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 Demon Love

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Sarenja

Sarenja


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BeitragThema: Chapter 23.3   Demon Love - Seite 2 Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 2:42 pm

Für einen Moment herrschte absolute Stille im Inneren des Brunnens. Justin stand mit vor Schreck geweiteten Augen da, als der Dunkelhaarige zu Boden sank, wieder in seine menschliche Form gewandelt wurde und sich schließlich ein letztes Mal aufbäumte, leise röchelnd atmete und dann leblos zusammenbrach.

“Brian!! Neeeeeeeeein!!” Justins verzeifelte Worte füllten den ganzen Raum, während heisse Tränen über seine Wangen rannen. Als er nun seinen Blick auf die Kreatur lenkte, die soeben den Mann, den er hatte retten wollen getötet hatte, blitzten für einen Moment Bilder vor seinem Inneren Auge auf. Bilder von ihm und Brian, wie sie eng umschlungen im Bett des Dunkelhaarigen lagen und sich so nah waren. Der Blick auf Brians Gesicht, als dieser schließlich eingeschlafen war und so friedlich aussah. Die Bilder schmerzten ihn und er schüttelte den Kopf um sie los zu werden.

Wilde Wut machte sich in seinem Inneren breit, und je mehr sich diese Wut steigerte, desto intensiver wurde das Leuchten, das seinen Körper umgab.

Während Debbie und Craig regungslos dastanden und zwischen ihm, Jack und den beiden leblosen Körpern hin und her starrten, ging Justin nun langsam auf Jack zu. Dieser stand laut lachend in der Mitte des runden Raumes und sah nun belustigt auf den Blonden, der Schritt für Schritt näher kam.

“Willst du meinem Sohn in den Tod folgen? Komm ruhig näher… Ich helfe dir gern dabei…” Damit spannte Jack seinen Körper an und sprang auf Justin zu.

In dem Moment, in dem die beiden Körper aufeinanderprallten, wurde der komplette Raum von einem so gleißenden Licht erfüllt, dass kein menschliches Auge mehr fähig war, es zu durchdringen. Ein lauter Schrei ertönte, gefolgt von einem dumpfen Aufschlag und dem Geräusch, das erklang als Knochen brachen, bevor eine ruhige, fast überirdisch klingende Stimme den erneuten Aufschrei übertönte.

“Jack Kinney, Brut aus dem Blute des Bel A´Kor… Dies ist der Tag an dem einer von uns die Welt der Sterblichen für immer verlassen wird. Mit der mir verliehenen Kraft, der Flamme Gottes, werde ich Dich, den Sohn der seinen Vater ermordet und nun auch seinen eigenen Sohn in den Tod geschickt hat, deiner gerechten Strafe zuführen!”

So plötzlich, wie sich der Raum erhellt hatte, wurde das Licht nun schwächer und ermöglichte so einen Blick auf Jack, der in einer ziemlich ungesunden Haltung an der Wand lehnte. Einen Moment lang lag er einfach still da, bevor ein leichtes Beben seinen Körper erfasste und sein dämonisches Lachen erklang.

Langsam richtete Jack sich nun auf, schien die gebrochenen Gliedmaßen nicht mal zu spüren und ignorierte, dass sein rechter Knöchel bei jedem Schritt krachend zur Seite wegbrach.

“Uriel, Flamme Gottes! Lang ist es her, dass wir uns gegenüber standen… Du blonder Bengel hast also seine Macht übernommen? Traust DU dir wirklich zu, mit SEINER Macht umzugehen und MICH zu vernichten?!” Ein erneutes Lachen, dämonischer als das vorherige ließ die Anwesenden erzittern. “Du wirst enden, wie mein Sohn!! Blutend und bezwungen am Boden vor meinen Füßen!”

Damit sprang Jack erneut auf Justin zu, der reglos dagestanden hatte und nun seine Schwingen zornig in die Höhe schnellen ließ. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, hob er den rechten Arm und hielt dem Dämon seine Handfläche entgegen und ließ diesen hiermit erstarren.

“Credo in Deum
Patrem omnipotentem,
Creatorem caeli et terrae.
Et in Iesum Christum,
Filium eius Unikum,
Dominum nostrum:
Qui conceptus est de Spiritu Sancto,
Natur ex Maria Virgine,
Passus sub Pontio Pilato,
Crucifixus,
Mortuns et septulus,
Descendit ad inferos: Tertia di resurrecxit a mortuis;
Ascendit ad caelos; sedet ad dexteram Die.
Patris omnipotentis: inde venturas est
Indicare vivos et mortuos!

