte sie hoffnungsvoll und schnell nickte Justin.

"Ich hab immer Hunger, das weißt du doch", lachte er auf und bestellte dann schnell bei Debbie. Langsam beugte er sich zu Boss runter, strich ihm kurz über den Rücken.

"Und du willst wirklich nichts? Oder bist du einfach nur zu faul, zum Napf zu rennen?"

'Nein, du Intelligenzbolzen, ich hänge noch an der Leine und überlege krampfhaft, wie ich dir klar machen kann, wer ich bin...', brummelte Brian und stand dann doch auf, ging so weit ihn die Leine ließ und zog dann daran in Richtung Napf.

"Oh", sagte Justin, als er bemerkte, wie Boss an der Leine zog, ging zu ihm und ließ ihn von der Leine. "So geht das natürlich besser”, grinste er entschuldigend und begab sich zurück an seinen Platz, als Debbie auch schon mit seinem Essen zurückkam.

"Lass es dir schmecken, Sweetheart.”, kaute sie auf ihrem Kaugummi und setzte sich zu ihm, während Justin genussvoll in den fettigen Burger biss.

In dem Moment gab Brian ein Bellen von sich. Das, was da in dem Napf war, konnte ja nicht wahr sein. Trockenfutter? Nie im Leben würde er nun auch noch anfangen, irgendein Billigtrockenfutter zu fressen. Also setzte er sich vor den Napf und starrte zu Debbie auf.

Dann sah er zu Justin, der genüsslich in den Burger biss und schaute zwischen ihm und dem Napf hin und her. Schnell war er wieder bei Justin und stützte sich an dessen Jeans mit den Vorderpfoten ab, während er die Nase reckte und schnüffelte.

"Nein, Boss", nuschelte Justin mit vollem Mund. "Das ist absolut nichts für deinen Magen", fügte er hinzu, als er herunter geschluckt hatte, dabei nicht bemerkend, dass ihm etwas von dem Fleisch vom Burger gefallen war.

Natürlich war es Brian nicht entgangen, dass das Stück Fleisch herunter gefallen war und schon stürzte er sich darauf, nahm das Stück auf und schmatzte genüsslich. 'Gott!! Nie hätte ich gedacht, dass ein Burger so gut schmecken kann...', dachte er, während er weiter kaute und die Augen dabei geschlossen hatte.

Justin merkte die plötzliche Bewegung zwischen seinen Füßen und starrte nach unten. "Boss”, sagte er streng, doch der Hund ließ sich nicht vom Fressen abhalten. "Na ganz große Klasse. Jetzt, wo du weißt, wie das leckere Zeug schmeckt, wirst du mir doch nie wieder Hundefutter anrühren", sagte Justin, leicht resigniert, teilte den Burger in der Mitte und gab Boss die eine Hälfte, fein säuberlich auf den Teller gelegt.

Langsam tapste Brian auf den Burger zu und schnupperte daran. Dann begann er langsam zu fressen, genoss augenscheinlich den Leckerbissen, den ihm Justin zugedacht hatte.

"Justin..... Was machst du denn da? Du kannst ihm doch nicht sowas geben. Wenn der junge Mann Hunger hat, soll er das fressen", empörte sich Debbie und setzte dazu an, Boss den Teller unter der Nase wegzuziehen.

Ein leises Knurren entwich Brians Kehle, was sollte das denn, warum nahm ihm nun Debbie den Burger weg? Allerdings dauerte das Knurren nicht lange, kam ihm doch wieder der Gedanke ans Tierheim und er wich leise jaulend zurück unter die Bank, konnte nur noch zusehen, wie der Teller weggenommen wurde. Traurig sah er dem Stück Burger nach und begann dann in guter Welpenmanier herzzerreißend zu jaulen und zu jammern.

"Och, Debbie. Jetzt lass ihn schon", mischte sich Justin wieder mit ein und griff selbst zum Teller.
"Sonnenschein", sagte Debbie und setze ein gekünsteltes Lächeln auf. "Und wer bezahlt die Tierarztrechnung, wenn er sich den Magen verdirbt? Oder wer macht seine Häufchen weg, weil er Durchfall hat?"
"Deb.... Erstens....Es ist doch nur Fleisch, Brötchen und ein bisschen Salat.. Zweitens.. Die Tierarztrechnung bezahle ich.."
"Und von was?" unterbrach sie ihn.
"Hast du schon vergessen? Brian hat seine Lebensversicherung auf mich geschrieben."
"Stimmt..", nickte Debbie nun.
"Und drittens.. Die Häufchen mach ich weg. Mache ich doch so oder so jeden Tag. Also lass ihm den Burger", sagte er nun ernst und stellte den Teller wieder auf den Boden.

Auch wenn der Teller wieder auf den Boden gesetzt wurde, Brian hatte sich erschrocken. Noch immer jaulend saß er unter der Bank, traute sich nur langsam wieder vor und sah ängstlich zu Debbie auf, während seine Zunge über das Brötchen und über Justins Finger leckte.

"Alles ist gut, Boss", redete Justin ihm gut zu und warf Debbie einen bösen Blick zu. "Siehst du? Er hat Angst vor dir", sagte Justin trotzig.
"Ich denke einfach, dass das nicht gut ist für einen Hund."
"Das weiß ich auch, Deb, aber ich bin froh, wenn er überhaupt frisst", sagte der Blonde nun besorgt.
"Wie meinst du das denn, Sonnenschein?" fragte Deb alarmierend nach.
"Er hat die letzten Tage so gut wie gar nichts gegessen. Vorhin hat er dann wieder angefangen, aber ich weiß auch nicht.... Er verhält sich komisch."

Langsam, immer wieder einen Blick zu Debbie werfend, begann Brian den Burger zu vertilgen. Er kaute ausgiebig und schmatzte genüsslich. Erst als der Teller leer war, traute er sich wieder vor und sah Justin schwanzwedelnd an.

"Das hat dir geschmeckt, was?" lachte Justin auf und sah dann wieder ernst zu Debbie.
"Was meinst du denn mit, er verhält sich komisch?" hakte sie nach.
"Ich weiß auch nicht.. Wäre er ein Mensch würde ich sagen, er ist depressiv. Ruhig, er will nicht spielen, selbst wenn ich mit ihm eine Runde gehen will, braucht er ewig, um sich zu erheben. Ich muss ihn förmlich anbetteln. Er liegt den ganzen Tag in seinem Korb und tut nichts, außer mit den Plüschtieren oder mit mir zu kuscheln."
"Wieso mit dir? Liegst du auch in dem Korb?" fragte Debbie glucksend nach.
"Hahaha..", sagte Justin und streichelte Brian geistesabwesend über den Kopf.

Brian verstand genau, worum die Unterhaltung ging und drückte sich an Justin, stellte sich auf die Hinterpfoten und wollte erneut auf den Arm genommen werden. Leise jaulend verharrte er und hoffte, dass Jus seinem Wunsch dieses Mal nachkommen würde.

"Ach, Boss...", sagte dieser nun ergeben, hob Brian hoch und versuchte ihn irgendwie auf seinem Schoß zu platzieren, den strengen Blick von Debbie absichtlich übersehend.

"Vielleicht fühlt er sich in dem Loft ja nicht wohl. Ich meine, mal ernsthaft.... Ein Hund braucht Freilauf, einen Garten, wo er den ganzen Tag spielen kann."

"Debbie, er will ja nicht spielen."
"Also ich würde in dieser Fickhöhle auch nicht spielen wollen."
"Das Loft ist mein Zuhause, Deb... Keine Fickhöhle, die Zeiten sind schon lange vorbei", sagte Justin nun leicht wütend.

'Oh oh...', dachte sich Brian schnell, schnaufte und wischte sich mit einer seiner Pfoten über den Nasenrücken. Dann sah er zu Debbie und zu Justin und wiederholte das alles.

Er schämte sich fast dafür, dass das Loft damals wirklich so eine Fickhöhle gewesen war.

"Was machst du denn?" lachte Justin verwundert auf und auch Debbie grinste angetan vor sich her. "Scheint ganz so, als wäre ihm das Thema "Fickhöhle" unangenehm", gluckste Debbie leise.

Gerade als er wieder das Wort Fickhöhle hörte, machte Brian die Geste erneut, drängte sich an Justin, schmuste seine Wange an dessen Shirt und jaulte leise entschuldigend.

Debbie schaute den Hund erstaunt an und schüttelte dann ihren Kopf. "Halt mich nicht für bekloppt, Sonnenschein.. Aber dein Hund verhält sich sehr komisch."
"Siehst du, was ich meine? So geht das schon die ganze Zeit. Manchmal.. da rede ich mit ihm über Brian, erzähle ihm nicht nur die schönen Dinge, verstehst du.. Und da schaut er auch immer so betreten beiseite."
"Sehr komisch.. Aber sonst.. ist er normal, oder?"
"Ich denke schon..."

Brians Ohren ruckten nach oben und er wusste, dass er zumindest eine Chance hatte, preis zu geben, wer er war. Schnell sah er zwischen Debbie und Justin hin und her und wusste dann, was er machen musste.

Er sprang von Justins Schoß und rannte kläffend zur Tür, drehte sich um zu den beiden, um anzudeuten, dass sie folgen sollten. Dann aber öffnete sich die Tür und er starrte auf ein paar Turnschuhe, die er kannte. 'Michael!'

"Was hat er denn jetzt?" fragte Justin verwirrt, drehte sich um und sah wie Michael gerade durch die Tür kam.
"Nehmt ihn weg.. Nehmt ihn WEG.. Der will mich beißen.. Ganz bestimmt", jammerte Michael und traute sich weder einen Schritt vor noch zurück zu machen.
"Herrgott, Junge, jetzt stell dich doch nicht so an.... ist doch ein ganz lieber Hund."
"Jaaa, das hat man gemerkt", blaffte Michael und hielt sich verkrampft am Türrahmen fest.
"Boss.. Komm wieder her!" sagte Justin leicht streng und zeigte mit dem Zeigefinger neben seinen Fuß.

Völlig verwirrt und leicht zitternd, da er Mikeys Fuß nur knapp hatte ausweichen können, lief er mit eingezogenem Schwanz zu Justin zurück und legte sich neben dessen Fuß. Leise jaulend lag er da und schnaufte immer wieder gelangweilt. 'Komm schon Justin... lass uns zu Kinnetik laufen, ich zeig dir auch den Weg... Vielleicht erkennst du dann, wer ich bin.'

"Wir sollten vielleicht jetzt gehen.. Ich glaube Boss hat mehr Angst vor Mikey als umgedreht." sagte Justin, legte ein paar Dollar auf den Tisch und stand auf.
"Aber... aber..", versuchte Debbie zu protestieren, doch hatte Justin die Leine schon eingehakt.
"Wir kommen die Tage sicherlich nochmal vorbei."
"Okay, aber wartet nicht zu lang..", sagte Debbie, kniff Justin noch mal in die Wange und sah dann ihren Sohn zornig an. "Dass du immer alle vertreiben musst."
"Aber Mom.."
"Nichts aber Mom.. Der arme Boss.. hast du gesehen, wie er gezittert hat?"
"Hast du gesehen, wie ich gezittert hab?"
"Ach komm schon. Du bist doch schon groß und Boss ist noch ein Baby."
"Bye, Michael", grinste Justin leicht schadenfroh, der die Unterhaltung noch kurz mitverfolgt hatte, und ging mit Boss dann nach draußen. "So, ich würde sagen, wiir gehen wieder nach Hause, oder?"

'Von wegen wir gehen nach Hause... los, mitkommen...', dachte Brian, bellte kurz zu Justin rauf und lief dann einfach los, den Weg, den er nach jeder Mittagspause gegangen war. Als Justin ihm erst nicht folgen wollte, drehte er sich kurz um, bellte nochmal und zog dann wieder in die Richtung. 'Mann, schnall endlich, dass ich dir was zeigen will...'

Justin setzte sich noch immer verwirrt und langsam in Bewegung, was bei dem Tempo und den Zug den Boss drauf hatte, gar nicht so einfach war. "Mann, Boss.. zieh doch nicht so.. Was machst du denn?" meckerte er, schaltete dann aber selbst einen Gang höher und lief nun im Laufschritt hinter Boss hinterher, bis dieser plötzlich stehen blieb und Justin sich vor Kinnetik wiederfand. Stumm betrachtete er sich das Gebäude, verstand nur Bahnhof und fragte sich, was Boss hier wollte. Sie waren noch nie zusammen hier, also woher wusste der Hund so etwas?
"Boss.. ich.. habe keine Ahnung was wir hier wollen”, zuckte Justin hilflos mit den Schultern, den Schmerz in seiner Brust verdrängend. Schließlich war er mit Absicht seit Brians Tod nicht mehr hier gewesen.

Brian sah Justin an und zog zur Eingangstür von dem ehemaligen Saunagebäude. Er wollte, dass Justin endlich verstand, wer er war und dass er deswegen wusste, wo er hin musste.

Er lief weiter zu seinem ehemaligen Privatparkplatz und bellte erneut, setzte sich hin und sah den blonden Bengel an. 'Verdammt Justin!! Ich bin’s...'

Justin wurde das Gefühl nicht los, dass hier gerade etwas ganz gewaltig nicht stimmte. Warum brachte der Hund ihn immer wieder auf Brian? "Boss, hör auf damit.. ok?" sagte er nun streng, drehte sich herum und zog an der Leine, doch Boss stemmte sich dagegen und bellte.
"Was soll das denn nur?" fragte Justin nun verzweifelt, blieb stehen und sah in Boss' braune, hoffende Augen. Der Blonde verstand es nicht. Er wusste nicht, was hier vor sich ging oder warum Boss sich so komisch verhielt. Alles, was er wusste war, dass er Angst vor dem hatte, was hier geschah. Angst davor, weil er befürchtete, Brian so nie verabschieden zu können.

Brian sah den verletzten Ausdruck in Justins Augen und eilte auf ihn zu. 'Ich weiß, dass es weh tut, aber... ich bin hier, bei dir... Ich bins, Brian...', jaulte er und es tat ihm selbst weh.

Entweder er brachte Justin dazu zu erkennen, wer er war oder aber er würde den Plan aufgeben, um dem Blonden nicht weh zu tun. Nach nur einem Blick in die verzweifelt wirkenden blauen Augen stand zumindest fürs Erste sein Entschluss fest.

"Es tut mir leid, Boss, dass ich nicht begreife, was du von mir willst..." sagte Justin, hockte sich zu ihm runter und ließ den Kopf hängen. Unerwartet schossen ihm die Tränen in die Augen und der Drang Kinnetik zu betreten, nur noch einmal Brians alten Arbeitsplatz wieder sehen, ließ sich nicht mehr unterdrücken. "Vielleicht sollten wir doch mal rein gehen.. Aber nur kurz", sagte Justin, erhob sich wieder und atmete tief durch, ehe er ein paar große Schritte auf die Eingangstür zu machte und abwartend davor stehen bliebt. Was erhoffte er sich eigentlich davon? Brians Büro war sicherlich schon vergeben, an irgendwen, auch wenn Ted, der jetzige Leiter von Kinnetik sich dagegen gewehrt hatte, Brians Büro zu übernehmen, irgendein anderer hatte es sicher.

Tbc.
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Sarenja

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BeitragThema: Chapter 14   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 2:00 pm

Noch immer hatte Justin Kinnetik nicht betreten. Die Angst, die er spürte, schnürte ihm regelrecht die Kehle zu und seine Knie zitterten so stark, dass er das Gefühl hatte, jeden Moment den Boden unter den Füßen zu verlieren. Er hielt sich kurzerhand an der Mauer des Gebäudes fest, ließ den Kopf hängen und versuchte ruhig zu bleiben.

Er hätte diesen Ort vielleicht nicht meiden sollen, vielleicht war es aber auch besser so, er wusste es nicht. Fakt war, das hier war einer mit der schwersten Wege in den letzten Wochen, die er gehen musste.

Er schloss kurz die Augen, hob seinen Kopf wieder an und atmete erneut tief durch. Mit neuem Mut und fest entschlossen zog er an der Tür, öffnete sie und trat zusammen mit Boss in die Räumlichkeiten.

Brian bellte laut, als er seine ehemalige Firma betrat und schnüffelte nun aufgeregt. Seine Nase war als Hund viel, viel feiner als vorher und daher roch hier alles gerade sehr interessant. Er blieb überall kurz stehen und schnüffelte, vergaß dabei fast völlig, dass er doch eigentlich vor hatte, direkt in sein Büro zu eilen und nach dem Rechten zu sehen.

Justin sah sich einen Moment um, stellte fest, dass sich nichts geändert hatte und für einen Moment hatte er das Gefühl, Brian würde gleich um die Ecke kommen, ihn breit anlächeln und mit einem leidenschaftlichen Kuss begrüßen.

Er wartete sogar einen Augenblick ab, hatte sich die Hoffnung in sein Unterbewusstsein eingeschlichen, dass es wirklich gleich passieren würde. Doch es kam niemand - niemand außer Ted, der etwas perplex stehen blieb, den Blonden und Boss ansah.

Brian war noch immer damit beschäftigt, seine Nase in die Höhe zu halten und zu schnüffeln, als Ted um die Ecke kam und dann vor ihnen stehen blieb. ‘Hast du nichts besseres zu tun, als Justin so dämlich anzuglotzen?’ bellte er den Anderen an, war dann aber wieder still und freute sich, dass es seinem ehemaligen Buchhalter recht gut zu gehen schien. Dann sah er an sich nach hinten. Das konnte doch nicht wahr sein, warum setzte sich dieses Ding immer in Bewegung, wenn er sich über etwas freute? Gab es dafür keinen Aus-Knopf?

Seinen eigenen Schwanz anknurrend - das hätte sich ein Brian Kinney niemals träumen lassen - drehte er sich leicht und wollte diesen beißen, damit er still stand. Dabei erwischte er ihn natürlich nicht, was ihn fast rasend machte und so drehte sich Brian kurze Zeit später immer wieder um sich selbst, auf der Jagd nach seinem eigenen Hinterteil.

“Aus, Boss!” zischte Justin, war dankbar für die kurze Ablenkung, die der Hund ihm bot und sah dann wieder zu Ted.
“Hey... Ich hoffe.. es ist okay, dass wir hier sind”, sagte er unsicher.
“Ja, natürlich. Ich...willst du zu Brian ins Büro?” fragte Ted nach.
“Weiß nicht. Boss hat mich hierher geführt und als ich dann draußen stand... Keine Ahnung, Ted. Ich weiß nicht was ich hier will”, zuckte der Blonde hilflos mit den Schultern.

Brian hörte tatsächlich auf mit seiner Jagd und sah zu dem Blonden auf. ‘Vielleicht weißt du nicht, was du hier willst, Sunshine, aber ich will wissen, ob der alte Sack da vor mir sich schon in meinem Büro breit gemacht hat... Und wenn er das hat, dann werde ich ihm mal gepflegt ans Bein pissen...’, knurrte und jaulte Brian dann, ‘Aber das Gute daran ist, dass ich das nun in die Tat umsetzen könnte...’
Innerlich lachte er und ging dann so weit ihn seine Leine ließ in die Geschäftsräume der Werbeagentur hinein und sah sich zu Justin um, als er nicht mehr weiter kam. ‘Komm schon Sunshine...’, fiepste er leise, ‘lass uns weiter gehen, ich will wissen, wie mein Schreibtisch aussieht...’

“Wo willst du denn schon wieder hin?”, murmelte Justin und fürchtete sich im selben Moment davor, dass Boss wieder eine Eingebung hatte. Er folgte ihm dennoch und fand sich kurz darauf doch in Brians Büro wieder, dass noch genau so aussah wie vor seinem Tod. Nichts war verändert worden, die Möbel standen noch so wie vorher und selbst Brians Geruch war noch so präsent, dass man das Gefühl hatte, er wäre gerade erst aus dem Raum gegangen.

Bilder von vergangen Zeiten schossen Justin augenblicklich durch den Kopf und brachen über ihn herein wie ein Monsun. Sein Blick war fest auf den Schreibtisch geheftet, auf dem sie wohl mit den besten Sex überhaupt gehabt hatten.

Erneut drohten ihm die Beine zu versagen und krampfhaft hielt er sich an dem Türrahmen fest, versuchte die erneuten Tränen zu verdrängen und ließ die Leine aus der Hand rutschen.

Brian spürte, dass der Zug an der Leine auf einmal weg war und stürmte auf seinen Schreibtischstuhl zu. Erst kurz davor bekam er mit, dass es Justin anscheinend gar nicht so gut ging. Mit sofortiger Wirkung blieb er stehen, rutschte dabei und prallte gegen den Stuhl. Kurz saß er erschrocken und mit eingezogenem Schwanz da, bevor er sich zusammenriss und auf seinen blonden Bengel zulief.

‘Justin, hey...’, fiepste er leise und stellte sich an Justins Bein auf. ‘Kipp mir jetzt nicht um und fang bitte nicht wieder an zu weinen, hörst du?’ Er wusste nicht, was er machen sollte. Vorhin war er noch so enthusiastisch gewesen und überzeugt, dass er Justin schon weismachen würde, wer er war, aber jetzt in diesem Moment fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
Justin versuchte zu vergessen und was tat er? Er tat genau das, was er schon als Mensch, als Hengst der Liberty immer wieder getan hatte. Justin ging es mies und er trat auch noch drauf. Mit eingezogenem Schwanz ließ er sich auf seine Pfoten zurück sinken und sah zu Justin auf. Dann legte er sich flach auf den Boden, den Schwanz noch immer zwischen seine Schenkel gepresst und legte beide Vorderpfoten über seine Augen und die Nase.

Justin versuchte sich zusammen zu reißen, blickte kurz auf Boss, ehe er komplett eintrat und die Tür schloss. Er ging weiter, um den Schreibtisch herum, strich mit den Fingerspitzen vorsichtig darüber und gab den Kampf gegen seine Tränen auf.

Mit beiden Händen stützte er sich auf den Tisch, wurde von dem Weinkrampf geschüttelt, während die salzigen Tropfen auf das Glas fielen.
“Warum?” fragte er leise, verkrampfte seine Finger und schluchzte kurz.
“WARUM?” schrie er, griff im nächsten Moment unter die Glasplatte und stürzte den Tisch um.
“Ich hab so lange um dich gekämpft und dann verlässt du mich einfach so, du elender Hurensohn”, brüllte er wütend.

Brian hatte noch immer so da gelegen und nur den Kopf gehoben, als Justin laut ‘Warum’ geschrien hatte. Dann im nächsten Moment kauerte er sich vor Schreck klein zusammen, als ihm eine Glasplatte, ein Monitor und die verschiedensten Büroutensilien entgegen kamen.

Er blieb wo er war, bellte kurz auf und spürte schon im nächsten Moment, wie etwas schmerzhaft seine Hüfte und sein Hinterteil traf. Herzzerreißend und laut aufschreiend jaulte er und drehte den Kopf.

Mittlerweile lagen überall Splitter der Glasplatte, der Monitor lag kaputt auf dem Boden und die schwere Schreibtischlampe lag über ihm. Sein Hinterteil tat höllisch weh und der Schreck saß ihm noch immer in den Knochen, so dass er immer und immer wieder fast panisch jaulend aufschrie. Ein Brian Kinney hätte wahrscheinlich nur einen Moment verdutzt dagestanden und Justin dann zur Sau gemacht, aber über die ganz natürlichen Reaktionen des Welpenkörpers hatte er in diesem Moment keine Kontrolle. Dass die Dinge, die auf ihn hinabfielen und die Geräusche, die sie dabei verursachten alle viel schlimmer, größer und lauter waren als als Mensch, trug mit dazu bei, dass er in eine leichte Panik verfiel.

Das schmerzhafte Aufjaulen von Boss holte Justin in die Gegenwart zurück und aus seiner Trance heraus. Erschrocken darüber, wie Boss dalag, eilte er zu ihm und ließ sich die Scherben nicht beachtend vor dem Rüden auf die Knie sinken.

“Boss. Nein, nein...”, weinte Justin, räumte die schwere Lampe bei Seite und sah die große, spitze Scherbe in Boss’ Hüfte stecken.

Vorsichtig und panisch zugleich streckte Justin seine zitternden Finger aus, wollte darüber streichen, zog die Hand aber doch wieder zurück. Er wollte dem Hund doch nicht noch mehr Schmerzen zufügen. Das Blut verteilte sich mit schnellem Fluss über die restlichen Scherben auf dem Boden. Verzweifelt umfasste Justin den Hals des Hundes und drückte sich an ihn.

“Nein, bitte.. Bitte... Es tut mir leid. HILFE!” schrie er am Schluss des Satzes und wiegte sich und den Hund hin und her.