Credo in Spiritum Sanctum, sanctam Ecclesiam catholicam,
Sanctorum communionem, remissionem peccatorum,
Carnis resurrectionem, vital aeternam. (*)

Möge Gott der Vater mir helfen, gegen Dich zu bestehen. Möge er mir helfen, dich zu bannen ins Reich der Schatten. Auf dass du wandelst unter denen, für deren Tod du Verantwortung trägst! Für IMMER ausgesetzt dem Zorn dieser gepeinigten Seelen, wandelnd und keine Ruhe findend. Unfähig zurückzukehren in das Reich der Lebenden!

So weiche Dämon! Weiche hinfort, sowahr mir Gott helfe!!!

Denn SEIN ist das Reich UND die Kraft UND die Herrlichkeit…. In Ewigkeit! AMEN!!!”


“~*~”


Debbie und Craig, die das ganze verfolgt hatten, standen nun reglos da und starrten die beiden an. Im ersten Moment lachte Jack noch, als Justin sprach, aber als es nun so aussah, als würde ein einzelner Lichtstrahl auf Justins Handfläche treffen, die er ihm noch immer entgegenstreckte, erstarb sein Lachen.

Gebannt sahen nun alle drei, auf das, was da gerade vor sich ging.
Es schien, als würde der Lichtstrahl eine Flamme auf Justins Hand entfachen, die Flamme Gottes. Diese züngelte sich langsam weiter, bis sie seine ganze Handfläche abdeckte und zog dann in einem ganz feinen Strahl auf Jack zu, der noch immer erstarrt dastand und nur die Augen weit aufgerissen hatte.

“Nein! Nein! Nein! NEIN! Es ist noch nicht Zeit für mich, abzutreten! Wage es nicht Uriel! Du wirst es bereuen! Aaargh!” Noch während Jack die Worte sprach, erreichte ihn das Flammenrinnsaal und umschlang ihn, wie eine riesige Schlange, die ihre Beute erst zerquetschen und dann ihren Rachen hinunterschlingen wollte. Noch während die Flammen auf Jacks Körper trafen, veränderten sie sich. Hatten sie noch eben die Farbe von Feuer gehabt, so sahen sie jetzt aus, als wären sie aus Schatten. Schatten, der leicht schwarzviolett leuchtete und sich wie ein Feuer langsam den gesamten Körper des Dämons herauffraß.

Debbie starrte noch immer fassungslos auf das, was sich da gerade vor ihren Augen abspielte und umfasste Craigs Arm so fest, dass dieser einen leisen Schmerzenslaut von sich gab. “Debbie… Du brichst mir den Arm. Es ist vorbei, Justin wird es hier und jetzt enden lassen…” Noch während die beiden sprachen, verschlangen die Flammen den kompletten Körper des Älteren und brachten diesen erneut dazu einen markerschütternden Schrei von sich zu geben. Die Flammen züngelten immer höher, wurden zu einem Feuer, dass sich auf diese eine Stelle beschränkte, allerdings hoch in den Brunnen hinein loderte.

Langsam, ganz langsam verebbten Jacks Schreie, wurden leiser und leiser, als würde er an einen anderen Ort gezogen und dann, plötzlich verschwanden die Flammen und zurück blieb nichts, außer den drei Personen die noch immer im Inneren des Brunnens standen und den beiden leblosen Körpern auf der Erde.


“~*~”


Langsam lasse ich meinen Kopf sinken, ebenso den Arm. Es ist geschafft. Jack, der Sohn des Bel A´Kor weilt nicht länger auf dieser Erde. Er ist dazu verdammt, auf ewig den Seelen seiner Opfer ausgesetzt zu sein. Seiner Opfer. Langsam dreht sich mein Kopf, blicke ich zuerst auf Vics Körper, der auf dem feuchten, blutgetränkten Boden liegt und drehe mich dann zu Brian um.

`Warum…. Warum konnte ich dich nicht retten? Warum konnte ich euch beide nicht retten?´ Immer wieder schiesst mir dieser Gedanke in den Kopf, als ich nun erschöpft zu Brians Körper herüber gehe, in die Knie sinke und ihn wortlos in meine Arme ziehe.