Leise wimmernd lag Brian in Justins Armen und wollte immer wieder den Kopf drehen, um an seine schmerzende Hüfte zu kommen. Sein Beinchen zuckte, tat verdammt weh und er hatte Angst, das erste Mal in seinem Hundeleben, seit dem Aufenthalt in dem Sack, der voller eiskaltem Wasser gewesen war.

Irgendwann beruhigte er sich etwas, winselte zwar noch immer, aber begann beruhigend über Justins Arm zu schlecken, der sich schützend um ihn gelegt hatte. Er wollte nicht, dass sein Sonnenschein weinte und schon gar nicht wegen ihm.

“Hilfe, bitte.. Hilfe”, wimmerte Justin immer wieder, bis die Tür endlich aufgestoßen wurde und Ted erschrocken inne hielt.
“Um Gottes Willen”, hauchte er entsetzt, als er das viele Blut registrierte und ging einen Schritt auf die beiden zu.
“Justin...”, sagte er und legte vorsichtig seine Hand auf dessen Schulter.
“Hilfe”, war alles was der Blonde noch einmal von sich gab. An etwas anderes konnte er nicht denken. Er war Schuld daran, dass Boss hier lag, blutend und Schmerzen hatte.

“Ruft einen Arzt!” rief Ted nun laut durch die Räume, bis er den Kopf schüttelte.
“Einen Tierarzt”, verbesserte er sich, hatte er die Scherbe doch eben erst in Boss’ Körper registriert.

Irgendwie verschwamm alles vor Brians Augen und er spürte, dass er müde wurde, dennoch hörte er nicht auf mit seiner warmen, feuchten Zunge über Justins Arm zu lecken. ‘Es ist alles okay Sunshine...’, jaulte er leise, ‘alles in Ordnung. Mach Dir keine Sorgen... und bitte, hör auf zu weinen...’ Er hatte Justin noch nie weinen sehen können, aber in diesem Moment brach es ihm fast das Herz.

Immer wieder fielen ihm die Augen zu und er schluckte zwischendurch, hatte Mühe, seine Gedanken beisammen zu halten, aber nicht einen Moment stoppte seine Zunge. Wie von Sinnen schleckte er über die salzige Haut, bis auch das Lecken immer langsamer wurde.

“Nein.. Boss.. Boss..”, stammelte Justin, löste sich etwas von dem kleinen Körper und nahm den Kopf in die Hand.
“Nicht einschlafen”, fügte er hinzu und rüttelte ihn ein wenig. Er sah dabei zu, wie sich Boss’ Augen verdrehten und letztendich schlossen.
“Nein... Nein..TED”, schrie er panisch und schaute diesen nun hilfesuchend an.

“Der Arzt ist gleich da”, versicherte Ted, als nun Cynthia durch die Tür kam und mit einem leisen Schrei zurück taumelte.
“Was..was..”, stammelte sie, doch Ted schickte sie mit einer eindeutigen Handbewegung wieder nach draußen.
“Guck, wo der Arzt bleibt!” forderte er sie noch auf.

Es dauerte nicht lange und die Tür der Werbeagentur öffnete sich. Ein Mann mittleren Alters mit einem Koffer unter dem Arm betrat die Räume und sah die junge blonde Frau kurz an. “Sie hatten einen Tierarzt gerufen, Ma’am...”, sagte er und blieb stehen, um ihr die Hand zu reichen. “Wo ist denn der Patient?”

Er folgte ihr in das Büro und sah kurz darauf den Welpen in den Armen des Blonden liegen. “Welcher Idiot...”, begann er den Satz, hörte aber auf, schüttelte nur den Kopf und kniete sich zu Justin. “Okay, halten Sie ihn still, in Ordnung? Ich werde nun einen festen Verband anlegen, die Scherbe in dieser Position fixieren und die Blutung unterdrücken. Dann bringen wir ihn in meine Praxis, die nur ein paar Straßen weiter ist. Ich muss die Scherbe dort entfernen und schauen, welche Gefäße sie verletzt hat. Er hat einiges an Blut verloren...”, sagte er dann nachdenklich, zog sein Handy hervor und rief in seiner Praxis an.

Der Arzt ließ seine Assistentin alles vorbereiten und hoffte innerlich, dass der kleine Hund bis dahin durchhalten würde. Allerdings wollte er jetzt erstmal dessen Besitzer beruhigen. “Wie heisst der Kleine denn?” fragte er leise, während er begann, das zu tun, was er vorhin angekündigt hatte.

“Boss”, sagte Justin geistesabwesend und drehte seinen Kopf bei Seite. Er wollte, nein, er konnte einfach nicht dabei zu sehen, wie der Arzt, trotz dass er helfen wollte, dem kleinen Rüden noch mehr Schmerzen zufügte, auch wenn dieser es wohl nicht mehr mitbekam.

“Kann...Kann ich irgendwas tun?” fragte Ted dazwischen und kam sich plötzlich fehl am Platz vor.

“Ja”, sagte der Tierarzt und lächelte Ted aufmunternd an. “Machen Sie sich und ihren Angestellten eine Kanne starken Kaffee und machen Sie hier heute etwas eher Schluss... Ihre Putzleute werden hier einiges zu tun haben...” Dann sah er Justin an und lächelte. “Das wird schon... kleine Hunde sind zäher als man ihnen zutraut...”, sagte er beruhigend und knotete den Verband fest zusammen. Die Blutung setzte vorerst aus und erleichternd seufzte der Doc auf.

“Nehmen Sie ihn auf den Arm, streicheln Sie ihn weiter und kommen Sie. Wir sind zu Fuß schneller als mit meinem Wagen, draußen ist mal wieder Stau...” Damit stand er auf und nahm seinen Koffer, wartete, dass auch Justin aufstand und ging langsam in Richtung Tür.

“Ich kann nicht”, schüttelte Justin den Kopf und trennte sich nun langsam von dem kleinen Körper.
“Ich... ich..kann einfach nicht”, stammelte er, rutschte auf dem scherbenübersähten Boden, mit seinen Knien entlang und stieß letztendlich gegen das Untergestell des Tisches.
“Justin”, sagte Ted streng, doch auch das bewirkte nichts, also schnappte er sich kurzerhand Boss, hob ihn auf und folgte dem Arzt nun eilig.

“Gehn Sie mit ihm schonmal vor, ich bin sofort bei Ihnen und bitte passen Sie auf, dass die Scherbe nicht verrutscht...”, sagte der Tierarzt und ging nun wieder zu dem Blonden. “Passen Sie auf...”, sagte er ernst und legte seine Hand auf die Schulter des Blonden. “Ich weiss nicht, was hier passiert ist, aber ich kann an Ihren Augen sehen, dass Sie sich Vorwürfe machen. Ich kann verstehen, dass Sie durcheinander sind, aber wenn Sie Ihrem Hund helfen wollen, stehen Sie jetzt verdammt nochmal auf und seien Sie für ihn da!”

Damit zog er Justin einfach auf die Beine und hinter sich in Richtung Ausgang, während eine verwirrte Cynthia ihnen nachsah. “Warum glauben eigentlich Menschen immer, sie könnten ihre Tiere in solchen Situationen allein lassen... gerade dann, wenn sie am meisten gebraucht werden...” nuschelte der Arzt und ging mit Justin an die frische Luft. “So, nun beruhigen Sie sich. Ich sagte bereits, dass wir ihn wieder hinbekommen, also alles halb so schlimm. Er braucht Sie jetzt und vor allem, wenn er wieder aufwacht, hören Sie? Also kommen Sie mit...”

Justin nickte verstehend, auch wenn er es selbst noch nicht begriffen hatte, was eigentlich passiert war, und folgte dem Arzt nun mit eiligem Schritt. Schnell hatten sie Ted und Boss eingeholt, doch Justin verkniff es sich, Ted den Hund abzunehmen, würde das doch nur umständlich sein und das weitere Eindringen der Scherbe heraufbeschwören.

“Atmet er noch?” fragte er leise, kaum hörbar und Ted nickte, was Justin ein wenig erleichtert aufatmen ließ. Endlich an der Praxis angekommen, wurde auch schon die Tür von der Assistentin geöffnet.

“Ach Gott der arme kleine Kerl...”, sagte die junge Frau und nahm Ted vorsichtig den kleinen Körper ab. Dann trug sie ihn in das Untersuchungszimmer und legte ihn auf den Behandlungstisch.
Neben dem Tisch stand bereits ein kleiner Rollwagen, auf dem sie sterile Instrumente, Tupfer und sterile Verbandsmaterialien bereit gelegt hatte.

Nachdem der Arzt Justin und Ted jeweils einen Stuhl angewiesen hatte, auf dem sie Platz nehmen sollten, ging er zum Waschbecken, wusch sich die Hände und Unterarme, nutzte dann das Sterilium, das ebenfalls aus einem Spender über seine Haut floss und ließ sich von seiner Helferin in den Kittel helfen. Dann zog er sich sterile Handschuhe an, ließ sich einen Mundschutz umbinden und eine Haube aufsetzen, bevor er an den “Operationstisch” trat.

“Na dann, kleiner Mann...”, sagte er und sah auf Boss herab. “Du wirst nun schön durchhalten, damit dein Herrchen sich keine Sorgen mehr machen muss, verstanden?” Er sprach mit liebevoller Stimme, beobachtete seine Helferin, die die Zunge aus Boss´ Maul band und ihm dann vorsichtig den Tubus einführte, so wie sie es gelernt hatte.

Der Arzt zog eine sterile Spritze mit Narkosemittel auf und legte sie auf den Tisch, bis seine Assistentin die Haut an der Vene, in die er diese setzen wollte, rasiert hatte und er den kleinen Körper abdecken konnte.

Dann nahm er die Spritze wieder zur Hand und sah den Blonden noch einmal an. “Dann wollen wir mal...”, sagte er und mit diesen Worten beugte er sich über den Tisch und begann mit seiner Arbeit.

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Sarenja

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BeitragThema: Chapter 15   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 2:00 pm

Justin saß angespannt auf dem Stuhl, zitterte wie Espenlaub und bekam nicht einmal mit, wie er selbst an den Beinen blutete. Schmerzen hatte er keine, dazu stand er noch immer zu sehr unter Schock und nur widerwillig, sah er dabei zu, was er Arzt tat. Er bestrafte sich selbst mit diesem Anblick, schließlich war er doch Schuld an Boss’ Zustand.

Routiniert begann der Tierarzt mit seiner Arbeit und entfernte nun langsam die Scherbe aus dem Bein des Welpen. Immer wieder ließ er sich von seiner Helferin Tupfer, Skalpell und Klemmen reichen, fluchte einmal kurz, als er eine Blutung nicht gestoppt bekam, aber auch das dauerte nicht lange an. Die nächste Dreiviertelstunde verging arbeitsreich und ruhig, bis auf das Klimpern der Instrumente und das leise Rascheln des Stoffes, wenn der Tierarzt sich bewegte, oder versuchte Brian noch ein wenig anders hinzulegen.

Justin hatte damit begonnen, an seinen Fingernägeln zu kauen und unruhig auf dem Stuhl hin und her zu rutschen. Er hatte es nicht unter Kontrolle. Er wollte ruhig sein, wollte den Arzt nicht stören, aber am liebsten wäre er aus dem Zimmer gestürmt und gerannt. Einfach nur gerannt um den Frust, die Schuldgefühle und den Hass auf sich selbst abzubauen.
“Jetzt halt schon still.” zischt Ted ihm zu und kurz zuckte der Blonde zusammen. Verstört sah er Ted an, der ihn böse anfunkelte und nur den Kopf schüttelte.

Der Doc drehte den Kopf zu den Beiden und lächelte unter seinem Mundschutz. “Es wird wieder Mr. Taylor, sah schlimmer aus, als es ist. Okay, es ist noch immer etwas knifflig, aber ich bin gleich soweit, dass ich vernähen kann. Machen Sie sich keine Sorgen. Boss wird schon wieder werden... Auch wenn er ein paar Wochen keinen Spaß am Rennen haben wird...” sagte er sanft und der Ärger, der noch auf dem Weg in die Praxis in seiner Stimme war, war verschwunden. Er konnte deutlich sehen, dass sich der Blonde Vorwürfe machte, doch waren diese fehl am Platz, alles was nun zählte war der Hund und das musste auch dessen Besitzer begreifen. Anstatt sich Vorwürfe zu machen, sollte dieser sich lieber freuen, dass nichts schlimmeres passiert war.

Einen Moment später kam eine weitere Helferin herein und sah Justin und Ted an. “Möchten Sie einen Kaffee, oder einen Tee? Sie sehen aus, als könnten Sie einen gebrauchen...”, fragte sie und lächelte offen.

“Ein Kaffee wäre ganz toll Ma’am.” nickte Justin und atmete etwas erleichterter durch. Boss würde durch kommen. Das war eine gute Nachricht. Eine Nachricht, an der Justin sich festklammerte und versuchte etwas positives aus der Sache zu ziehen. Was genau das sein sollte, wusste er noch nicht.

Auch Ted bat um einen Kaffee und strich Justin dann über den Rücken. “Alles wird gut. Das hat der Arzt selbst gesagt.” flüsterte er ihm beruhigend zu. Und wieder nickte Justin.
“Ja.. Gott sei Dank.. Ich hätte es wohl... nicht verkraftet, noch jemanden zu verlieren.” sagte Justin leise und zog geräuschvoll die Nase hoch.

Eine weitere halbe Stunde angestrengter Arbeit später war der Tierarzt fertig und nahm das Tuch von dem kleinen Rüden. Seine Helferin zog die Gegenspritze zur Narkose auf und reichte sie an den Arzt weiter, der diese auch direkt injizierte. “Bringen Sie den kleinen Mann bitte in unseren Aufwachraum und, Mr. Taylor. Gehen Sie mit, sein Sie bei ihm, wenn er wach wird und keine Angst, er wird keine sehr starken Schmerzen haben, aber er wird verwirrt sein und jaulen, da bin ich mir Sicher. Nehmen Sie sich noch einen Kaffee mit, wenn Sie vorn an der Anmeldung vorbei laufen...” sagte er dann, bevor er die Handschuhe entsorgte, den Kittel auszog und Haube und Mundschutz entfernte.

Als er an Justin vorbei zur Tür ging, drückte er dessen Hand und lächelte. “Er kommt wieder ganz in Ordnung und in etwa vier bis sechs Wochen tobt er auch wieder durch den Park...” Damit verließ er das Zimmer und ging zu den restlichen Patienten, die auf seine Hilfe warteten.

Justin folgte der Assistentin, ging an dem Tresen vorbei, ohne sich einen Kaffee mit zu nehmen und setzte sich auf eine Ecke der Wärmedecke auf der Boss bereits lag. Vorsichtig strich er dem Rüden über das Fell und schüttelte immer wieder seinen Kopf.
“Alles wird gut mein Kleiner...” flüsterte er dann beruhigend.

Es dauerte noch eine Weile, aber schließlich regte sich etwas in Brian. Unter einigem Kraftaufwand öffnete er blinzelnd seine Augen und schnupperte leicht. ‘Da, Justin... ganz Eindeutig, aber, was sind da noch für Gerüche und... was ist denn überhaupt los?’
Langsam hob er den Kopf und versuchte, zu Justin aufzusehen, aber seine Knochen wollten ihm noch nicht so Recht gehorchen. Leise fiepend versuchte er, auf sich aufmerksam zu machen.

“Hey kleiner Mann.” sagte Justin erleichtert und drückte ihm einen Kuss auf den Kopf. “Gott sei Dank.” murmelte er, den Tränen schon wieder nachgebend und schluchzte kurz auf.
“Alles ist gut... Bald bist du wieder auf den Beinen..” versicherte er und strich dem Rüden immer wieder über den Kopf, ehe er ihn beruhigend hinter den Ohren kraulte.

‘Wie, alles ist gut und ich bin bald wieder auf den Beinen?’ verwirrt versuchte Brian, auf die Beine zu kommen und spürte im nächsten Moment einen stechenden Schmerz in seinem rechten Hinterlauf. Er jaulte laut auf vor Schmerz und drängte sich, robbend, näher an Justin heran. ‘Mach was! Das tut weh verdammt! Und, warum ist überhaupt alles so verschwommen vor meinen Augen?’

“Du musst liegen bleiben..” sagte Justin besorgt und drückte den Oberkörper des Hundes nach unten. “Sonst hast du Schmerzen.” fügte er hinzu und war mit der Situation etwas überfordert. Wie erklärte man einem Hund schon, dass er sich nicht bewegen durfte? Das war unmöglich.

‘Wieso muss ich liegen bleiben? Was ist denn... ohhh...’, nun kamen die Erinnerungen in Brian zurück. ‘Das Büro, Justins weinen und die Glasplatte, diese verfickte Glasplatte...’ Er legte sich wieder hin und blieb dieses Mal ruhig liegen. Dass Justin hier neben ihm war und ihm durchs Fell strich tat gut und beruhigte, aber noch beruhigter wäre er gewesen, wäre er zuhause auf dem großen Bett wach geworden, ohne Schmerzen, ohne weinenden Freund und ohne diesen fürchterlichen Druck auf der Blase.

“So ist es gut..” nickte Justin und atmete erleichtert auf. “Gott es tut mir so leid Boss. Ich wollte das alles nicht.” sagte Justin und strich sich durch das Gesicht. Er wusste nicht, ob Boss nun Angst vor ihm haben würde, ob er sich von ihm zurück ziehen würde, wenn er wieder ganz bei sich war und er wusste auch nicht, was er tun sollte, wenn das der Fall war

Brian hörte Justins verweinte Stimme und drehe den Kopf so, dass er an eine der Hände seines Freundes heran kam. Langsam schleckte er über dessen Finger und stupste ihn sacht mit der Nase an. Er fühlte sich total müde und alles was er in diesem Moment wollte, so verrückt es sich auch für einen Brian Kinney anhörte, war, dass Justin mit ihm kuschelte. Er wollte ihm nah sein, wollte einfach spüren, dass Justin da war und sich um ihn kümmerte.

Justin wusste nicht so recht was er tun sollte, wo er Boss streicheln konnte und wo nicht, hatte er doch keine Ahnung, ob der Schmerz bereits wieder da war und wenn ja, wie weit er ausstrahlte.
Letztendlich gab er einfach seiner Intuition nach, rückte noch ein Stück an ihn heran und legte Boss’ Kopf auf seinen Schoß.
“Ganz ruhig..” flüsterte er, strich vorsichtig über das Fell und versuchte einfach nur für ihn da zu sein.

Leise schnaufend schloss Brian seine Augen und blieb einfach ruhig liegen, bis jemand herein kam und sagte, dass sie nach Hause gehen konnten, wenn sie wollten. Dann näherte sich eine junge Frau und fummelte noch mal an seinem verletzten Bein herum. “Ich verbinde ihn einfach noch mal schnell und habe ihnen draußen eine Transportbox zurecht gestellt, in der Sie ihn mitnehmen können Mr. Taylor. Er wird heute noch ein bisschen müde sein, aber morgen auch schon wieder laufen, auch wenn er das Beinchen nicht belasten wird, da es sich komisch anfühlt und noch weh tut. Ich gebe Ihnen Tabletten mit, die ummanteln Sie einfach etwas mit Leberwurst, dann frisst er sie auch. Wie Sie das Mittel füttern müssen, schreibe ich ihnen auf.”

“Danke Ma’am.” sagte Justin und hielt Boss’ Kopf fest, damit der gar nicht erst auf den Gedanken kam, nach der Hand der Schwester zu schnappe, falls sie ihm doch ein wenig weh tun könnte.
“Wir fahren jetzt gleich nach Hause.” sprach er zu ihm, um ihn abzulenken.

‘Wurde auch Zeit...’ knurrte Brian leise, ließ aber die Schwester ihre Arbeit machen. Dann spürte er, wie er hochgehoben wurde und von Justin hinaus in einen anderen Raum getragen wurde. Dort legte ihn der Blonde in eine komische Plastik-Kiste und schloss ein Gitter an deren Eingang. ‘Hey! Warum sperrst du mich ein? Was hab ich denn falsch gemacht?!’ jaulte Brian und robbte nach vorne an das Gitter, wo er seine Nase hindurch presste und weiter jämmerlich jaulte. Er hoffte, dass Justin nicht vorhatte, ihn nun wieder zurück ins Tierheim zu bringen, denn das würde er, gerade zum jetzigen Zeitpunkt nicht so einfach verkraften.

“Ganz ruhig mein Schatz.. Du kannst bald wieder raus, aber erstmal müssen wir nach Hause.” sagte Justin, strich ihm, mit dem Zeigefinger über die Nase und ließ sich dann die Tabletten geben. Er hob die Transportbox wieder an und lief zu Ted.
“Würdest.. du uns nach Hause fahren?” fragte er leise nach.
“Auto steht schon vor der Tür.” sagte Ted, der es in der Zeit geholt hatte, in der Justin im Aufwachraum war, erhob sich von dem Stuhl und ging voran.

Justin stellte die Transportbox behutsam auf dem Rücksitz ab und setzte sich daneben, so das er am Gatter saß und weiter Boss’ Nase streicheln konnte.
“Ich werd die Reinigung und so was bezahlen.” sagte er dann an Ted gewandt, der ihn durch den Rückspiegel kurz ansah.

“Das möchte ich auch hoffen.” sagte dieser nun hart, als er los fuhr und immer noch versuchte sich zu beherrschen, Justin nicht gleich den Hals umzudrehen.

Während Justin seine Nase streichelte, ließ Brian auch immer wieder seine Zunge durch das Gatter schlüpfen und schleckte, so gut er konnte über den Finger auf seiner Nase. Sein Bein tat weh und er wusste durch seine menschliche Seele Gott sei Dank genau, dass er es besser ruhig halten sollte. ‘Hoffentlich ist die Fahrt gleich zu Ende’, dachte er, da der Druck in seiner Blase immer größer wurde und hatte den Gedanken noch nicht ganz zu Ende geführt, als er sich auch schon erleichterte.
‘Fuck!!! Nein!!! Das kann doch jetzt nicht wahr sein...’, dachte er und drehte den Kopf, sah an sich nach hinten und zu der Stelle an der er die Decke benässt hatte, die die Helferin in die Box gelegt hatte.

“Was hast du denn? Tut es sehr weh?” fragte Justin, als er mitbekam, das Boss seinen Kopf nach hinten wendete und sah besorgt auf den kleinen Rüden.
“Ted.. kannst du bitte etwas schneller fahren? Ich glaub er hat große Schmerzen.” bat er dann.
“Ich versuch mein Bestes, aber wir sind gleich da.” sagte dieser, trat noch ein wenig mehr aufs Gaspedal und fuhr schneller durch Pittsburghs Straßen.

‘Ich hab keine Schmerzen Justin... ich hab mich nur nass gemacht und ja, das ist auch ein Schmerz, aber eher psychischer Natur...’, brummte Brian vor sich hin. Er hatte nicht die Kraft und das Gleichgewicht, sich im fahrenden Wagen auf seine Pfoten zu bringen und aus der Pfütze zu legen, die er unter sich gemacht hatte und so war die Fahrt alles andere als ein Zuckerschlecken für ihn.

Justin beobachtete Boss noch einen Moment, ehe ihm die Bilder noch einmal durch den Kopf schossen. Die Bilder aus dem Büro, wie Boss dalag, begraben unter der Lampe mit all dem Blut und die riesige Scherbe in seiner Hüfte. Augenblicklich schossen ihm wieder Tränen in die Augen. Wie konnte er nur so die Beherrschung verlieren, das einzige Geschöpf das ihm im Moment Halt gab verletzen und das alles ohne nachzudenken? Er verstand es nicht. Er verstand sich selbst nicht und für einen kurzen Augenblick hasste er Brian dafür, dass er so Besitz von ihm ergriffen hatte. Warum konnte er ihn nicht einfach endlich vergessen?

Diese Gedanken aus seinem Kopf verbannend, stieg er aus dem Fahrzeug, nachdem Ted vor dem Gebäude geparkt hatte und machte sich mit Boss auf den Weg in ihr Zuhause.

Tbc.
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Sarenja

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BeitragThema: Chapter 16   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 2:01 pm

Justin öffnete das Gatter des Fahrstuhls, hob die Transportbox an und schob kurz darauf die Metalltür des Lofts auf.
“So, mein Kleiner”, seufzte er, stellte die Box wieder vorsichtig auf den Boden und hob den Deckel ab, ehe er ihn anfasste und spürte, dass er am Hinterbein nass war.
“Oh je.. hast du dich nass gemacht?” fragte er und versuchte sich das Missgeschick des kleinen Hundes zu betrachten.