Hinter mir stürzt Debbie auf Vic zu, und zieht ihn ebenso in die Arme, wie ich Brian. Wir haben heute Nacht beide jemanden verloren, den wir liebten und in diesem Moment übermannt mich der Schmerz.

Ich küsse Brians lebloses Gesicht, halte seinen schlaffen Körper in meinen Armen und wiege ihn sanft. Immer wieder hauche ich ihm Worte ins Ohr, hoffe, dass er sie hört, obwohl ich weiß, dass er sie nie mehr hören wird. Er wird mir fehlen, wollte ich doch mein Leben mit ihm teilen. Ihm zeigen, dass es nicht stimmt, was sein Vater ihn gelehrt hat. Ich wollte ihm vor Augen führen, dass er es sehr wohl wert ist, von jemandem, von mir geliebt zu werden. Aber all das werde ich ihm nun nicht mehr beweisen können. Und so sitze ich für einen Moment einfach nur da und wiege seinen toten Körper sanft in den Armen, bis meine Tränen versiegen und nichts mehr bleibt außer dem Schmerz meines Verlustes…


“~*~”


“Vic… warum? Warum konntest du nicht einfach besser auf dich aufpassen? Warum hast du dich von ihm töten lassen?” Meine Stimme ist gebrochen, immer mehr Tränen rinnen über meine Wange, tropfen schließlich lautlos zu Boden, als ich meinen toten Bruder in den Armen halte. Er hat so viel überstanden, wir haben viel überstanden und nun soll ich allein und ohne ihn leben? Ich will ihn schlagen, ihn anschreien, so groß ist mein Zorn darüber, dass er mich allein gelassen hat, dass er sich von Jack hat besiegen lassen.

Unbewusst streicht meine Hand über seinen kalten Körper. Habe ich etwa die Hoffnung, dass er zurückkehren wird? Wäre das denn möglich? Langsam schüttle ich den Kopf.

`Debbie, kapier es endlich. Dein Bruder ist tot! Er wird nicht mehr zurückkommen… nie mehr…´ Für einen Moment ist da diese grenzenlose Wut in mir und ich schlage wie von Sinnen auf Vic´s Körper ein.

“Du verdammter Schweinehund! Wie kannst du es wagen mich allein zu lassen… Wie kannst du es wagen…”

Damit ziehe ich ihn noch ein letztes Mal in die Arme und weine bitterlich…


“~*~”


Ich bin stolz auf meinen Sohn. Er hat sich dem Dämon entgegengestellt und gewonnen. Damit ist endlich wieder Ruhe eingekehrt, jedoch stockt mir der Atem als ich nun sehe, wie er den leblosen Körper seines Freundes in den Armen wiegt. Ich wünschte es wäre nicht so weit gekommen.

Ich möchte ihn und Debbie gern noch weiter trauern lassen, ihnen die Zeit geben, die sie brauchen, aber es wird Zeit. Wir müssen weg von hier und wir müssen die beiden begraben.

Sanft löse ich erst Debbie von Vic und gehe dann zu Justin hinüber, der noch immer weinend mit dem Toten im Arm dasitzt und sich leicht vor und zurück wiegt.

“Justin… Komm, es ist Zeit zu gehen. Wir holen den Wagen und etwas um die beiden zuzudecken, dann kommen wir zurück, holen sie und werden Sie begraben. Es gibt da einen Ort, an dem Brian besonders gern war, als er noch klein war….” Sanft ziehe ich ihm den Leichnam aus den Armen und lege ihn vorsichtig zurück auf die Erde. Dann ziehe ich meinen Sohn in meine Arme. “Es tut mir so unendlich leid…”

Ich weiß, dass ich in dem Moment keine Antwort bekommen werde, weder von ihm noch von Debbie, aber ich muss die beiden erst einmal hier raus bringen. Ich nehme also beide bei der Hand und führe sie durch die schwere eiserne Tür hinaus auf den Gang zu den Treppen…


“~*~”


Unterdessen geschah an einem düsteren, Nebelschwaden umwobenen Ort etwas, das kein lebendes Wesen je zu Gesicht bekommen würde. Der junge Mann stand in der Mitte eines großen Raumes, umringt von Zuschauern, die zu beiden Seiten der großen freien Fläche saßen. Vor ihm erhob sich so etwas wie ein Richterpult, auf dessen Oberfläche er keine Sicht hatte. Mit gesenktem Kopf stand er da und wartete, dass jemand der dort oben weilenden Personen das Wort erhob.