Schuldig und leicht beschämt sah Brian zu Justin auf. ‘Das war mit Sicherheit keine Absicht...’, dachte er und versuchte dann, sich auf die Beine zu bringen, was aber misslang und damit endete, dass er immer wieder umplumpste. Leise jaulend sah er Justin an. ‘Würdest du die Güte besitzen, mich hier aus der nassen, stinkenden, engen und vor allem dunklen Box raus zu holen? Mein Bett wäre jetzt das, was ich mir am meisten wünschen würde und nein, ich meine damit nicht mein Körbchen...’

“Ach Gott”, sagte Justin, strich Boss über den Kopf, hob ihn erneut hoch und setzte ihn im Körbchen ab. “Wir machen dich erstmal sauber, ja?” sagte er, holte aus dem Bad einen Lappen mit Wasser und etwas Seife und ein Handtuch. Er strich über das schmuddelige Fell und trocknete es dann mit tupfenden Bewegungen ab, ehe er die Decke aus der Box nahm und diese in die Wäsche schmiss. Waschen würde er später, jetzt wollte er sich erstmal um Boss kümmern.

Brian konnte nicht verhindern, dass er immer wieder akribisch aufpasste, sobald Justin mit seinem Tun in die Nähe seines Beines kam und schnaufte verwundert. Solche Anwandlungen hatte er doch vorher nie gehabt, also warum fing er ausgerechnet jetzt damit an? Dann, erneut zu seiner Überraschung, übernahmen die Hundeinstinkte und er legte sich auf den Rücken, alle Viere von sich gestreckt und sah zwischen seinen Vorderpfoten zu Justin auf. ‘Na komm schon, kraul mich... mach schon... wenn ich schon keinen Blowjob bekomme, wenigstens kraulen... Ausserdem wäre alles andere eher widerlich’, schoss es ihm durch den Kopf und er spürte erneut, wie sich seine Rute selbstständig machte und zu wedeln begann.

“Ja, ist ja gut, Dicker”, grinste Justin, kraulte großzügig über den Bauch und beobachtete Boss ganz genau. Es schien ihm wieder besser zu gehen und anscheinend war die Narkose fast gänzlich aus dem kleinen Körper verschwunden.
“Und nun? Wollen wir es uns vielleicht bequem machen?” fragte Justin, schob seine Hände unter den Rücken von Boss und hob ihn hoch, um ihn letztendlich ins Bett zu tragen. Er versuchte sich abzulenken, Boss so viel Liebe wie möglich zu geben, nur um nicht an den schrecklichen Vorfall denken zu müssen.

Ohne darüber nachzudenken schleckte Brian seinem Freund über die Wange, als dieser ihn zum Bett trug. Er legte seinen Kopf schließlich an Justins Hals und schloss die Augen. ‘Ach Justin... wenn du nur wüsstest....’, dachte er und fiepste einmal leise auf.

Im nächsten Moment spürte er die weichen Laken unter sich und schnupperte ausgiebig daran. ‘So hab ich also als Mensch gerochen, hmm...’, dachte er und streckte sich dann, wobei er versuchte, das operierte Bein nicht zu sehr zu belasten.

“Was hast du denn?” fragte Justin, als Boss fiepste und legte sich vorsichtig neben ihn. Seinen Kopf stützte er auf seine Hand, während er mit den Fingern der anderen langsam über das Schulterblatt strich. Er versuchte die Bilder zu verdrängen und atmete tief durch, sah Boss dabei zu, wie diesem immer wieder die Augen zufielen, wusste aber nicht, ob er müde war oder einfach genoss.
“Ich hab dich gar nicht verdient”, flüsterte Justin und gab dem Rüden einen Kuss auf den Kopf.

Bei diesen Worten drehte Brian den Kopf und schleckte erneut über Justins Wange, bevor er sich so nah wie möglich an ihn drängte und sich wieder einrollte. Er hatte zwar nicht vor, einzuschlafen, aber der Tag war anstrengend gewesen, zumindest davon ausgehend, dass er in diesem viel zu kleinen, viel zu haarigen Körper steckte, an den er sich mittlerweile viel zu sehr gewöhnt hatte.
Mit geschlossenen Augen lag er da und dachte über das, was geschehen war, nach. Es hatte ihm weh getan, Justin so zu sehen, tat ihm noch immer weh, aber er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wie er dem Blonden helfen sollte, außer damit, einfach für ihn da zu sein und ihm zu zeigen, dass er ihn brauchte. Etwas Anderes blieb ihm in seiner momentanen Situation nicht übrig und zum ersten Mal in seinem Leben schickte er ein Stoßgebet zum Himmel, das mit Sicherheit auch seine Mutter dazu gebracht hätte, angetan die Hände zu falten.

“Aber wehe, du machst mir ins Bett”, nuschelte Justin, bettete seinen Kopf auf das Kissen und so nah an Boss heran wie nur möglich. Seine Nase vergrub er in dem weichen, schwarzen Fell und schloss ebenfalls die Augen. Auch er war müde, war einfach am Ende seiner Kräfte und seufzte tief auf.

‘Ich werd dir schon nicht ins Bett machen... immerhin ist das mein Bett...’, dachte Brian, wobei ihm dann aber wieder einfiel, dass er das bei seinem Parkett auch gedacht hatte. Und das hatte nicht wirklich geklappt. Als er spürte, wie Justin sich an ihn kuschelte, schloss er die Augen und dämmerte leicht weg.

Die Sonne war schon dabei unterzugehen, als Justin wieder wach wurde. Schweißgebadet und heftig nach Luft schnappend saß er im Bett und strich sich erschöpft durch das Gesicht. Er hatte schlecht geschlafen, schlecht geträumt und irgendwie fühlte er sich matter als vorher. Ein kurzer Blick auf die Uhr, verriet ihm, dass es kurz vor 5 Uhr Nachmittags war und vorsichtig ließ er sich zurück in die Kissen sinken.
Boss hatte er nicht geweckt, was wohl ganz gut war, denn er schien, seinem Schnarchen nach, ziemlich tief zu schlafen. Er gab ihm also noch ein paar Minuten, ehe er versuchte ihn wach zu machen. Schließlich musste er mit ihm noch mal raus, ehe wieder ein kleines Malheur passierte.

Blinzelnd öffnete Brian die Augen, als er sanft angestupst wurde. Er reckte sich ausgiebig und gähnte dann herzhaft. Dann drehte er sich auf den Rücken und sah zu Justin auf. Warum dieser ihn jetzt geweckt hatte, wusste er nicht, aber zu seiner Zufriedenheit stellte er fest, dass er schon viel klarer denken konnte als vor dem kleinen Nickerchen. Anscheinend war die Narkose komplett aus seinem Körper verschwunden. Allerdings kamen daher auch die Schmerzen in seinem Bein zurück und hätte er gekonnt, hätte er wohl die Augen verdreht.

“Komm, wir müssen noch mal raus, mein Schatz, du musst sicherlich noch mal pullern und ein Häufchen machen. Hoffe ich zumindest, ich hab nämlich keine Lust, mitten in der Nacht noch mal aufzustehen... Und dann kriegst du was zu fressen, vorausgesetzt, du hast Hunger”, brabbelte Justin vor sich her, während er sich umzog und Boss kaum beachtete.

‘Okay, dann werd’ ich also nicht gekrault... auch gut...’, dachte Brian und versuchte, sich halbwegs schmerzfrei auf seine restlichen, gesunden Pfoten zu bringen, was ihm mit einigem Hin und Her auch gelang. Vorsichtig humpelte er zum Bettrand und stand da. ‘Wie soll ich denn hier nun bitte runter kommen?’ fragte er sich und suchte nach einem Weg, ohne Hilfe auf den Boden zu kommen. Als das nicht funktionierte, bellte er leise auf und wedelte mit dem Schwanz.

Justin drehte sich kurz zu Boss um, sah, was dieser vorhatte und ging schnell auf ihn zu. “Warte, ich helfe dir”, sagte er, schob seine Hände unter den Körper und hob ihn an, ehe er ihn vorsichtig wieder auf den Boden absetzte.
“Ich hol nur noch ein Tütchen”, sagte er, ging in die Küche, um eines aus dem Schubfach zu nehmen und legte Boss dann Halsband und Leine um.
“Nun komm schon.”

Zuerst bewegte sich der Welpe kein Stück, spürte aber dann auch, dass er wirklich musste. Vorsichtig versuchte er, sein operiertes, schmerzendes Beinchen aufzusetzen, jaulte im nächsten Moment aber auf. Dann hob er die verletzte Gliedmaße an und humpelte langsam auf drei Beinen hinter Justin her. Wirklich schnell war er nicht und mehr als einmal sah es so aus, als würde er über seine eigenen Füße stolpern.

“Ja, nun mach langsam”, sagte Justin und wartete an der Tür, etwas ungeduldig, versuchte allerdings es sich nicht anmerken zu lassen. Er schob den Fahrstuhl auf, wartete auch hier bis Boss endlich drin war und fuhr zusammen mit ihm runter. Letztendlich hob er ihn hoch, trug ihn aus der Tür und den Weg etwas entlang, bis er an Boss’ Pinkelstelle angekommen war und setzte ihn dort wieder ab.

Brian ging sofort dazu über zu schnüffeln und die ‘Zeitung’ zu lesen. In der Zeit, in der er weg war, also seit dem Morgen, waren einige unbekannte Hunde hier gewesen. Einen kleinen Moment dauerte es, bis er sich schließlich hinhockte und zuerst sein kleines und dann sein großes Geschäft erledigte.
Als er fertig war, sah er sich kurz um, als wolle er Justin sagen, dass er doch mal seinen Haufen weg machen sollte und schnupperte weiter.

“Na das ging ja fix”, lächelte Justin, kramte die Tüte aus seiner Hosentasche und entfernte Boss’ Haufen, ehe er den Rüden ansah. “Willst du noch ein Stück laufen oder wieder nach Hause?” fragte er und blieb fest an seinem Platz stehen, um Boss selbst die Entscheidung zu überlassen, was er machen wollte, auch wenn er wohl kein einziges Wort von dem verstanden hat, was der Blonde sagte.

Die Entscheidung, was er machen wollte, war schnell getroffen und so humpelte er vorsichtig noch ein Stück weiter in den Park hinein. Er wollte wissen, was er verpasst hatte und außerdem tat die frische Luft gut. Er blieb hier und da stehen, schnupperte und versuchte immer wieder, vorsichtig sein verletztes Bein aufzusetzen. Allerdings wollte das nicht ganz so klappen, wie er es sich vorgestellt hatte und so jaulte er zwischendurch immer wieder auf.

“Ach, du bist doof.. Dann lass es doch oben”, sagte Justin liebevoll, als Boss erneut aufquiekte und streichelte ihm kurz über den Kopf. “Kriegst dann noch eine Tablette, hm? Damit du wenigstens nachts schlafen kannst.”

‘Weisst du, wie verdammt schwierig es ist, auf drei Beinen zu laufen, wenn du eigentlich vier hast?!’ brummte Brian und hinkte dann noch ein Stück weiter, bis er schließlich umdrehte und abwartend zu Justin aufsah. ‘Sonnenschein, ich kann nicht mehr... nimmst du mich mal hoch und trägst mich nach Hause?’ fragte er stumm und hoffte, dass Justin verstand.

“Na, jetzt bist’ aber faul, was?” lachte Justin auf und kam ein Stück auf den Rüden zu. Er verstand, dass der Kleine nicht mehr konnte, hob ihn hoch und drückte ihn fest an sich. “Es wird bestimmt bald besser sein, mein Schatz”, sagte er flüsternd und trug ihn langsam zurück nach Hause.

Brian drängte sich an Justins Brust und sah mit erhobenem Haupt auf die anderen Hunde herunter, die ihnen entgegen kamen. Einer von ihnen, ein ziemlich großer, ausgewachsener Schäferhund, stand nun schwanzwedelnd vor Justin und sah zu ihm auf. Der kleine Rüde schluckte und hoffte, dass Justin einfach weiter ging und nun nicht auf die Idee kam, ihn jetzt zum ‘Spielen’ abzusetzen.

“Oh, schau mal”, lächelte Justin und hockte sich hin. “Der ist ganz lieb.. und will nur schnuffeln”, fügte er hinzu und rückte noch ein Stück an den Schäferhund ran. “Aber vorsichtig sein, Großer... Er hatte einen anstrengenden Tag heute”, sprach Justin nun mit dem anderen Hund und streichelte ihm über den Kopf.

‘Nein, nein, NEIN!!!’ brummte und jaulte Brian und sah zu dem großen Hund auf. Der andere Rüde sah ziemlich beeindruckend aus, so aus seinem Blickwinkel gesehen, und ohne großartig nachzudenken, drückte er sich näher an den Blonden, auch wenn er neugierig schnüffelte.

“Was hast du denn?” fragte Justin und streichelte ihm beruhigend über den Kopf. “Er macht doch gar nichts, nur Schnüffeln”, sagte er leise und sanft und rückte noch etwas näher an den anderen. “Du musst deine Angst schon verlieren, sonst kannst du doch nicht mit anderen spielen und das ist ja dann auch doof.”

Zitternd saß Brian auf Justins Arm und fiepte, spürte aber schon im nächsten Moment die Nase des Riesen in seinem Fell. Kurz überlegte er, ob er schnappen sollte, entschied sich aber dafür, einfach still zu halten, so gut es ging. Außer, dass er zitterte, bewegte er sich kein Stück und starrte den anderen an.

“Ach Schatz.. du bist so ein Schisser. So findest du keine Freunde.. und vor allem keine Freundin”, zwinkerte Justin lächelnd und stand dann wieder auf. “Dann lass uns heimgehen.” fügte er an, streichelte dem fremden Hund noch über den Kopf und ging weiter.

‘Der hätte mich zum Frühstück genommen, oder eher zum Abendessen... Hast du nicht gesehen, dass der etwa vier Mal so groß war wie ich?’ dachte Brian, während er sich an Justin aufrichtete und ihm über den Hals und das Ohr schleckte, als wolle er sich bedanken.

“Ja, ist ja gut.. Ich hab dich gerettet”, lachte Justin auf und kraulte Boss hinter einem Ohr. “Aber spätestens, wenn du wieder gesund bist, wirst du nicht darum herum kommen, mein Freund. Wir wollen ja nicht, dass du vereinsamst und nicht weißt, was man alles Schönes mit anderen Hunden machen kann”, erklärte Justin und öffnete das Haus.

Brian hörte nicht auf, an Justin zu lecken, genoss er doch den so vertrauten Geschmack auf seiner Zunge. Er schloss die Augen und wünschte sich einen Moment lang wieder zurück in seine alte Gestalt. Wäre er nun er selbst, würde er Justin nach oben zerren und in ihrem Bett nach allen Regeln der Kunst durchvögeln, aber das ließ sich so definitiv nicht verwirklichen.

“Ich hoffe, du hast nicht so großen Hunger, dass du gerade versuchst, mich aufzufressen”, grinste Justin, trug Boss in den Fahrstuhl und letztendlich ins Loft. Langsam setzte er ihn auf dem Boden ab und lockerte seine Arme. “Also lange kann ich dich nicht mehr tragen, du wirst langsam schwer”, sagte er, holte eine Dose Hundefutter aus dem Schrank und füllte den Napf, ehe er eine Scheibe Wurst aus dem Kühlschrank nahm, die Schmerztablette darin versteckte und sie Boss vor die Nase hielt.

Begeistert schnüffelte der junge Rüde an der Wurstscheibe, die neu für ihn war und schleckte kurz darüber. Da es ihm schmeckte, nahm er sie ins Maul und zerkaute sie. Den bitteren Geschmack der Tablette erkannte er zu spät und hatte schon geschluckt. So schnell er konnte, humpelte er zu seinem Wassernapf und schlabberte ein wenig, bevor er dann seinen Futternapf leerte.

“Ah ja. Das scheint nicht geschmeckt zu haben”, stellte Justin leicht grinsend und doch den Mund etwas angewidert verziehend fest und streichelte Boss noch einmal über den Rücken, ehe er sich auf die Couch fallen ließ und den Fernseher anmachte. ‘Nur nicht nachdenken’, sagte er immer wieder zu sich selbst und zwang sich dazu, sich auf das TV-Programm zu konzentrieren.

Nachdem er seinen Napf geleert hatte, tapste Brian zum Sofa und setzte sich leise jaulend davor. ‘Du glaubst wohl nicht, dass ich den Abend im Körbchen oder auf dem Boden verbringe, während Du dich auf meiner Designercouch vergnügst?’ brummte er und hob eine seiner Vorderpfoten an.

“Nein, Boss”, sagte Justin und schüttelte den Kopf. “Ich hab nichts dagegen, wenn du mit im Bett schläfst, aber die Couch ist tabu für dich. Wenn deine Krallen den Stoff zerreißen.. Das kann ich nicht bezahlen und eigentlich wollte ich die Couch behalten, also mach dich ins Körbchen.” sagte er und streckte den Zeigefinger eben auf dieses aus.

Leise jaulend und den Kopf hängen lassend, machte sich Brian auf den Weg ins Körbchen und legte sich umständlich hinein. An seinem Knochen oder den Teddys hatte er gerade kein Interesse und lag einfach da. Es konnte doch nicht wahr sein, dass Justin ihn wirklich in den Korb verfrachtete, während er auf dem bequemen Sofa lag.

Justin sah ihm hinterher und sah dann den traurigen Blick, nachdem Boss es geschafft hatte, es sich im Körbchen bequem zu machen. “Ich weiß, Kleiner, aber ein paar Regeln müssen wir schon einführen, sonst hörst du gar nicht auf mich”, sagte er erklärend und verschränkte seine Finger ineinander, bevor er wieder auf den TV schaute. Doch mehr als Schein, denn interessant war der Film nicht, aber irgendetwas brauchte er jetzt, um sich nicht auf Boss oder gar Brian zu konzentrieren, denn das war doch der einzige Grund, warum er den Hund nicht auf die Couch lassen wollte. Weil Brian immer auf seine Sachen aufgepasst hatte.

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Sarenja

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BeitragThema: Chapter 17   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 2:01 pm

Brian lag da und starrte Löcher in die Luft. Ihm war langweilig, jedoch hatte er auch keine Lust, mit den Teddys zu spielen, die neben ihm im Körbchen lagen. Immer wieder warf er Justin Blicke zu, sah, wie der Blonde in den Fernseher starrte, ohne richtig darauf zu achten, was genau dort gerade lief.

'Anscheinend bin ich nicht der Einzige, der hier eine Beschäftigungstherapie gebrauchen kann...', dachte er und schnaufte leise. 'Wir hätten schon längst am Strand von Hawaii liegen können... wäre da nicht...' Er schluckte. Warum er gerade jetzt wieder an den Vorfall in der Bank dachte, wusste er nicht. Allerdings konnte er nicht verhindern, dass diese Gedanken in seinen Kopf drangen und so gab er ihnen nach, ließ zum wiederholten Male Gedanken und Gefühle zu, die es ihm im Grunde genommen noch schwerer machten, sich mit seiner neuen, noch immer etwas ungewohnten Situation anzufreunden.

Der Tag, an dem er zur Bank gegangen war, hatte eigentlich ein schöner werden sollen. Sie hatten am Abend in den Flieger steigen wollen, der sie nach Hawaii bringen sollte. Allerdings war er keinesfalls so schön geworden, wie Brian ihn sich vorgestellt hatte.

Rückblick.

Es war erst 6:00 Uhr, als der Wecker durch das Loft schrillte und Brian aus einem tiefen, erholsamen Schlaf holte. Missmutig und verschlafen drehte er sich in Richtung Wecker, der wie immer schon auf Justins Nachttisch stand und beugte sich über seinen Freund, der trotz des schrillen Klingelns noch tief und fest zu schlafen schien.

"Deinen Schlaf möcht ich haben, Sunshine... Neben Dir könnte auch eine Bombe explodieren und du würdest einfach selig weiterschlafen, oder?" Er stellte die Frage in den Raum, war er sich doch bewusst, dass er keine Antwort bekommen würde und stellte den mittlerweile ziemlich nervenden Wecker ab.

Nachdem sich endlich eine wohltuende Stille über das Loft ausgebreitet hatte, sah er in das friedlich schlafende Gesicht Justins und lächelte. 'Wer hätte vor ein paar Monaten noch gedacht, dass wir wirklich mal jeden Tag nebeneinander im Bett aufwachen...', dachte er, verbot er sich doch noch immer, zumindest in den meisten Momenten, diese Gedankengänge laut auszusprechen. Zu sehr hatte sich in seinem Umfeld, ja sogar in ihm selbst das Bild des selbstsüchtigen, ignoranten, beziehungsunfähigen Brian Kinney festgesetzt, den er nach außen hin immer so perfekt darstellte.

Er war erfolgreich, er hatte Geld und er hatte das Aussehen, das es ihm erlaubte, jeden Kerl zu haben, den er wollte. Nur war das Problem, dass er schon seit Monaten nicht mehr jeden Kerl wollte. Der blonde Bengel, den er, nachdem dieser eingezogen war, eigentlich schnell hatte wieder los werden wollen, hatte sich in sein Herz eingeschlichen und mittlerweile fiel es ihm schwer, sich vorzustellen, dass er morgens wieder allein aufwachen sollte. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er daran dachte, dass er wohl vor einigen Monaten den Leuten fast Geld geboten hätte, damit sie Justin bei sich aufnehmen, aber mittlerweile war sein Mitbewohner und Partner für ihn unbezahlbar geworden.

Der blonde Schuljunge, der ihn damals angehimmelt und mit seiner hartnäckigen Art fast in den Wahnsinn getrieben hatte, war erwachsener, reifer geworden und hatte wie kein anderer gelernt, Brian zu lesen. Mittlerweile wusste der Bengel verdammt genau mit dem Kinney'schen Bedienungshandbuch umzugehen und hatte ihm das auch vorher noch Angst gemacht, er war mittlerweile froh darüber.

Heute war der Tag, an dem sie endlich ihren, damals geplatzten, gemeinsamen Urlaub nachholen wollten und Brian kam nicht umhin, zuzugeben, dass er sich darauf freute. Wieder sah er in das noch schlafende Gesicht und grinste, wusste er doch schon genau, dass er diesen Schlaf nun beenden würde. Es wurde Zeit, dass sie sich anzogen und so langsam auf ihre Reise vorbereiteten. Das Packen, das sie eigentlich am Vorabend hatten erledigen wollen, war natürlich noch nicht geschehen und der Dunkelhaarige hatte den Wecker extra so früh gestellt, damit sie sich später nicht hetzen mussten.

Langsam senkte er seinen Kopf, sah auf die leicht geöffneten, vollen Lippen, die sich direkt vor seinen Augen befanden und bedeckte diese letztendlich mit seinen eigenen. Sanft begann er, Justin zu küssen, schloss die Augen und genoss einfach die Vertrautheit, die sich über die vergangene Zeit aufgebaut hatte. Er wusste genau, wie sich die weichen Lippen Justins anfühlten, wie er schmeckte und vor allem, wie er ihn wach bekam.

Seine Zunge glitt langsam über Justins Unterlippe, zog einen feuchten Pfad über das weiche, zartrosa Fleisch und tauchte schließlich in die dunkle, feuchtwarme Höhle zwischen den Lippen ab. Ein leises Seufzen entriss sich seiner Kehle, als er wieder einmal merkte, wie gut sein Partner eigentlich schmeckte. Vorsichtig neckte er mit seiner Zungenspitze, erforschte wieder auf's Neue und strich schließlich mit einer seiner Hände über Justins Wange.

Es dauerte noch eine Weile, bis sich der Blonde regte, blinzelnd die Augen öffnete und zögernd den Kuss erwiderte. Dann, als sich Brian sicher war, dass Justin nicht wieder einschlafen würde, zog er sich langsam zurück. "Guten Morgen...", sagte er leise und grinste, als der Blonde die Worte langsam wiederholte.
"Wie spät ist es?" "Sechs Uhr, ich weiss, du schläfst gern länger, aber wir müssen noch packen, und ganz ehrlich? Wenn wir in dem Tempo weitermachen wie die letzten Tage, dann fliegt der Flieger ohne uns los...", grinste Brian und setzte sich auf. "Heute wird getrennt geduscht, Sunshine... Nun schau mich nicht so an, du weisst, dass wir die Finger nicht voneinander lassen können, wenn wir gemeinsam Duschen und ich verspreche Dir, sobald wir auf Hawaii in unserem Zimmer sind, werde ich dich in die Matratze des Bettes ficken, bis du nicht mehr weisst, wo oben und unten ist. Aber jetzt, sollten wir erstmal zusehen, dass wir hier fertig werden."