Als es schließlich so weit war, zuckte er zusammen und wagte nicht, sich zu bewegen.
“Dämon aus der Brut des Bel A´ Kor… Weißt du, warum du heute hier vor uns stehst?” Langsam schüttelte der junge Mann den Kopf, wobei ihm sein dunkles Haar in einzelnen Strähnen in die Stirn fiel.
“Wir haben uns heute hier eingefunden, um über dich zu Urteilen. Dieses Urteil wird darüber entscheiden, wo deine Seele Rast finden wird… Die Tatsache, dass du ein Spross aus der Blutlinie des Bel A´ Kor bist, lässt allerdings im Grunde nur eine Entscheidung zu.”

Schon begannen die dämonischen Zuschauer, die die eine Seite des Raumes ausfüllten wild zu schreien und zu brüllen in Aussicht dessen, dass ihre Reihen sich wieder stärken würden, als der Richter erneut sein Wort erhob.
“Ruhe im Saal!” Wieder zuckte der Dunkelhaarige zusammen. Ihm war momentan egal, was mit ihm passierte, das, was ihm am wichtigsten war, war ihm aus den Armen gerissen worden und er konnte es nicht erreichen. Wo nun letztendlich seine Seele wandern würde, war ihm gleich, auch wenn er wusste, dass es auf beiden Seiten schwer für ihn werden würde.

Auf Seiten des Himmels würde er immer als “der Dämon” bekannt sein und von den Engeln und Erzengeln verachtet werden, obwohl er Zeit seines Lebens keinen Menschen verletzt hatte. Dann jedoch fiel ihm ein, dass er für den Tod seiner Mutter verantwortlich war und er ließ seine Schultern und den Kopf noch weiter hängen. Zu weh taten die Gedanken an das vergangene, zu weh, die Bilder, die sich in diesem Moment erneut einen Weg in seine Gedanken suchten. Dann glitt sein Blick auf die Dämonen, die ihn schon fast geifernd ansahen.

Auch auf ihrer Seite wäre er unerwünscht, würde gejagt und gepeinigt werden, auf Grund dessen, dass er sich gegen seinen Vater gerichtet hatte, der wahrscheinlich nun auch die Menschen vernichtet hatte, die ihm etwas bedeuteten. Er wusste, dass sein Dasein auf der Dunklen Seite schlimmer werden würde, als das, was er in der Welt der Sterblichen schon erlebt hatte.

Die Worte des Gerichtes rissen ihn aus seinen Gedanken. “Hast du etwas zu deiner Verteidigung zu sagen, Dämon?” Erneut schüttelte Brian den Kopf. Er konnte, und wollte die Entscheidung des Gerichts nicht beeinflussen, wäre doch seine einzige Bitte eh abgeschlagen worden. Er spürte, wie sich sein Magen zusammenzog, ihn eine Übelkeit überfiel, die er noch nie gespürt hatte und war den Tränen nah, als plötzlich die Tür aufflog und der ganze Raum hell erleuchtet wurde.

Im selben Moment donnerte eine tiefe Stimme durch den Raum, die alle Anwesenden verstummen und auf ihren Sitzen zusammensinken ließ.

“Ich habe etwas zu seiner Verteidigung zu sagen!” Damit trat ein schlanker Mann mit langen, weißblonden Haaren an seine Seite und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
Der oberste Richter fand zuerst seine Stimme wieder.

“Was hat die ehemalige Flamme Gottes veranlasst, für einen Dämonen zu sprechen? Bist du nun auf ihre Seite gewechselt Uriel? Aber nun gut, ich fragte nach einer Verteidigung und du scheinst sie ergreifen zu wollen. Also sprich! Was hast du zu seiner Verteidigung zu sagen?”

Der Angesprochene drehte sich zu Brian um, hob dessen Kinn an und lächelte ihm aufmunternd zu. “Ihr wisst alle, was sein Vater ihm angetan hat. Als er geboren wurde, und anders war als die, die seinem Volk angehörten, wollte er ihn töten lassen, schob sogar die Schuld am Tode seiner Frau auf den Jungen, weil diese ihn mit ihrem Leben vor dem sicheren Tod bewahrt hat.” Sein Blick glitt durch die Reihen der Engel, in denen auch eine schmächtige Frau mit längeren Haaren saß und sich wiederholt Tränen von den Wangen wischte, als sie ihren Sohn so verloren in der Mitte des großen Raumes stehen sah.