Auch wenn er sich sicher war, dass Justin eine einsame Dusche nicht unbedingt klasse finden würde, sie hatten keine Zeit. Schnell stand er auf, ging hinüber ins Bad und stand schon kurze Zeit später unter dem warmen Strahl der Dusche. Genießend schloss er die Augen und seifte sich ein. Dieser Urlaub sollte für sie beide zu einem Erlebnis der besonderen Art werden, das hatte er sich fest vorgenommen und zwei Wochen ohne den Stress bei Kinnetik würden ihm sicher auch gut tun. Er beeilte sich mit seiner Dusche und trocknete sich dann ausgiebig ab, bevor er sich mit seiner teuren Bodylotion einrieb. Auch wenn er das bei seiner Erscheinung nicht nötig hatte, er konnte auf dieses tägliche Ritual einfach nicht mehr verzichten. Ausserdem wusste er, dass Justin auf den Geruch der Lotion stand.

Nachdem er das Bad für Justin frei gemacht hatte, zog er sich an und begann damit die Sachen, die er mit in den Urlaub nehmen wollte, in den Koffer zu packen. Als ein Großteil der Sachen verstaut war, klingelte das Telefon und Brian nahm das Gespräch entgegen.

“Brian?” hörte dieser am anderen Ende der Leitung von Ted und kurz stutzte er, ehe er antwortete. “Ja!”
“Es gibt ein kleines Problem...Und zwar.... hat Mr. Johnson von dieser Arzneimittelfirma angerufen... Du sollst auf dem schnellsten Wege dahin kommen... Mit der Kampagne ist irgendwas schief gelaufen”, erklärte der Ältere vorsichtig.
“Das ist nicht dein Ernst! Ich meine, er befindet sich in Pittsburgh, aber Ted, du weisst, dass ich heute unabkömmlich bin und nachher mit Justin in Urlaub fliege! Also fahr du hin, oder was auch immer...”, sagte Brian leise ins Telefon und war froh, dass Justin noch immer unter der Dusche stand.
“Er hat ausdrücklich dich verlangt, Brian. Ich kann da nichts machen. Ich sagte ihm, dass du nicht kannst, dass du Urlaub hast, aber es war ihm egal. Ich zitiere: ‘Er soll seinen verdammten Arsch hierher bewegen, sonst kann der sich die Kohle in die Haare schmieren und noch so einiges anderes auch.’ Und der Ton war wirklich ziemlich ernst”, erklärte Ted ihm.

Sich mit der Hand durch die Haare fahrend stand Brian einen Moment lang da und seufzte. Es blieb ihm keine andere Wahl, als sich mit Johnson zu treffen, aber es musste schnell gehen. Er war sich bewusst, dass Justin zu Recht mehr als sauer sein würde, wenn er zu spät zum Flughafen kam.
Kurz überlegte er. “Okay, sag ihm ich bin um eins in seinem Hotel. Unser Flieger geht um acht, sprich wir müssen um sechs am Flughafen sein. Du kannst ihm ausrichten, dass er zwischen eins und halb drei Zeit hat, mir klar zu machen, was los ist. Länger Zeit habe ich nicht! Und Ted... Wenn noch jemand anruft... sag einfach, ich bin schon im Urlaub und du kannst mich nicht erreichen! Verstanden?”
Damit legte er auf und fuhr sich erneut durch die Haare. Sein Blick glitt zum Badezimmer und er seufzte. “Na, dann wollen wir mal...”, sagte er leise zu sich selbst und ging langsam auf die verschlossene Tür zu.
“Justin?!” rief er und wartete dann auf eine Antwort.

Dieser drehte sich mit einem breiten Grinsen herum und zog anzüglich seine Augenbrauen nach oben. “Ich dachte, wir sollen alleine duschen, damit es schneller geht? Du kannst es wohl doch nicht lassen?” fragte er nach. Doch Brian schüttelte nur den Kopf. “Es gibt ein Problem”, sagte er mit üblich fester Stimme und sah dem Blonden direkt in die Augen.
“Was für ein Problem?” fragte dieser und Brian überhörte den scharfen Unterton in der Stimme nicht.
Kurz schob Brian seine Zunge in die Wange und sah Justin an. “Ich muss gleich nochmal weg. Johnson, einer meiner Klienten, hat ein Problem mit seiner Kampagne. Aber keine Sorge, ich hab den Termin auf ein Uhr gesetzt und bin spätestens um drei wieder hier. Dann haben wir immer noch drei Stunden, bis wir am Flughafen sein müssen.”

“Und was ist wenn nicht? Bietest du mir dann wieder an, alleine zu fliegen?” fragte der Blonde wütend und verschränkte seine Arme vor der Brust. “Weißt du, Brian, es ist immer wieder dasselbe. Klient hier, Klient da. Dass du dich um Kinnetik kümmern musst, kann ich ja verstehen.. Aber wo zur Hölle bleib denn ich? Das wäre der zweite Urlaub, der platzt, wegen irgend so einem Schwanzlutscher...”, regte er sich auf.
Brian spürte es in sich brodeln, dennoch bemühte er sich, sich zurück zu halten. “Justin. Ich habe gesagt, dass ich um drei wieder hier sein werde. Und ganz ehrlich? Diese Schwanzlutscher, wie du sie so schön nennst, sorgen nicht nur dafür, dass unser Kühlschrank gefüllt ist, oder unsere monatlichen Ausgaben laufen, sie sorgen auch dafür, dass wir überhaupt in den Urlaub fahren können!” Er schüttelte den Kopf. Bis zu einem gewissen Punkt konnte er Justin ja verstehen, auch, dass dieser verletzt war und befürchtete, dass der Urlaub wieder ins Wasser fiel, aber das würde er nicht. “Pass auf, ich verschwinde um zwölf, gehe zur Bank und danach zu Johnson ins Büro und ich verspreche, dass ich um drei wieder hier bin.... Klar...?”

“Wir wissen doch beide, dass das nicht klappt, Brian, aber gut. Ich pack meine Tasche und fahre um vier zum Flughafen. Solltest du spätestens um sechs nicht da sein, dann wars das.. Dann werde ich NIE WIEDER irgendeinen Urlaub mit dir planen, geschweige denn, es überhaupt in Erwägung zu ziehen”, sagte er kühl.

Der kühle Tonfall in Justins Stimme ließ Brian schlucken. “Verstanden... aber richte dich schon mal auf einen nächsten Urlaub ein... ich werde um kurz nach Vier am Flughafen sein, da ich ja meine Tasche noch holen muss von hier. Ich nehme ja nicht an, dass du sie mitnimmst....”
Damit drehte er sich um und machte mit dem weiter, was noch erledigt werden musste.

Nachdem er die Tasche fertig gepackt und verschlossen hatte, spürte er wie Justin hinter ihm stand und drehte sich herum. “Ich werd jetzt los machen”, sagte er und strich dem Blonden, der nickte, über die Wange. “Wir sehen uns nachher”, flüsterte er, küsste ihn noch einmal kurz und verschwand dann aus dem Loft.

Grübelnd lief Brian die Straßen entlang auf seinem Weg zur Bank. Er musste Justin zugestehen, dass dieser sauer war und er wäre an der Stelle des Blonden garantiert auch nicht begeistert gewesen, aber es war nicht änderbar. Er schmiss die Zigarette, die er sich beim Verlassen seines Hauses angezündet hatte, weg, als er vor der Bank stand und ging hinein.

Es war ziemlich viel los, anscheinend wollten sämtliche Bürger Pittsburghs noch schnell Geld holen, bevor das Wochenende begann und er fragte sich einen Moment, ob er vielleicht einfach an einen der Automaten im Foyer gehen sollte, entschied sich aber dagegen.

“Alle auf den Boden und Klappe halten!” donnerte es plötzlich durch die großen Räumlichkeiten und erschrocken schrien ein paar Frauen auf, als im nächsten Moment vier maskierte Männer den Raum betraten. “Du..”, sagte einer der offensichtlichen Bankräuber und ging zielstrebig auf eine der Bankangestellten hinter dem Schalter zu. Er drückte ihr eine Tüte in die Hand und hielt den Lauf seiner Waffe auf ihre Stirn gerichtet. “Bitte voll machen”, lachte er gehässig, während sein Komplize darauf aufpasste, dass sich keine der Geiseln rührte.

Auch Brian hatte sich auf den Boden fallen lassen, froh darüber, noch kein Geld abgehoben zu haben, aber dennoch geschockt von dem, was hier gerade vor sich ging. Es war mucksmäuschenstill in der Bankfiliale und man hätte mit Sicherheit die obligatorische Stecknadel fallen hören können, wäre da nicht - ja, wäre da nicht direkt neben ihm ein angestrengtes, heftiges Atmen gewesen, das seine Aufmerksamkeit einforderte.

Direkt neben ihm lag eine junge Frau auf dem Boden, hochschwanger und hielt sich ihren Bauch. Die Anstrengung war ihr deutlich anzusehen und ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen ging es ihr gerade alles andere als gut.

“Halt dein verdammtes Maul”, brüllte ein anderer Räuber und trat an die Frau heran. “Oder hörst du schwer?”
“Sehen Sie nicht, dass sie schwanger ist?” mischte sich Brian ein und sah zu dem Fremden auf.
“Und siehst du nicht, dass mir das scheiß egal ist? Wenn sie ihr Balg hier kriegt, dann wird es nicht lange leben. Und wenn du deine Fresse jetzt nicht dicht machst, bist du auch gleich tot”, schrie er wieder der Frau entgegen, die sich erfolglos versuchte, die Tränen zu verkneifen. Der Bankräuber ging ein Stück zurück, zog seine Waffe und zielte damit auf die junge Frau, als er abdrückte. Doch bevor die Kugel die werdende Mutter auch nur treffen konnte, hatte sich Brian schon schützend vor sie geworfen und spürte den siedendheißen Schmerz in seiner Brust.
Schnell presste er seine Hände auf die blutende Wunde in seinem Brustkorb und sah die junge, schwangere Frau mit weit aufgerissenen, panikerfüllten Augen an. Es sah so aus, als könne er nicht wirklich fassen, was gerade passiert war, aber schon hörte er, wie die Polizei die Bank stürmte und die maskierten Männer überwältigte.
Die junge Frau, die ihn im Arm hielt ansehend, wusste Brian, spätestens anhand ihres Gesichtsausdruckes, dass er das hier nicht überleben würde. Mit letzter Kraft befreite er seine Atemwege von dem darin befindlichen Blut und sah sie an. “Mein Handy... in meiner Tasche... bitte, rufen Sie meinen Partner an... er... er wartet auf mich am Flughafen... Sagen Sie ihm, dass ich ihn liebe.”
Dann umfing ihn eine samtene, wohltuende Schwärze und er ließ sich hineinsinken, entfernte sich immer weiter von der Realität, von dem Schmerz, der ihn erfüllte und hörte schließlich ganz und gar auf zu denken, zu fühlen... zu existieren. Der letzte Gedanke, zu dem er sich zwingen konnte, war der an Justin und daran, dass er sein Versprechen erneut nicht hatte halten können.

Rückblick ende.

Brian kam langsam zurück in die Realität und schnaufte erneut durch. Noch immer taten die Gedanken an diesen Tag weh. Der Streit, das gebrochene Versprechen. Er kam sogar auf die wahnwitzige Idee, Justin könnte enttäuscht gewesen sein, dass aus dem Urlaub nichts wurde, nur weil er selbst unbedingt den Held hatte spielen müssen. Ob die junge Frau Justin wirklich angerufen hatte? Ihm das ausgerichtet hatte, was Brian sagte? Dass er ihn liebte? Er wusste es nicht, er würde es nie erfahren. Warum hatte er es ihm auch so selten gesagt? Er war ganz sicher nicht der Typ, der diese Worte nur sagte, wenn es der richtige Zeitpunkt war, damit es was besonderes blieb. Nein, er wollte es nur nie sagen, wollte sein wahres Gesicht hinter dieser verdammten Mauer verstecken. Und was hatte er nun davon? Gedanken daran, dass er Justin nie richtig gezeigt hatte, wie sehr er ihn geliebt hatte, noch immer liebte und ihn wohl immer lieben würde.

Tbc.
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Sarenja

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BeitragThema: Chapter 18   Dying to be with you Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 2:02 pm

Justin hatte mehr als unbequem auf der Couch geschlafen und wurde grade von einem dröhnenden Türklingeln geweckt. Müde öffnete er seine Augen, sah kurz zu Boss der augenblicklich aufsprang und versuchte den Störenfried mit Bellversuchen zu verscheuchen, der dies natürlich nicht hören konnte. Schwerfällig erhob sich der Blonde und drückte auf die Freisprechanlage.
“Ja?”