Uriel bedachte sie mit einem beruhigenden Lächeln und fuhr dann fort. “Er hat sein halbes Leben in einem stinkenden Loch zubringen müssen, weil sein Vater nicht gewillt war, ihm Zuneigung oder Liebe entgegen zu bringen. Nie hätte ich gedacht, dass dieser junge Mann fähig sei, etwas anderes als Hass zu empfinden. Als er floh, dachte ich, dass er mordend durch die Welt ziehen würde, auf der Suche nach Rache, aber er belehrte mich eines besseren. Er passte sich den Sterblichen an, ließ sich nicht einmal dazu hinreißen, jemand anderem zu schaden und hat zu meiner großen Überraschung trotz seiner Vergangenheit gelernt, was Liebe bedeutet.”

Nun ging er wie ein Anwalt durch die Reihen der Anwesenden. “Seht ihn euch an! Sein Herz ist voller Liebe. Wollt ihr ihm wirklich ein Dasein in den Reihen seinesgleichen antun? Ein Dasein, in dem seine Seele wieder nichts als Hass und Verachtung erfahren wird? Wollt ihr das wirklich? Wenn es so ist…” er machte eine taktische Pause, bevor er weiter sprach, “dann verurteilt seine Seele zum Wandel in der Schattenwelt, doch dann seid Ihr es, die eine große Schuld auf sich laden!”

Für einen Moment war es still im Raum, niemand wagte etwas zu sagen, bevor nicht das Gericht zu dieser Anschuldigung Stellung genommen hatte. Der Dunkelhaarige, der sich noch immer in der Mitte des Raumes befand, war zwischenzeitlich auf die Knie gesunken und hatte seinen Blick der Frau zugewandt, die ihn, als er noch jünger war in seinem dunklen Verließ besucht hatte. Seine Mutter, die nie, auch nicht über den Tod hinaus, aufgehört hatte, an ihn zu glauben und ihm Mut zuzusprechen.

Dann senkte Brian den Kopf erneut, schloss die Augen und wartete darauf, wie nun über sein Schicksal entschieden würde.

“Uriel! Wie sollen wir Deiner Meinung nach mit ihm verfahren? Was sollen wir tun? Er ist ein Dämon, abstammend aus einer mehr als hinterhältigen, gewalttätigen Linie. Wir können ihn nicht einfach….” “Gabriel mein Freund…” erklang nun erneut die Stimme des Erzengels. “Lass mich vortreten und dir einen Vorschlag unterbreiten. Du kennst mich, und weißt, dass ich nicht töricht handeln werde.”

Einen Moment lang herrschte Stille, bis Gabriel schließlich die Hand hob und Uriel somit Einlass zum Richterpult gewährte.

Die nun folgenden Minuten waren für Brian schlimmer als all die Qualen, die er bisher in seinem Leben erleiden musste. Suchend sah er sich im Raum um. Der Blonde, den er so tief wie niemanden zuvor in sein Herz gelassen hatte war noch nicht da, was entweder bedeutete, dass der Kampf noch lief, oder sie ihn aber sogar… Nein! Daran wollte er nicht denken, dennoch setzte sich dieser Gedanke in seinem Hinterkopf fest. War es möglich, dass sie den Kampf gewonnen hatten? Bestand wirklich die Chance, dass sie noch lebten? Hatte er seinen Vater so weit verletzen können, dass dieser zu einem wirklichen Angriff nicht mehr in der Lage war? Hoffnung machte sich in seinem Inneren breit, Hoffnung dass die anderen lebten und wohlbehalten waren. Wenn dies der Fall war, hatte er sein Leben nur zu gern gegeben.

“Nun gut Uriel… SO SEI ES!” Wieder rissen Brian die Worte des Gerichts aus seiner Gedankenwelt und erschrocken sah er hinauf zum Richterpult. Sie hatten ein Urteil gefällt, wie würde es nun aussehen? Der hochgewachsene, schlanke Richter stand auf und breitete die Arme zum Himmel.

“Vater unser der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name, höre meinen Ruf und vollstrecke das Urteil über den hier vor uns knienden Brian Kinney, Abkömmling des Jack Kinney, dessen Vater Bel A´Kor, Dämon der Schattenwelt war!” Angst ergriff Besitz von Brian und er sah hinauf zur Decke des Raumes, wo sich nun ein Riss aufzutun schien und schließlich ein Licht den Raum durchflutete, das keine Sicht mehr ermöglichte und die Anwesenden dazu brachte, den Atem anzuhalten. Dann spürte er, wie eine ihm unbekannte Macht an seinem innersten zerrte, es aus ihm herausriss, mit einer Kraft, die ihresgleichen suchte. Schmerz durchfuhr ihn und er krümmte sich auf den kalten Fliesen des Raumes zusammen, während erneut die Stimme des Richters die Stille durchbrach.

“Brian Kinney, du entstammst einer blutbefleckten Linie und dennoch konnte mich die Flamme Gottes überzeugen… Wir, das jüngste Gericht sind zu einer Entscheidung in deinem Fall gekommen und diese….” Mehr bekam Brian nicht mehr mit, denn ein erneuter Schmerz durchlief seine geschundene Seele und etwas füllte die große Leere, die sich vorhin in ihm ausgebreitet hatte. Gerade, als er sich dessen bewusst wurde, was ihn ausfüllte, legte sich ein erleichtertes Lächeln auf sein Gesicht und er wurde erneut von einer tiefen, undurchdringlichen Schwärze umgeben, bevor er schlussendlich das Bewusstsein verlor.


“~*~”


Justin, Debbie und Craig hatten noch einen letzten Blick auf die beiden geworfen und drehten sich nun langsam mit hängenden Schultern um. Als sie auf die Treppen traten, liessen sie die schwere Eisentür einfach offen stehen. Keiner hatte mehr die Kraft, um sie zu schliessen.

Justin bekam von dem, was um ihn herum geschah nicht mehr viel mit. Er hatte es nicht geschafft, Brians Leben zu retten, hatte versagt. Tränen rannen aus seinen Augen und sein Körper wurde immer wieder von einem lauten Schluchzen durchschüttelt.

“Warum Brian! Warum…. Warum hast du nicht noch etwas durchgehalten? Nur ein bisschen länger…” Sein Schrei hallte von den Wänden des Ganges wieder, wurde hinab getragen in den Innenraum des Brunnens und von dort aus in den nächtlichen Himmel. Der Regen, der hinabfiel wirkte, als würde der Himmel weinen und nicht ein Geräusch war von außerhalb zu hören.



Gerade als er weitergehen wollte, hinaufsteigen wollte, um eine Decke zu holen, in den er den leblosen Körper Brians wickeln konnte, um ihm ein würdiges Grab unter den alten Bäumen zu schenken, erstarrte er in der Bewegung.

Debbie, die direkt hinter ihm gelaufen war, bemerkte sein Anhalten zu spät und prallte auf ihn. “Justin!” In diesem Moment fuhr der Blonde herum und legte sich den Finger auf die Lippen. “Shhhh… ruhig!” Angestrengt lauschte er in die Stille, als sein Kopf plötzlich herumruckte und er sich umwand. Mit leicht zusammengekniffenen Augen lauschte er weiter, den Kopf leicht schräg gelegt und den Atem anhaltend. Als Debbie husten musste, warf er ihr nur einen ernsten Blick zu, bevor er sich weiterhin auf das konzentrierte, was er gerade eben vernommen hatte.

Erneut stand er regungslos da und lauschte auf etwas, das die anderen beiden nicht wahrnehmen konnten. Von einem auf den anderen Moment änderte sich sein Gesichtsausdruck. Die Augen, die eben noch eng zusammengepresst in die Dunkelheit gestarrt hatten, weiteten sich fassungslos, leise keuchte er auf, als sein Atem wieder einsetzte und schließlich sank er mit in den Himmel gerichtetem Kopf auf die Knie.

Noch immer standen die beiden anderen da, wussten nicht, was mit Justin los war und Debbie warf Craig nur einen besorgten Blick zu.