Brian bellte, so gut er konnte. Wer zum Teufel wagte es denn nun, sie zu stören? Und das gerade dann, als er seinen Gedanken nachhing? Naja, einerseits war er froh darüber, hatte der kleine Schreck über die viel zu laute Klingel doch seine negativen Gedanken vertrieben, aber dennoch... Kurz sah er zu Justin und machte sich, das verletzte Bein anhebend auf drei Beinen auf den Weg zur Tür und bellte dort weiter.

“Sonnenschein.. Ich bins.” trällerte die fröhliche Stimme von Debbie durch die Anlage und genervt verdrehte der Jüngere die Augen.
“Hast du mal auf die Uhr gesehen?” fragte er etwas patzig.
“Hab ich, aber ich hab was zu Essen mitgebracht.”
“Okay, überredet.” grinste Justin kurz und öffnete, dank des kleinen Knopfes die Haustüre. Er hatte tatsächlich Hunger, auch wenn es mitten in der Nacht war.

‘Essen?’ Brian war begeistert. Auch er hatte Hunger und humpelte automatisch in die Küche, als er hörte, dass Debbie oben angekommen war. ‘Nicht dass du alles allein isst...’, dachte er, ‘Debbie hat mit Sicherheit Makkaroni-Thunfisch Auflauf dabei.’
Als er hörte, wie Debbie Justin begrüßte und reinkam, schob er seinen Napf mit der Nase in ihre Richtung, was auf Grund dessen, dass er nur auf drei Beinen lief etwas komisch aussah.

“Na mein Kleiner?” lachte Debbie, bückte sich und strich Boss über den Kopf, als er letztendlich bei ihr angekommen war.
“Scheint so, als hätte er auch Hunger.” lachte Justin auf und war im Begriff in die Küche zu gehen, als Debbie die Schüssel bereits geöffnet hatte. Sie selbst watschelte in besagten Raum, holte einen Löffel und füllte Boss’ Napf. “Hier mein Süßer.”
“Aber Debbie..” protestierte Justin.
“Was denn? DU hast gesagt, du bist froh wenn er überhaupt was frisst, also meckere jetzt nicht rum.” grinste sie in ihrer ganz eigenen Art, strich Boss noch einmal über den Kopf und setzte sich auf die Couch. “Ach hol mal noch zwei Gabeln Sonnenschein.”

Mit stolz geschwollener Brust stand Brian vor seinem Napf und sah Justin an, als wolle er ihm sagen, ‘Siehst du? Jetzt hab ich doch was von dem Auflauf bekommen...” und begann dann, genüsslich schmatzend zu fressen. Wie hatte er Debbies Auflauf vermisst, auch wenn er das früher nie zugegeben hätte, aber jetzt und hier, war er froh, dass er ihn fressen durfte.

“Sag mal, hat er heute überhaupt schon was zu fressen bekommen?” fragte Deb erstaunt und sah Boss beim fressen zu.
“Nur das im Diner... Danach, war ja der Unfall.”
“Hm... Stimmt.. na dann sei es ihm gegönnt.. Aber ist gut, dass du auf das Thema kommst, deswegen bin ich nämlich hier...” sagte Debbie und sah den Blonden an, der sich neben ihr nieder lies.

Brian bekam gar nicht mit, über was sich die Beiden unterhielten, zu sehr war er damit beschäftigt, den Auflauf zu genießen und immer wieder mit der Zunge über seinen Gaumen zu lecken, wenn mal wieder was vom Thunfisch oder vom Käse daran klebte. In Nullkommanichts hatte er den Napf leer und schob ihn beim auslecken noch etwas durch die Gegend, bevor das Ding uninteressant wurde und er zu den Anderen rüber humpelte.

“Da gibt es nichts zu reden.” wehrte Justin gleich ab, doch Deb schüttelte den Kopf. “Hör mal zu Justin. Es gab einen Grund warum das passiert ist. Und wir beide wissen, dass es dir nichts bringt, wenn du es in dich hinein frisst.”
“Debbie... Ich war einfach überfordert..Ich war seit seinem Tod nicht dort... Es sah noch alles aus, wie früher.. es roch noch nach ihm... Es war einfach zu viel.” “Justin.. Du musst langsam darüber hinweg kommen.” “Ich weiß.. aber ich kann es nicht..” antwortete er traurig.
Als Brian die Worte hörte, zog sich alles in ihm zusammen. Automatisch ging er, mit seiner verschmierten Schnauze voran, auf Justin zu und setzte sich vor ihm hin. Jaulend saß er da und kratzte mit der Vorderpfote an Justins Hosenbein. ‘Ich bin bei dir Sunshine... ich lass dich nicht alleine, aber... Debbie hat Recht... Ich bin ein Köter... ich komm nicht mehr zurück... und ich will nicht sehen, wie du hier vor die Hunde gehst...’

“Selbst Boss merkt es Justin. So kann es nicht weiter gehen... Du bist völlig ausgerastet in dem Büro. Ted war kalkweiß, als er ins Diner kam.. Du machst uns Angst.. Wir machen uns Sorgen um dich..” sagte Debbie leise.
“Ich weiß..” nickte Justin und kraulte Boss geistesabwesend hinter dem rechten Ohr.
“Aber ich weiß nicht, wie ich es ändern kann, verstehst du? Ich vermisse ihn ständig, ich denke immerzu nur an ihn und manchmal.. Manchmal gibt es noch immer Situationen, wo ich etwas machen will um es ihm hinterher zu zeigen. Grade jetzt mit Boss. Oder wo ich im Bett liege und einfach nur darauf warte, bis die Tür aufgeht und er nach Hause kommt, bis mir einfällt, dass er nie wieder durch diese verdammte Tür kommt.” sagte Justin und war schon wieder den Tränen nahe.

Debbie legte ihm einen Arm um die Schultern und zog ihn leicht zu sich. “Ich weiß, dass es schwer ist über so einen Verlust hinweg zu kommen, aber Sonnenschein.. Du kannst nicht ewig in der Vergangenheit leben.. Du musst im Hier und Jetzt leben.. Denn die Welt dreht sich trotz allem weiter.. auch ohne ihn und du wirst daran nichts ändern können.”

Noch immer leise jaulend saß Brian da und hätte er gekonnt, er hätte selbst geweint. Alles in ihm wollte sich von dieser Hülle in der er steckte befreien, Justin in seine Arme schließen und ihm sagen, ‘Hey, Justin... ich bin da... nicht weinen, ich lass dich nicht mehr allein’, aber das konnte er nicht. Stattdessen richtete er sich vorsichtig an Justins Bein auf und hoffte, dass dieser ihn auf den Schoß nehmen würde, damit er ihm wenigstens etwas nah war.

“Es macht mir Angst, dass ich nicht darüber hinweg kommen kann.” gestand der Blonde leise und sah Boss an. Am liebsten hätte er ihn jetzt hoch genommen, hatte aber zu viel Angst davor ihm weh zu tun, also streichelte er ihn einfach weiter, ehe er sich von der Couch auf den Boden rutschen ließ.

“Es dauert halt alles eine Weile.” antwortete Debbie. “Du darfst nicht vergessen, was ihr alles durch gemacht habt.. Wie lange hast du gekämpft, dass diese Hohlbirne endlich begreift, dass er dich liebt hm?” “Verdammt lange.” “Siehst du... Und da wundert es dich, dass du ein paar Monate brauchst?” fragte Debbie.

‘Hohlbirne?!’ Brian war fassungslos. ‘Hohlbirne?!’ Entsetzt bellte er Debbie an. Es konnte doch nicht wahr sein, dass diese ihn nun als Hohlbirne bezeichnete, auch wenn sie Recht hatte, aber das war unfair. Vorsichtig kletterte er auf Justins Schoß, als dieser auf dem Boden saß und schleckte ihm über die Wangen. ‘Hör nicht auf die Frau, also ich meine, sie hat Recht, aber ich war nie eine Hohlbirne... hörst du?’

“Manchmal hab ich das Gefühl, ich dreh durch.” sagte Justin und deutete auf Boss. “Ich bilde mir immer öfter ein, er würde auf Dinge reagieren die gegen Brian gehen.” sagte der Blonde und sah nun zu Debbie.
“So wie eben meinst du?” fragte Deb und kraulte Boss den Rücken.
“Ja, so wie eben.”
‘Wenn ihr wüsstet, wie Recht ihr da habt...’ dachte Brian und schleckte weiter über Justins Wange. Dann sah er ihm direkt in die Augen, bevor er mit seiner Nase die Lippen des Blonden berührte.

Einen kurzen Augenblick saß Justin perplex da und starrte den Hund wie einen Geist an. Dann lächelte er sanft und drückte ihm einen Kuss zurück auf die Nase. “Manchmal glaube ich, er weiß genau was wir sagen, oder grade brauchen.” flüsterte Justin rau.
‘Ich bin ja auch nicht doof’ wuffte Brian und wedelte mit dem Schwanz, bevor er sich vorsichtig auf Justins Schoß zusammenrollte und kurz jaulte, als er sein krankes Beinchen belastete.

“Ach Schätzchen, pass doch auf.” sagte Debbie besorgt. “Hast du Schmerzmittel für ihn bekommen?” wendete sie sich an Justin.
“Ja und er hat auch schon welche bekommen.. Es wird sicherlich bald besser.”
Wimmernd lag Brian da und ärgerte sich über sein Bein, über die Hohlbirne und darüber, dass er sich einfach nicht verständlich machen konnte. Er sah zu Justin auf und stupste ihn mit der Schnauze an.

"Manchmal wünschte ich, er könnte mir sagen, was los ist.. Ich bin irgendwie zu blöd um zu begreifen was er will. So wie grade.. Warum stupst er mich an?" fragte Justin, ohne Debbie anzusehen und kraulte Boss einfach weiter.
"Ich weiß nicht.. Vielleicht will er einfach nur etwas mehr Nähe." zuckte Deb mit den Schultern.

'So ungefähr Deb...', dachte Brian und begann, an Justins Arm zu schlecken. Er drängte sich einfach näher an seinen blonden Bengel heran und schloss die Augen.

“Mir scheint, als hättest du recht.” sagte Justin etwas verwundert, als Boss sich mehr an ihn schmiegte. Langsam legte er seinen Arm um den wuscheligen Körper und drückte den Rüden gegen sich.
“Er liebt dich halt Sonnenschein...” sagte Deb einfühlsam.
“Ja...so sind Hunde wohl. Lieben ihr Herrchen bedingungslos, egal was es mit ihnen macht.”

Brian versuchte, Justins letzte Aussage einfach zu ignorieren und schloss schließlich die Augen. Der Tag war anstrengend genug für ihn gewesen und da er sich gerade sicher und geborgen fühlte in Justins Armen, ließ er es zu, dass er vom Schlaf umfangen wurde.

“Ich soll dir liebe Grüße von Emmett ausrichten.” wechselte Deb nun das Thema.
“Danke...” nickte Justin nur.
“Er hofft, dass er dich mal wieder zu Gesicht bekommt. Kino oder so..”
“Ich.. kann momentan nicht.” räusperte sich der Blonde und deutete auf Boss.
“Ja, das kann ich verstehen... Ich werd jetzt gehen..” sagte sie und erhob sich. “Ich meld mich wieder.. und wäre schön, wenn ihr bald wieder ins Diner kommt... Der Fressnapf sieht eindeutig noch zu neu aus.” grinste sie, küsste Justin auf die Stirn und verließ das Loft.

Justin hingegen lehnte seinen Kopf auf die Sitzfläche der Couch, schloss die Augen und hörte dem gleichmäßigen atmen von Boss zu. Das Geräusch lullte ihn nach einiger Zeit selbst ein und so passte er seinen Atemrhythmus unbemerkt, den seines Hundes an und driftete ab in eine erholsame Dunkelheit.

Irgendwann wurde Brian wieder wach und krabbelte von Justins Schoß um an seinen Wassernapf zu laufen und erst mal etwas zu trinken. Dann bemerkte er, dass er so langsam mal raus musste und so tapste er wieder auf Justin zu.

Vorsichtig stupste er ihn am Arm an und bellte leise, war froh als Justin wach wurde und mit ihm runter ging. Draußen machte er schnell sein Geschäft und ließ sich danach direkt wieder von Jus nach oben tragen, wo er den Rest des Tages mit Schlafen, Fressen und Kuscheln verbrachte, ehe er, an Justins Seite in dem großen, bequemen Bett einschlief.



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