Auf Justins Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, bevor er den Kopf neigte und wieder hinunter in den Gang schaute, aus dem nun ein Windhauch zu ihnen heraufdrang. Kurz darauf lachte er auf, warf den Kopf erneut in den Nacken und griff mit den Armen nach einer einzelnen schwarzen, langen Feder, die von unten zu ihm hinauf wehte. Er fing die Feder in ihrem Flug auf, sah sie an und führte sie prüfend an seine Nase und seine Lippen, bevor schließlich alle Anspannung von ihm abzufallen schien und er, noch immer die Feder an sein Gesicht pressend auf den Boden sank, und noch immer von einem befreiten Lachen erfüllt wurde.




(*) - Justin spricht das apostolische Glaubensbekenntnis.
“Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.


ENDE
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BeitragThema: Epilog 1   Demon Love - Seite 2 Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 2:43 pm

Es waren ein paar Wochen vergangen, seit der denkwürdigen Nacht an dem alten Brunnen, mitten im Wald. Der Regen und die Witterung hatten die Spuren des blutigen Kampfes bereits verwischt und auch der Wind hatte alle Schreie und jedes erstickte Schluchzen mit sich fort getragen.

Vic´s sterbliche Überreste waren auf der kleinen Lichtung, inmitten des Waldes, zur Ruhe gebettet worden. Dort, wo das Schicksal sie alle zusammengeführt hatte. Hier hatte es damals begonnen und hier hatte es auch geendet. Die einzigen, die das Geschehen von deren Anfang bis zum unabwendbaren Ende gesehen hatten, waren die Bäume, die nun den alten, fast verfallenen Brunnen säumten, als wären sie ein Mahnmal aus einer anderen, vergessenen Zeit.

Debbie kam oft an das Grab ihres Bruders zurück, legte Blumen ab und freute sich über die, die seit ihrem letzten Besuch dazugelegt worden waren. Natürlich wusste sie, dass der Himmel in jener fragwürdigen Nacht nur ein Geschenk hatte machen können, nur ein einziges, und dies war nicht an ihren Bruder gereicht worden. Dennoch wusste sie, dass dies auch der Wille von Vic gewesen wäre, hätte er darüber entscheiden können.

Sie hatte sich geschworen, niemandem von den Geschehnissen in jener Nacht zu erzählen. Zu bizarr war das, was sich in den alten Mauern des Brunnens abgespielt hatte, zu unglaublich die Ereignisse. Oft fragte sie sich, ob ihr überhaupt jemand Glauben schenken würde, wenn sie die Geschichte von dem Engel erzählte, der schlussendlich einen Dämon für immer in die Verdammnis zurückgeschickt hatte. Einen Dämon, der schlimmer war, als das, was sie bisher als schlimm erachtet hatte. Jenen, der sein eigen Fleisch und Blut hatte foltern wollen und so einem qualvollen Tod hatte aussetzen wollen. Eben jener Dämon war in dieser Nacht gebannt worden und alles schien wieder normal und seinen gewohnten Gang zu gehen. Fast alles…


“~*~”


Unweit der Liberty Avenue, in einem stilvoll eingerichteten Loft bot sich dem Auge des Betrachters ein einmaliges, fantastisches Bild, das kein menschliches Auge je zu Gesicht bekommen würde. Schwarze Federn lagen verdeckt unter weißen, bewegten sich mit ihnen in einem Rhythmus, der erahnen ließ, was sich dort, hinter den Sichtblenden am Ende des Wohnbereiches gerade abspielte.

Wenn man näher heran trat, nahm dieser wogende Berg aus Federn Gestalt an. Weiße Flügel schmiegten sich zart an schwarze und je näher man trat, desto genauer konnte man erkennen, dass eben diese weißen Flügel dem Rücken eines jungen Mannes entsprangen, der sich voller Liebe und Hingabe über seinen Freund gebeugt hatte, dessen Schulterblätter den Ursprung des schwarzen Flügelpaares bildeten.



“~*~”


Er hatte noch eine Chance erhalten. Lediglich seine schwarzen Schwingen zeugten von seiner dämonischen Vergangenheit. Der Himmel hatte ihm ein neues Leben geschenkt. Ein Leben, das voller Liebe und Zuneigung war, das ihm Glück verheissen und alte Wunden heilen lassen würde.

Das Glück, das er bereits in seiner ersten Nacht mit Justin gespürt hatte, sollte nun so lange halten, wie ihre Herzen füreinander schlugen. Er räkelte sich unter seinem Freund und drängte ihm seinen Körper entgegen, schon lange von einer Lust erfüllt, die er so noch nie gespürt hatte. Er hatte seine dunkle Vergangenheit hinter sich gelassen und als er nun spürte, wie Justins Hände über seinen Körper glitten, feurige Spuren auf seiner Haut hinterließen, die schon so vor Verlangen gereizt war, dass wahrscheinlich ein einziger Funke sie in Brand gesetzt hätte, seufzte er wohlig auf und lächelte.

Justins Hände waren überall, langsam und zielgenau trieb er Brian immer weiter an den Rand seines Höhepunktes, bevor er schließlich die Finger seiner rechten Hand an seinen Mund führte, sie mit seinem Speichel benässte und schließlich zwischen dessen Schenkel wandern ließ. Er wollte ihre Geister heute Nacht wieder auf eine Reise schicken. Dieses Mal eine gemeinsame Reise, die sie für immer verbinden würde. Als er mit den Fingern begann, Brian leicht zu weiten und auf eben diese Reise vorzubereiten, raunte er dem Dunkelhaarigen leise Worte ins Ohr, die seine Liebe zu ihm zum Ausdruck brachten.

Langsam ließ er erst einen, dann einen zweiten Finger in seinen Freund gleiten, begann langsam diese zu bewegen und scherenartig auseinander zu spreizen. Ohne seine Lippen von der Haut Brians zu nehmen, bereitete er ihn vor und hielt dann schließlich inne. “Entspann dich… Es wird kurz weh tun, aber dieser Schmerz ist schnell vorbei und nichts im Vergleich zu dem, den wir gerade erst hinter uns gelassen haben. Noch während er nun langsam in ihn eindrang, das leise Stöhnen Brians an seine Ohren drang, dachte er zurück an das Geschenk, das ihnen der Himmel in dieser einen Nacht gemacht hatte. Nie war er so erleichtert, so glücklich gewesen, wie zu dem Zeitpunkt, als ihm eine kleine schwarze Feder den Weg hinunter in den Brunnen gedeutet hatte und er erkannte, dass man Brian ein neues Leben geschenkt hatte.

Dass er nun mit Brian hier lag und sie noch viel Zeit füreinander vor sich hatten, war das schönste Geschenk, dass er hatte bekommen können. Während sie sich nun langsam im Rhythmus des jeweils anderen bewegten und leise erregte Geräusche von sich gaben, verschmolzen ihre Seelen unabbringlich miteinander und vereinten sie so für die weitere Zeit. Sie wussten in diesem Moment einfach, dass sie zusammengehörten und nichts und niemand sie auseinander bringen konnte. Und so bekam ein ganz bestimmter Spruch bei ihnen eine besondere Bedeutung.

“Bis dass der Tod uns scheidet….”
Ende.
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BeitragThema: Epilog 2   Demon Love - Seite 2 Icon_minitimeSo Jul 11, 2010 2:43 pm

Liebe Leser,

es ist also so weit. Demon Love ist beendet und ich möchte mich bei all meinen Lesern bedanken, dass ihr bis zum Schluss mit durchgehalten habt.

Ich persönlich hatte am Anfang von Demon Love eigentlich nur mit bis zu zehn Chaptern gerechnet und dass es nun mehr als doppelt so viele geworden sind freut mich. Ich habe es genossen, diese Story zu schreiben und verabschiede mich hier von meinen "Demons" mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ja, sie werden mir fehlen, das gebe ich zu.

Ich behalte mir jedoch vor, ob diese Story irgendwann einen Nachfolger erhalten wird oder nicht, auch wenn es zur Zeit nicht geplant ist.

Vielen Dank an Euch fürs Lesen und eure Reviews, die mir immer wieder auch Anregungen gebracht haben etwas in der aktuellen Storyline zu ändern oder hinzu zu fügen.

Ein ganz besonderer Dank geht an meine liebe Betafee Darween, ohne die Demon Love wohl nicht online gegangen wäre. Vielen Dank Dir Süße, für all die Stunden, die du investiert hast, um mir den Kopf gerade zu rücken, mich auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen, oder aber einfach nur meiner Verschreiber anzumarkern Smile

Ich hoffe, Demon Love hat Euch gefallen und wir lesen uns wieder.

*verbeug*

Vielen lieben Dank nochmal

GLG
Sarenja
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